Anduin 94
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The Tube Mystery<br />
THE TUBE MYSTERY<br />
EIN SZENARIO FÜR CTHULHU<br />
TEXT: FRIEDERIKE SCHMUTZLER<br />
ILLUSTRATION: TOMMY HEINIG (HANDOUT), DARIO HEROLD<br />
If you listen carefully when you‘re standing<br />
at the platform at Holborn, sometimes – just<br />
sometimes – you can hear the wailing of Egyptian<br />
voices floating down the tunnel towards<br />
you.<br />
— Keith Lowe, Tunnel Vision<br />
VORWORT<br />
Etwas mehr als 30 Jahre gab es in London<br />
eine U-Bahn-Haltestelle mit dem Namen „British<br />
Museum“, die am 24.September 1933 außer<br />
Betrieb gestellt wurde, da sie sich als zu<br />
unwirtschaftlich erwiesen hatte. Stattdessen<br />
wurde die Station „Holborn“ einen Tag später<br />
in Betrieb genommen, die Station unter<br />
dem Museum in den 40er Jahren zugemauert.<br />
„British Museum“ dient heute als Lagerplatz<br />
für Gleise.<br />
Doch schon kurz nachdem Station endgültig<br />
geschlossen worden war, begannen die<br />
Gerüchte, die besagten, dass der Geist einer<br />
ägyptischen Mumie dort spuke. Einen von<br />
einer Zeitung ausgelobten Preis, der an<br />
denjenigen vergeben werden sollte, der<br />
eine Nacht in der stillgelegten Station verbrachte,<br />
nahm niemand an…<br />
Das Abenteuer beginnt allerdings<br />
überirdisch im British Museum am<br />
22.5.1929, als die Station noch<br />
voll genutzt wurde. Es sollten<br />
maximal vier Charaktere daran<br />
teilnehmen.<br />
HinTERGRUnd<br />
Doktor Frederic Walsh, Kurator am<br />
British Museum und Archäologe, bittet<br />
die Charaktere um Hilfe, da in einigen<br />
Tagen eine große Sonderausstellung<br />
mit dem Titel „The lost pharaoh“ gezeigt<br />
werden soll. Im Zentrum dieser Ausstellung<br />
steht eine ca. 4000 Jahre alte Mumie,<br />
die in einem ungeschmückten Grab weitab<br />
vom Tal der Könige gefunden wurde. Allerdings<br />
hat Dr. Walsh noch viel zu tun und benötigt<br />
dringend Hilfe, denn er ist mit seiner<br />
Aufgabe schon fast ein wenig überfordert.<br />
Von diesem Hintergrund ausgehend, ist<br />
es von Vorteil, wenn mindestens ein Charakter<br />
Dr.. Walsh kennt. Woher, können<br />
der Spielleiter und der Spieler vor Beginn<br />
des Abenteuers individuell ausmachen, denkbare<br />
Möglichkeiten wären: ehemalige Studienkollegen,<br />
gemeinsame Expedition etc. Ergibt<br />
sich dies nicht, da keiner der Charakter<br />
einen entsprechenden Beruf hat, so können<br />
die Charaktere durch einen Besuch im Museum<br />
auf die Ausstellung aufmerksam werden<br />
und mit Dr. Walsh ins Gespräch kommen.<br />
Gleichzeitig erschüttert die Stadt, und vor<br />
allen Dingen Chief Inspector Lionel Hartford<br />
ein anderes Problem: Bei Instandsetzungsarbeiten<br />
an den Gleisen in der U-Bahn-Station<br />
„British Museum“ sind inzwischen vier<br />
Arbeiter spurlos verschwunden – bis jetzt<br />
eine Schriftrolle, vermutlich<br />
altägyptischen Ursprungs,<br />
an einem der Tator-<br />
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te gefunden wird (Handout 1). Diese bringt<br />
Hartford zu Walsh ins Museum, da er hofft,<br />
dass dieser ihm bei diesem Fall weiterhelfen<br />
kann. Zur Ausstellungseröffnung in vier Tagen<br />
wird schließlich auch der Prince of Wales<br />
erwartet, und daher sollen die Vermisstenfälle<br />
schnell und möglichst verschwiegen gelöst<br />
werden.<br />
sZEnARiO<br />
iM MUsEUM<br />
Dr. Frederic Walsh, ein noch recht junger,<br />
aber aufstrebender Ägyptologe, ist seit kurzem<br />
Kurator in der ägyptischen Sammlung<br />
im British Museum und bereitet<br />
eine Ausstellung vor unter dem Titel<br />
„The lost pharaoh“. Eines der<br />
Kernstücke dieser Ausstellung<br />
soll die Mumie eines bisher unbekannten<br />
ägyptischen<br />
Adligen sein, die von<br />
einer Gruppe Archäologen<br />
weit ab vom Tal<br />
der Könige mitten in<br />
der Wüste in einem Felsengrab<br />
entdeckt wurde.<br />
Bei dieser Mumie befand<br />
sich unter anderem ein seltsam<br />
polierter Stein, dessen<br />
Funktion sich Dr. Walsh bisher<br />
noch nicht erschlossen hat, er<br />
vermutet, dass es sich um einen<br />
Talisman handelt. Auf Nachfrage<br />
zeigt Dr. Walsh auch Fotos von dem<br />
Grab kurz nach der Öffnung, und mit<br />
einem gelungenen FW: Archäologie oder<br />
Geschichtskenntnisse wird auffallen, dass<br />
sich in dem Grab keinerlei Grabbeigaben<br />
finden wie sie bei Pharaonen, Priestern<br />
oder hohen Beamten üblich waren, es ist<br />
auffällig, dass sich in der Kammer keinerlei<br />
Schmuck oder persönliche Gegenstände<br />
finden, nur die Mumie ist auf einer Bahre zu<br />
sehen. Wird diese Tatsache von den Charakteren<br />
zur Sprache gebracht, wird der Kurator<br />
zugeben, dass ihm dies auch schon aufgefallen<br />
ist, aber er steht unter Druck, denn<br />
der Museumsdirektor möchte sich mit einer<br />
großen Ausstellung profilieren, und in einer<br />
Woche soll die Eröffnung sein. Ihm bleibt leider<br />
wenig Zeit zum Forschen, wie er es sich<br />
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