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IOEW SR 071 Oekonomisch-oekologische Bewertung Saa..., Seiten

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Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Aufgabe des Gutachtens war es, die im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 92 vorgesehenen<br />

Ausbaumaßnahmen an der <strong>Saa</strong>le auf ihre Wirtschaftlichkeit hin zu untersuchen. Das Ergebnis zeigt, daß<br />

unter ökonomischen Gesichtspunkten die geplanten Ausbaumaßnahmen an der <strong>Saa</strong>le gemäß der Kriterien<br />

des BVWP in Frage zu stellen sind. Das den Nutzen-Kosten-Analysen zugrundegelegte<br />

Verkehrsaufkommen wird als eindeutig zu hoch angesehen. Dies ist insbesondere auf das Vorgehen bei<br />

der Güterverkehrsprognose 2010 von Kessel + Partner zurückzuführen. In dieser Prognose wird versucht,<br />

über ein globales Verkehrsaufkommensmodell das Güterverkehrsaufkommen für eine Region<br />

abzuschätzen. Wie problematisch dies ist, zeigt sich für den Raum Halle. Da sich in diesem Raum die<br />

wirtschaftlichen Strukturen grundlegend geändert haben, erscheint auch die von PLANCO<br />

vorgenommene Revision der Aufkommenswerte als unzureichend, da lediglich die Aufkommenswerte für<br />

Transportrelationen mit gebrochenen Verkehren aus dem gesamten Aufkommen genommen wurden. Eine<br />

darüberhinausgehende Analyse der tatsächlichen Bedingungen für die Binnenschiffahrt auf der <strong>Saa</strong>le<br />

kommt zu noch einmal deutlich reduzierten Aufkommenswerten. Da die Aufkommenswerte aber ein<br />

wichtiger Bestimmungsfaktor für das Nutzen-Kosten-Verhältnis sind, reduziert sich dieses Verhältnis<br />

entsprechend stark.<br />

Zu den tatsächlichen Bedingungen der Binnenschiffahrt auf der <strong>Saa</strong>le gehören auch die<br />

Schiffahrtsbedingungen auf der Elbe. Nur wenn die Elbe ausreichende Tauchtiefen bietet, können die<br />

durch den Ausbau der <strong>Saa</strong>le erwarteten Nutzen realisiert werden. Es erscheint aber fraglich, ob die an der<br />

Elbe vorgesehenen Strombaumaßnahmen hierfür ausreichend sind. Wären dagegen weitere Maßnahmen<br />

wie z.B. der Bau von Staustufen in der Elbe hierfür Voraussetzung, dann werden die Ausbauten<br />

insgesamt - auch die an der <strong>Saa</strong>le - unwirtschaftlich.<br />

Weitergehende Untersuchungen zeigten, daß sich für einen Kanal zwischen Schönebeck und Calbe<br />

sowie für einen Stichkanal nach Leipzig ebenfalls keine Wirtschaftlichkeit erkennen ließ. Der Stichkanal<br />

spielt nicht einmal in den Planungen der regionalen Akteure eine Rolle, d.h. ein Güterverkehrszentrum<br />

wird ohne Anschluß an eine Wasserstraße geplant, im Einzugsbereich des Kanals sind keine<br />

Gewerbegebiete ausgewiesen bzw. geplant, etc.<br />

Die ökologischen Folgekosten sind in der im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung durchgeführten<br />

Nutzen-Kosten-Analyse völlig unzureichend erfaßt. Ihr Einbezug, selbst in dem Umfang, der<br />

monetarisierbar ist, dürfte auch im Fall der <strong>Saa</strong>le von erheblicher Bedeutung sein, da die ökologischen<br />

Gefahrdungspotentiale hoch sind. Die Nutzen-Kosten-Verhältnisse für die untersuchten<br />

Ausbaumaßnahmen würden sich entsprechend verringern bzw. unwirtschaftlich werden.

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