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Anduin 94

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Rezensionen<br />

sTARcRAFT<br />

TEXT: TOMMY HEINIG<br />

Obwohl das StrategiespielStarcraft<br />

von Blizzard<br />

inzwischen zehn<br />

Jahre auf dem Buckel hat, gilt es immer noch<br />

als extrem beliebtes Clanspiel. 2007 wurde<br />

der Nachfolger des Computerspiels angekündigt.<br />

Da lag es nahe, dass Fantasy Flight Games,<br />

die sich schon mit den sehr guten Brettspielumsetzungen<br />

zu Warcraft und World<br />

of Warcraft einen Namen gemacht haben,<br />

sich an die Weltraumsaga macht.<br />

Wie schon bei Twilight Imperium und<br />

World of Warcraft ist die Packung von<br />

Starcraft riesig und schwer. Allein 180 bunte<br />

Plastikfiguren finden sich im Inneren, dazu<br />

tonnenweise weiteres Material. Nahezu alle<br />

Komponenten sind in der gewohnt guten<br />

Qualität von Fantasy Flight Games, jedoch<br />

die Figuren wirken nicht ganz so hochwertig<br />

wie in anderen Spielen der Firma. So waren<br />

bei unserem Exemplar bereits einige kleine<br />

Teile abgebrochen.<br />

Dafür ist die Anleitung mehr als gut gelungen<br />

und vermittelt die teils komplexen Zusammenhänge<br />

der Spielmechanik sehr gut.<br />

Zwei bis sechs Spieler können Starcraft<br />

spielen – wobei sich Partien mit vier bis sechs<br />

Spielern am besten spielen. Zur Auswahl<br />

stehen jeweils zwei Fraktionen jeder der<br />

drei Rassen: Terraner (Menschen), Protoss<br />

und Zerg. Kenner der Computerspielvorlage<br />

wissen bereits, dass die Terraner flexible Einheiten<br />

bieten, die biologischen Zerg Massen<br />

von Einheiten produzieren können und die<br />

technisierten Protoss teure, aber effiziente<br />

Einheiten bieten. Das Spiel ist entweder im<br />

Team oder jeder gegen jeden möglich.<br />

Nun wird der Spielplan gebaut, wozu jeder<br />

Spieler zwei Planetenscheiben bekommen,<br />

auf denen Gebiete eingezeichnet sind,<br />

die entweder Rohstoffe (Gas oder Kristalle)<br />

liefern oder Siegpunkte einbringen. Reihum<br />

legen die Spieler ihre Planeten, verbinden<br />

diese mit Navigationsrouten (über welche<br />

später von einem Planeten zum anderen gereist<br />

werden kann) und platzieren ihre Basis<br />

mit den Starteinheiten. Jeder Spieler hat zudem<br />

einen großen rassenspezifisches Übersichtsplan<br />

vor sich liegen, auf dem ein Teil<br />

www.anduin.de - kostenlos und unabhängig<br />

der Verwaltung im Spiel abgewickelt wird,<br />

und ein eigenes Deck mit Kampfkarten.<br />

Gewonnen hat, wer eine bestimmte Anzahl<br />

an Siegpunkten sammeln konnte, indem<br />

er entsprechende Gebiete kontrollierte, oder<br />

wer seine spezielle Siegbedingung erfüllen<br />

konnte.<br />

Das Spiel an sich findet nun rundenweise<br />

statt und besteht aus einer Mischung aus<br />

Rohstoffsammeln (für den Bau von Erweiterungen<br />

und Einheiten), Einheitenverwaltung<br />

(welche Einheiten wann kaufen), Taktik (Erforschen<br />

von Technologien um zusätzliche<br />

Kampfkarten zu erhalten) und dem eigentlichen<br />

Kämpfen. Dabei ist Starcraft ein sehr<br />

offensives Spiel, das dem Angreifer stets<br />

gewisse Vorteile einräumt. Dafür wogen einzelne<br />

Schlachten öfter hin und her und der<br />

Verlust einer Schlacht bedeutet nicht sofort<br />

das Ende.<br />

In der Schlacht werden die Einheiten des<br />

Angreifers und des Verteidigers zur Seite genommen<br />

und vom Aggressor zu Paaren aufgestellt.<br />

Überzählige Einheiten werden als<br />

Unterstützung an solche Paare gestellt. Nun<br />

muss jeder Spieler ein bis zwei Kampfkarten<br />

pro Paarung spielen, die (modifiziert durch<br />

die Art der Einheiten und die Unterstützungseinheiten)<br />

einen Kampfwert ergeben. Dieser<br />

entscheidet den Ausgang der Schlacht.<br />

Anfangs stehen nur Basiskarten zur Verfügung,<br />

aber durch den Ausbau der eigenen Basis<br />

und das Erforschen weiterer Technologien<br />

können weitere Kampfkarten aufgenommen<br />

werden, was die Stärke und die taktischen<br />

Möglichkeiten erhöht und die Glückskomponente<br />

reduziert.<br />

FAZiT<br />

Kevin Wilson, der bereits Doom und Descent<br />

geschaffen hat, wollte in Starcraft<br />

sowohl der Vorlage mit ihren drei völlig verschiedenen<br />

Völkern gerecht werden, als auch<br />

ein spannendes und wenig glücksbasiertes<br />

Strategiespiel schaffen. Dazu verzichtet er<br />

auf den Einsatz von Würfeln und macht die<br />

Glückskomponente beim Nachziehen von<br />

Karten vom Ausbau der Basis des Spielers<br />

abhängig. Herausgekommen ist ein sehr gelungenes<br />

großes Brettspiel, das unterschiedliche<br />

Strategien erlaubt und sich immer wieder<br />

anders spielt. �<br />

ANDUIN <strong>94</strong><br />

JUnTA<br />

TEXT: TOMMY HEINIG<br />

Wenn ein Spiel<br />

schon seit Jahren<br />

nicht mehr produziert<br />

wird und<br />

trotz seines Alters<br />

noch Traumpreise<br />

bei eBay & Co. erzielt, dann ist das ein erstes<br />

Zeichen auf einen Klassiker. Wenn dieses<br />

Spiel dann auch noch unter vielen Spielefans<br />

absoluten Kultstatus genießt und als nahezu<br />

perfekt ausbalanciert gilt, dann sollte man<br />

als Verlag sehr vorsichtig an eine Neuauflage<br />

herangehen. Vielleicht ist das der Grund,<br />

warum wir so lange darauf warten mussten,<br />

Junta wieder in den Regalen der Spielwarenhändler<br />

zu sehen. Und um es gleich zu sagen:<br />

Pegasus hat nur dezente Korrekturen durchgeführt<br />

und eine ausgezeichnete Arbeit gemacht.<br />

Die zwei bis sieben Spieler (je mehr desto<br />

lustiger, aber auch länger das Spiel) übernehmen<br />

die Rollen von Mitglieder einflussreicher<br />

Familien in einer Bananenrepublik. Natürlich<br />

ist das Ziel, Macht zu gewinnen, aber nur, um<br />

möglichst viel Geld auf das eigene Schweizer<br />

Nummernkonto zu transferieren. Am besten<br />

lässt sich dies offensichtlich als Präsident des<br />

Landes tun, denn dann kann man die schöne<br />

Entwicklungshilfe direkt auf das eigene Konto<br />

umleiten.<br />

STARCRAFT 5<br />

Art Brettspiel<br />

Verlag Fantasy Flight Games<br />

Sprache Englisch<br />

Dauer ab 2 Stunden<br />

Spieler 2 – 6 Spieler ab 12 Jahre<br />

Jahr 2007<br />

Preis ca. 50,- Euro<br />

P/L<br />

4<br />

AUF<br />

5<br />

SSP<br />

5<br />

JUNTA 5<br />

Art Brettspiel<br />

Verlag Pegasus<br />

Sprache Deutsch<br />

Dauer ab 2 Stunden<br />

Spieler 2 – 7 Spieler ab 16 Jahre<br />

Jahr 2007<br />

Preis ca. 30,- Euro<br />

P/L<br />

4<br />

AUF<br />

4<br />

SSP<br />

5<br />

Seite 108

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