IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten
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der Straße und der Bahn als gut zu bezeichnen. Die westlichen und nördlichen Verbindungen (vor allem<br />
bei den Autobahnen) sind derzeit noch im Ausbau oder Bau bzw. in der Planungsphase. Zur Abwicklung<br />
der Güterverkehre - insbesondere des Kombinierten Verkehrs (KLV) - ist im Norden Leipzigs die Errichtung<br />
eines Güterverkehrszentrums (GVZ Leipzig-Wahren) geplant. Mit dem Binnenschiff ist die Region<br />
ausschließlich über die <strong>Saa</strong>le zu erreichen, wobei Leipzig und damit ganz Westsachsen keinen Anschluß<br />
besitzen.<br />
Sämtliche Gütertransporte aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, <strong>Saa</strong>rbrücken,<br />
Sachsen und Thüringen sind auf dem Schienen- und Straßenwege wesentlich kürzer als auf dem Wasserweg<br />
abzuwickeln, da diese nur über die Relation Rhein-Mittellandkanal-Elbe erreicht werden können. Ein<br />
Gut zum Beispiel aus der Oberrheinebene (Mannheim) muß per Schiene oder Straße auf dem Weg nach<br />
Halle rund ca. 400 km, auf dem Binnenschiff ca. 950 km zurücklegen. Wird angenommen, daß die<br />
meisten Güter aus den Häfen des Nordseeraumes kommen, so ist nur der Weg aus dem Hamburger Hafen<br />
ungefähr gleich lang; aus den Bremer Häfen ist - nach Fertigstellung der Bahnstrecke Bremen-Salzwedel-<br />
Stendal-Magdeburg-Halle - der Weg des Binnenschiffs um rund 100 km länger (500 statt 400 km). Die<br />
emissionsbedingten Vorteile des Binnenschiffs pro Kilometer würden somit durch die zum großen Teil<br />
wesentlich längeren Strecken zunichte gemacht.<br />
Alternative Transportmöglichkeiten entlang der Elbe<br />
Nordeehäfen-Magdeburg-Halle-Leipzig<br />
Transportengpässe für die Bahn auf dem Gebiet der neuen Bundesländer sind aktuell nicht zu erwarten,<br />
da der wirtschaftliche Strukturbruch in den neuen Ländern zu einer erheblichen Veränderung der Güterverkehrsträgerstruktur<br />
und der transportierten Güter geführt hat. Die Verkehrspolitik der ehemaligen DDR<br />
war sehr stark an der Bahn als zentralem Güterverkehrsträger orientiert. Die Öffnung auch der Güterverkehrsmärkte<br />
führte zu einer deutlichen Verlagerung der Transporte auf den Lkw (Veränderung der<br />
Verkehrsträgerstruktur) und der Strukturwandel der Energieträger (deutliche Reduktionen des Braunkohleeinsatzes<br />
insbesondere auch im Hausbrandbereich) führte zu einer deutlichen Verringerung der durch<br />
die Bahn transportierten Mengen. Dies hat dann zur Konsequenz, daß auf dem Gebiet der neuen Bundesländer<br />
erhebliche Transportkapazitäten existieren, die gegenwärtig nicht genutzt werden. Insofern ist die<br />
globale Aussage der Bahn, daß gegenwärtig umfangreiche Verlagerungen von Gütertransporten auf die<br />
Bahn möglich sind. Dies differiert zwar jeweils nach den unterschiedlichen Relationen, aber gerade für<br />
die Region entlang der <strong>Saa</strong>le wird festgehalten, daß zwei Strecken existieren, so daß von der Bahn<br />
sämtliche erwarteten Transportmengen entlang der <strong>Saa</strong>le übernommen werden könnten, ein Verkehrsengpaß<br />
insofern für diese Region nicht zu erwarten ist.