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Info - Werkfeuerwehrverband Deutschland eV

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chen. ziel ist es, auftretende gesundheitsgefahren<br />

sowie brand- und explosionsgefahren<br />

zu bestimmen, die zahlreiche<br />

Technische regeln detailliert<br />

ausführen (z. b. TrgS 720 ff. „explosionsschutz“,<br />

TrgS 800 „brandschutzmaßnahmen“).<br />

aus den ergebnissen der<br />

gefährdungsbeurteilung sind Maßnahmen<br />

abzuleiten, die die beschäftigten<br />

und Dritte schützen. Die bundesanstalt<br />

für arbeitsschutz und arbeitsmedizin<br />

hat als hilfestellung zur gefährdungsbeurteilung<br />

das einfache Maßnahmenkonzept<br />

gefahrstoffe (eMKg) veröffentlicht.<br />

bereits wenige verfügbare <strong>Info</strong>rmationen<br />

über den gefahrstoff (z. b.<br />

Sicherheitsdatenblatt) und die Tätigkeit<br />

genügen, um abgestufte Schutzmaßnahmen<br />

veranlassen zu können.<br />

Mit hilfe verschiedener Schutzleitfäden<br />

lassen sich arbeitsbedingungen sicher<br />

gestalten. Dipl.-Ing. Iris Schweitzer-<br />

Karababa erklärte das Konzept am zusatzmodul<br />

„brand- und explosionsgefährdung“,<br />

das derzeit in einer Feldstudie<br />

auf Praxistauglichkeit erprobt wird.<br />

zu den besonders gefährlichen Tätigkeiten<br />

und gefährdeten branchen würden<br />

die chemische und die Pharma-<br />

industrie, entsorgungs- und energieerzeugende<br />

unternehmen gehören.<br />

gleiches gelte für metallverarbeitende<br />

betriebe und raffinerien. bei der beurteilung<br />

seien für sie die jeweils neuesten<br />

unterlagen heranzuziehen, um<br />

– die gefährlichkeitsgruppe brand-<br />

und explosion festzulegen.<br />

– die brennbare oder explosionsfähige<br />

atmosphäre einzustufen.<br />

– die zündquellenhäufigkeit zu bestimmen.<br />

eine beispielliste unterstützt<br />

bei der zündquellenidentifizierung.<br />

– Maßnahmen abzuleiten, die aus Verknüpfungen<br />

von gefährlichkeitsgruppe,<br />

brennbarer oder explosionsfähiger<br />

atmosphäre und zündquellenhäufigkeit<br />

hervorgehen.<br />

– die Wirksamkeit von brand- und explosionsschutzmaßnahmen<br />

zu prüfen.<br />

„Die Schutzleitfäden lassen sich in diesem<br />

zusammenhang als Checklisten<br />

nutzen“, empfahl die wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin.<br />

Dipl.-Ing. Christian ronig, Werkfeuerwehr<br />

henkel, Düsseldorf, betrachtete<br />

die praktische umsetzung der TrgS 800<br />

anhand von betriebsbegehungen. Die<br />

WFV-<strong>Info</strong> I/2011<br />

<strong>Info</strong><br />

zielsetzung und Vorgehensweise unter<br />

Nutzung des genannten eMKg wird er in<br />

einer der nächsten ausgaben erläutern.<br />

Dipl.-Ing. Dirk Nass, bayer healthcare<br />

Pharmaceuticals, berlin, wird demnächst<br />

den umgang mit gefährdungsbeurteilungen<br />

bei einer Werkfeuerwehr<br />

beschreiben.<br />

Gefahrstofflagerung<br />

ein zweiter Teil der Veranstaltung ging<br />

auf die neue TrgS 510 ein. Mit der darin<br />

behandelten „Lagerung von gefahrstoffen<br />

in ortsbeweglichen behältern“<br />

setzte sich Diplom-Chemiker alexander<br />

bentz, baSF Se, Ludwigshafen, auseinander.<br />

aus seiner<br />

Sicht stellte die<br />

neue TrgS keine<br />

Neuauflage, sondern<br />

eine zusammenfassung<br />

und<br />

Weiterentwicklung<br />

bereits existierender,<br />

nun aufgehobenerregel-<br />

werke dar (z. b.<br />

TrgS 514, 515 und<br />

Trg 300). Der In-<br />

33<br />

Alexander Bentz<br />

halt der Vorschrift war für ihn mit einer<br />

umgekehrten Pyramide vergleichbar.<br />

Sie umfasse allgemeine aussagen bis<br />

hin zu spezifischen anforderungen.<br />

ähnlich wie bei der TrgS 800 sei eine<br />

gefährdungsbeurteilung vorzunehmen,<br />

um verschiedene gegebenheiten zu<br />

überprüfen. Neben den eigenschaften<br />

bzw. dem aggregatzustand der gelagerten<br />

Stoffe seien etwa deren art und<br />

Menge der Lagerung von bedeutung,<br />

die er ausführte: Nach der Kleinmenge<br />

bis 50 kg sei der bereich zwischen 50 kg<br />

Die TRGS 510 ist eine<br />

Weiterentwicklung bestehender,<br />

jetzt teilweise<br />

zurückgezogener<br />

Regelwerke.<br />

(Fotos: Stefan Wagner)<br />

und 200 kg besonders zu beachten. „Die<br />

gefährdungsbeurteilung ist erforderlich,<br />

um festzustellen, ob noch die erleichterungen<br />

der Kleinmengenregelung gelten<br />

oder andere Maßnahmen zu ergreifen<br />

sind“, machte bentz deutlich.<br />

hinsichtlich der Lagerplanung erkannte<br />

er Vorteile für den Vorbeugenden brandschutz.<br />

Durch eine kompakte zusammenfassung<br />

von Technischen regeln<br />

sei statt der bis jetzt fünf notwendigen<br />

richtlinien nur noch eine zu nutzen.<br />

Mehrere Zielgruppen<br />

einbeziehend<br />

Durch die Kooperation mit der baua<br />

sprach die Veranstaltung neben Feuerwehrleuten<br />

auch Mitarbeiter aus der<br />

arbeitssicherheit und dem arbeitsschutz<br />

an. unterschiedliche Interessen<br />

und Vorkenntnisse führten rund 120<br />

Teilnehmer zusammen, deren erwartungen<br />

an das Programm verständlicherweise<br />

auseinandergingen. Die Vielfalt<br />

an dargebotenen <strong>Info</strong>rmationen<br />

konnte vor allem Dr. Wolf als Moderator<br />

in die „richtigen bahnen lenken“.<br />

Die Veranstaltung in berlin trug dazu<br />

bei, den „brandschützern“ den etwas<br />

anderen gedankenansatz der „arbeitsschützer“<br />

zu verdeutlichen. Kein zweifel<br />

blieb daran, dass dieser als wichtiges<br />

Werkzeug für die eigene arbeit einen<br />

Nutzen bringt.<br />

Wie immer galt der Dank zum Schluss<br />

der gelungenen Organisation. Der <strong>Werkfeuerwehrverband</strong>svorsitzende<br />

bücher<br />

brachte die zusammen mit dem arbeitsschutz<br />

durchgeführte Tagung abschließend<br />

auf den Punkt: „Ich denke, dass<br />

es eine Fortsetzung geben wird!“<br />

Vorbeugender Brandschutz

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