05.12.2012 Aufrufe

IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten

IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten

IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Korrekturen an den Aufkommenswerten<br />

Wie bereits beschrieben, bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Nutzung der Daten der Binnenschiffahrtsmatrizen<br />

zur Begründung folgenreicher hifrastrukturmaßnahmen. Trotz dieser grundsätzlichen<br />

Bedenken sollen dennoch die Daten aus den Binnenschiffahrtsmatrizen der Analyse zugrundegelegt<br />

werden. In einem zweiten Schritt sollen die besonderen Bedingungen der Region und der Fahrverhältnisse<br />

der Elbe und deren Auswirkungen auf die Gütertransportmengen berücksichtigt werden. Dabei wird nicht<br />

mehr differenziert nach Güterarten, sondern nur noch nach der Gesamtmenge. Es spielen insbesondere<br />

zwei Faktoren eine Rolle:<br />

- Die regionalen Wirtschaftsstrukturen haben sich massiv verändert seit Erstellung dieser Binnenschiffahrtsmatrizen.<br />

Diese reflektieren insofern nur begrenzt die tatsächlich gegebenen Verhältnisse<br />

und berücksichtigen insbesondere auch nicht die Planungen der regionalen Akteure, die wesentliche<br />

Teile ihrer Planung nicht auf die Binnenwasserstraßen ausgerichtet haben (vgl. dazu den Fall der Stadt<br />

Leipzig).<br />

- Die Tauchtiefen sind bestimmend für die Angebotsverhältnisse der Binnenschiffahrt insbesondere im<br />

Bereich der Massengüter. Eine verringerte Tauchtiefe bedeutet auch höhere Kosten. Dies ist in diesem<br />

Zusammenhang wichtig aufgrund der begrenzten Tauchtiefe auf der Elbe, die über lange Zeit des Jahres<br />

bestimmend auch für die <strong>Saa</strong>le sein werden.<br />

Hierzu ein Beispiel 1 1 6: Nach den Kostenkalkulationen des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt<br />

wird auf den Schiffstyp Gustav Koenigs zurückgegriffen. Die Binnenschiffahrt besitze selbst<br />

bei einer Abladetiefe von 1,45 m, d.h. der durchschnittlichen Tauchtiefe auf der Elbe, einen Preisvorteil<br />

gegenüber der Eisenbahn bei der Beförderung von trockenem Massengut. Recherchen ergaben, daß in der<br />

Bundesrepublik Eisenbahnfirachten vereinbart werden, die 25 - 30 % unter dem Deutschen Eisenbahngütertarif<br />

hegen. Überträgt man diesen Preisabschlag auf die betrachteten Eisenbahntarife, so hegen diese<br />

modifizierten Transportpreise unter dem Transportpreisniveau der Binnenschiffahrt bei einer Abladetiefe<br />

von 1,45 m.<br />

Da die Elbe weiterhin den begrenzenden Faktor darstellt, bedeutet dies, daß die Binnenschiffahrt auch<br />

bei klassischen binnenschiffaffinen Gütern unter erheblichem Konkurrenzdruck steht. Insofern ist es eher<br />

fraglich, inwieweit die Binnenschiffahrt hier überhaupt konkurrenzfähig sein kann. Wir erwarten aufgrund<br />

der Schiffahrtsverhältnisse auf der Elbe enorme Schwierigkeiten für die Binnenschiffahrt, sich hier in<br />

einem durch verschärften Wettbewerb gekennzeichneten Güterverkehrsmarkt Ladung zu erschließen. Sie<br />

kann den Verladern keine kontinuierlichen Lieferungen über das Jahr verteilt garantieren und muß gegen<br />

Bahn und Straße bestehen, die beide nach unserer Einschätzung noch über bedeutende Kapazitätsreserven<br />

verfügen und mit einem verschärften Preis- und Qualitätswettbewerb versuchen werden, ihre Marktanteile<br />

vgl. Hamburg Port Consult Verkehrswirtschaftliche Bedeutung einer modernene Elbwasserstraße (1990) S. 33<br />

97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!