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IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten

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nicht berücksichtigt. Hier wird lediglich untersucht, welche Umweltentlastung sich ergeben würde, wenn<br />

infolge eines Ausbaus größere Schiffseinheiten eingesetzt werden könnten. Die Umweltentlastung ist also<br />

eine, die auf dem Unterschied zwischen Planungs- und Vergleichsfall beruht. Über Effekte, die von einer<br />

Verlagerung von Bahn und LKW auf das Binnenschiff ausgehen könnten, wird in diesen Untersuchungen<br />

keine Aussage gemacht. Inwieweit hier die Ausbaumaßnahmen tatsächlich in den untersuchten Bereichen<br />

Entlastungseffekte bringen, ist damit nicht Gegenstand der Untersuchimg.<br />

Weiterhin ist das Konkurrenzverhältnis von Bahn und Binnschiffahrt nicht berücksichtigt. In den Erläuterungen<br />

zur gesamtwirtschaftlichen <strong>Bewertung</strong> von Verkehrswegeinvestitionen für den BVWP 1985<br />

wird aufgeführt, daß die Beeinflussung der Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der Deutschen Bundesbahn<br />

bei der <strong>Bewertung</strong> von verkehrlichen Infrastrukturmaßnahmen zu berücksichtigen ist. Nicht nur ein<br />

Neubau von Kanälen, sondern auch ein Ausbau von Wasserstraßen könne die Aufteilung der auf die<br />

Binnenschiffahrt und die Eisenbahn entfallenden Nachfrage nach Leistungen der Güterbeförderung zu<br />

Lasten der Schiene beeinflussen. Dadurch verschlechtere sich die betriebswirtschaftliche Lage der<br />

Eisenbahn 104. In den Erläuterungen für den BVWP 1992 wird auf das Verhältnis von Bahn und Binnenschiffahrt<br />

nicht mehr eingegangen. Entsprechend werden auch in den Nutzen-Kosten-Analysen von<br />

PLANCO dazu keine Angaben gemacht.<br />

In der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zum Ausbau der <strong>Saa</strong>le 105 wurde nach dem<br />

Wettbewerbsverhältnis zwischen Bahn und Binnenschiff in Bezug auf den Ausbau der <strong>Saa</strong>le gefragt. Es<br />

wird aber lediglich darauf hingewiesen, daß in der gesamtwirtschaftlichen <strong>Bewertung</strong>, soweit möglich,<br />

alle quantifizierbaren Auswirkungen erfaßt werden sollen. Ansonsten wird noch auf den Unterschied<br />

zwischen Kosten und Tarifen verwiesen, auf die eigentliche Frage aber wird nicht eingegangen. Somit<br />

wird weder in dem Gutachten von PLANCO noch in der Antwort der Bundesregierung über konkurrierende<br />

Kapazitäten zwischen Bahn und Binnenschiff eine Aussage getroffen. Dies ist aber insbesondere<br />

vor dem Hintergrund unverständlich, daß von der Verkehrspolitik immer wieder betont wird, wesentliche<br />

Aufgabe sei in Zukunft die Förderung der Kooperation zwischen den Verkehrsträgern. Wenn dies auf der<br />

einen Seite das Ziel der Verkehrspolitik ist, dann müßte es doch zumindest auch explizit Gegenstand der<br />

Untersuchungen sein. Nur so könnten Aussagen darüber gemacht werden, ob durch die Ausbaumaßnahmen<br />

nicht im Gegenteil eine Verschärfung der Konkurrenz anstatt einer Kooperation gefordert wird.<br />

2) Indisponible Ersatzanteile<br />

Die indisponiblen Ersatzanteile werden als Investitionen bezeichnet, die auch im Vergleichsfall für die<br />

Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit der Wasserstraßen bzw. Bauwerke notwendig sind. Bei der<br />

Ausbauvariante I machen diese indisponiblen Anteile 77% und bei der Ausbauvariante II 38% der gesam-<br />

1 0 4 Bundesminister für Verkehr 1986, S. 23 f.<br />

1 0 5 Bundestagsdrucksache Nr.12/4806<br />

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