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Anduin 94

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Rezensionen<br />

Aufgabe eines jeden Spielers ist es in seine<br />

Arena möglichst viele Zuschauer zu locken.<br />

Anfangs ist die Arena noch klein und besteht<br />

aus nur zwei Teilen, später kann sie bis maximal<br />

auf vier Teile ausgebaut werden. In der<br />

Arena werden Schaustücke aufgeführt, deren<br />

Kosten und Nutzen auf Programmkarten<br />

dargestellt werden. So findet sich hier, wie<br />

viele und welche Art von Spektakelplättchen<br />

für das Schaustück erforderlich sind, wie<br />

groß die Arena für die Aufführung sein muss<br />

und wie viele Zuschauer man damit anlocken<br />

kann. Die Spektakelplättchen zeigen Gladiatoren,<br />

Schauspieler, Priester, Löwen, Pferde,<br />

Streitwagen, Fackeln, Schiffe, Kulissen, Musiker,<br />

Käfige und Dekorationen – eben alles<br />

was man für ein gutes Spektakel so braucht.<br />

Vor Spielbeginn werden jedem Spieler einige<br />

dieser Spektakelplättchen zufällig verteilt,<br />

weitere kommen in Dreiergruppen auf die<br />

fünf Märkte in der Mitte des Spielplans. Außerdem<br />

erhält jeder Spieler zwei Startprogrammkarten<br />

und 30 Münzen.<br />

Das Spiel ist rundenweise aufgebaut, wobei<br />

jede Runde aus fünf Phasen besteht. In<br />

der ersten Phase darf reihum jeder Spieler<br />

eine Investition wagen. Das kann der Ausbau<br />

der eigenen Arena sein oder das Erwerben<br />

einer neuen Programmkarte oder eine Arenaerweiterung<br />

wie Kaiserlogen oder Ehrenränge.<br />

In der zweiten Phase wird reihum auf die<br />

fünf Marktstände und deren Spektakelplättchen<br />

geboten. Die Spielmechanik sorgt dafür,<br />

dass man als Spieler auch komplett leer<br />

ausgehen kann wenn man nicht aufpasst.<br />

Auf der anderen Seite kann aber kein Spieler<br />

mehr als einen Marktstand erwerben.<br />

Anschließend dürfen die Spieler untereinander<br />

mit Spektakelplättchen und Münzen<br />

handeln, um die Voraussetzungen ihrer Programme<br />

zu erfüllen. So kann ein Programm<br />

beispielsweise zwei Gladiatoren, zwei Löwen<br />

und eine Dekoration erfordern.<br />

In der vierten Phase wandern zunächst die<br />

Würdeträger durch die Stadt. Dafür wirft der<br />

aktive Spieler einen Würfel und darf eine der<br />

sechs Figuren entsprechend bewegen. Besonders<br />

günstig ist es, wenn man die Figuren<br />

in die eigene Arena bewegen kann, denn das<br />

zieht zusätzliche Zuschauer an und bringt<br />

Extrapunkte. Mit etwas Glück kann man die<br />

Figur aber auch auf ein Sonderfeld bewegen<br />

und so eine Ehrenmedaille erhalten. Diese<br />

kann für verschiedene kleine Vorteile eingetauscht<br />

werden. Anschließend kann der Spieler<br />

eines seiner Schaustücke aufführen. Er<br />

nimmt dafür die entsprechende Programmkarte<br />

und zeigt den anderen Spielern welche<br />

der benötigten Spektakelplättchen er im Be-<br />

www.anduin.de - kostenlos und unabhängig<br />

sitz hat. Für fehlende Plättchen gibt es einen<br />

Zuschauerabzug. Positiv auf die Zuschauerzahlen<br />

hingegen wirken sich Arenaerweiterungen,<br />

bereits früher aufgeführte Schaustücke,<br />

Würdeträger und einige Komponenten<br />

mehr aus.<br />

Leider geht aber immer etwas zu Bruch<br />

bzw. erleidet den grausigen Löwentod. Deshalb<br />

muss nach der Aufführung eines der<br />

verwendeten Spektakelplättchen aus dem<br />

Spiel entfernt werden. Zudem erhält der beste<br />

Spieler (der mit der höchsten Zuschauerzahl)<br />

ein Podium, das künftig für noch mehr<br />

Zuschauer sorgt. Dafür muss er aber eines<br />

seiner Spektakelplättchen an den Spieler mit<br />

der geringsten Zuschauerzahl abgeben (nach<br />

dessen Wahl).<br />

Auf einer Zählleiste am Spielfeldrand wird<br />

der jeweilige Zuschauerrekord des Spielers<br />

vermerkt. Kann er sich in späteren Runden<br />

nicht verbessern, so bleibt der bisherige<br />

Rekord bestehen. Wer am nach Ende der<br />

fünften Spielrunde die höchste Rekordmarke<br />

gesetzt hat gewinnt das Spiel und ist der<br />

einflussreichste Impresario der Stadt.<br />

FAZiT<br />

Colosseum ist ein zunächst sehr komplex<br />

wirkendes Spiel, denn man muss erst einmal<br />

durchblicken, auf welche Arten man die Zuschauerzahlen<br />

erhöhen kann. Ist das gelungen,<br />

so macht es sehr viel Spaß vorausschauend<br />

auf das große Spektakel hinzuplanen,<br />

mit dem man die anderen Spieler wegzufegen<br />

gedenkt. Dank der Würdeträger ist eine<br />

gewisse Glückskomponente vorhanden, die<br />

sich aber positiv in den Spielfluss eingliedert.<br />

Wer taktische Spiele mit einer Zufallskomponente<br />

mag, der findet mit Colosseum ein<br />

ausgesprochen hübsches und spielenswertes<br />

Exemplar. �<br />

bATTLELORE<br />

TEXT: TOMMY HEINIG<br />

Table-Tops, also<br />

mit Miniaturen nachgespielteSchlachten,<br />

erfreuen sich<br />

nach wie vor einer<br />

großen Beliebtheit<br />

und die Auswahl<br />

ist inzwischen fast<br />

unüberschaubar geworden – besonders für<br />

Spieler, die nur gelegentlich in solche taktischen<br />

Spiele hineinschnuppern. Days of<br />

Wonder bringt nun mit Battlelore ein neues<br />

Tabletop auf den Markt, das sowohl Gelegenheitsspieler<br />

anspricht als auch geübte<br />

Taktiker zufrieden stellen kann.<br />

ANDUIN <strong>94</strong><br />

Der Maßstab wurde dafür gegenüber vielen<br />

anderen Miniaturenspielen deutlich kleiner<br />

gewählt, aber dennoch gibt es reichlich<br />

wunderbar modellierte Figuren. Die Menschen,<br />

Zwerge und Kobolde des Grundspiels<br />

werden nicht direkt auf dem Tisch bewegt,<br />

sondern auf einem großen, mit Hexfeldern<br />

belegten Spielplan. Obwohl das Spiel behauptet<br />

auch für mehr als zwei Spieler geeignet<br />

zu sein ist es doch hauptsächlich ein<br />

Zweipersonenspiel.<br />

Jeder der beiden Spieler stellt wie in einem<br />

der im Spiel enthaltenen oder im Internet<br />

veröffentlichten Szenarien seine Armee auf<br />

einer Seite des Spielplans auf. Meist besteht<br />

eine Einheit aus drei oder vier Figuren gleicher<br />

Art, also zum Beispiel aus drei Schweren<br />

Reitern oder vier Langbogenschützen. Eine<br />

Figur der Einheit wird mit einer Standarte<br />

ausgestattet, die sowohl Typ als auch Spieler<br />

zeigt. Zusätzlich können auf den Spielplan<br />

Geländeplättchen wie Hügel oder Wälder<br />

verteilt werden, die bestimmte Auswirkungen<br />

auf den Kampf haben.<br />

Jeder Spieler erhält so genannte Befehlskarten,<br />

mit denen er Einheiten auf dem<br />

Spielfeld aktivieren darf. Das Feld ist in Mitte,<br />

rechte und linke Flanke unterteilt und die<br />

Befehlskarten erlauben im Normal eine bestimmte<br />

Anzahl an Einheiten in einer der drei<br />

Zonen zu aktivieren. Aktivieren heißt, dass<br />

man die Einheit bewegt und einen Angriff mit<br />

ihr ausführt. Natürlich haben die verschiedenen<br />

Einheiten unterschiedliche Bewegungsreichweiten<br />

und Angriffsstärken.<br />

Das Kampfsystem ist sehr einfach gehalten,<br />

dabei aber für die meisten Ansprüche<br />

völlig ausreichend. Jede Einheit darf mit<br />

einer bestimmten Anzahl an Würfeln versuchen<br />

Symbole der gleichen Farbe zu erzielen,<br />

die der Zieleinheit entspricht. Ein Angriff auf<br />

eine rote Einheit benötigt also rote Symbole<br />

– außer rot existieren noch blaue und grüne<br />

Einheiten. Damit sind drei der sechs Seiten<br />

der Würfel bereits belegt. Auf der vierten<br />

Seite ist der Sonderangriff mit dem manche<br />

Einheiten unabhängig von der Farbe des<br />

Ziels einen Treffer landen, während die fünfte<br />

Seite ein magisches Symbol zeigt, mit dem<br />

BATTLELORE 5<br />

Art Brettspiel<br />

Verlag Days of Wonder<br />

Sprache Deutsch<br />

Dauer 60 – 120 Minuten<br />

Spieler 2 Spieler ab 12 Jahre<br />

Jahr 2007<br />

Preis ca. 60,- Euro<br />

P/L<br />

3<br />

AUF<br />

5<br />

SSP<br />

6<br />

Seite 104

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