IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten
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Entkoppelungstendenzen zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Transportaufkommen festzustellen<br />
sind.<br />
Prognos hat einen Zusammenhang zwischen der realen Wertschöpfung im produzierenden Gewerbe<br />
und dem Güterverkehrsaufkommen beobachtet. Für Westdeutschland konnte festgestellt werden, daß sich<br />
aufgrund des Bedeutungsrückgangs von Bergbau und eisenschaffender Industrie, das Transportaufkommen<br />
je Wertschöpfungsanteil stark reduzierte und seit Mitte der 70 der Jahre eine hohe Stabilität aufweist.<br />
Insofern können bei sonst unveränderten Rahmenbedingungen die Prognosen über die Wertschöpfungsentwicklung<br />
Aussagen über das Güterverkehrsaufkommen hefern.<br />
Diese Korrelation ist allerdings allein für Westdeutschland erhärtet und kann insofern nicht auf die<br />
neuen Bundesländer übertragen werden. Sie würde auch nicht die Problematik der wirtschaftlichen<br />
Prognosen lösen können, die, wie oben ausgeführt, zumindest für den Bereich des produzierenden<br />
Gewerbes für die neuen Bundesländer als zu hoch angesehen werden muß.<br />
Für die neuen Bundesländer wird eine in wirtschaftlicher Hinsicht sehr positive Entwicklung angenommen.<br />
Dabei wird die Grundlage für die Abschätzung für die neuen Bundesländer wie folgt dargelegt:<br />
"Die gedankliche Projektion eines 'Mezzogiorno' Ostdeutschland verbietet sich jedoch aus mehreren<br />
Gründen. Das Grundgesetz schreibt die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse in den Bundesländern vor.<br />
Auch zeigt sich in allen relevanten politischen Gruppen der ernsthafte Wille, Ostdeutschland nicht zum<br />
Armenhaus verkümmern zu lassen, sondern seinen Entwicklungsstand an den der westdeutschen Länder<br />
heranzufuhren". 52 Auf der Basis dieser Annahmen wird dann ein Szenario entwickelt, mit dem die neuen<br />
Bundesländer die wirtschaftliche Leistungskraft der alten Bundesländer erreichen werden:<br />
1) Die Vorgabe wird gemacht, daß der Rückstand des BIP je Kopf bis zum Jahre 2010 aufgeholt sein<br />
wird. In Ostdeutschland wird bei vollständiger Verifizierung der Angleichungshypothese - ausgehend<br />
vom Stand des geschätzten Bruttoinlandproduktes im Jahre 1990 - bis 2010 ein durchschnittliches<br />
jährliches Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes je Kopf der Bevölkerung von 5,9% notwendig<br />
sein, wenn die gleiche Größe in den alten Bundesländern tun durchschnittlich 2,3% wächst. 53<br />
2) Die sektorale Wirtschaftsstruktur - aggregiert nach den Bereichen Landwirtschaft, Produktion,<br />
Dienstleistungen - wird sich stark an die westdeutsche Struktur annähern. Für die ostdeutsche Wirtschaft<br />
ist also mit einer radikalen Umorientierung der sektoralen Struktur zu rechnen. Dabei kommt es:<br />
zu einem wesentlichen Rückgang des Anteils des Sektors Land- und Forstwirtschaft (von 11% auf 3%<br />
der Gesamtbeschäftigung im Jahre 2010),<br />
52 vgl. IWW, S. llf.<br />
53 vgl. IWW 1991, S. 21