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die BKK VDN in Schwerte - Dortmunder & Schwerter Stadtmagazine

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Bevor wir uns auf <strong>die</strong> weitere Reise<br />

durch das Tagesgeschehen begeben,<br />

wollen wir Ihnen e<strong>in</strong>e Veröffentlichung<br />

im Amtsblatt der königlichen<br />

Regierung zu Arnsberg nicht<br />

vorenthalten:<br />

„In der Nacht vom 27. auf den 28.<br />

v.M. s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Wohnung des Pfarrers<br />

Neuhaus zu Westhoven durch<br />

E<strong>in</strong>bruch folgende Gegenstände<br />

entwendet worden:<br />

E<strong>in</strong> Tabakskästchen von Pappe <strong>in</strong><br />

violettem Safran-Papier, mit Bleipapier<br />

gefüttert und mehreren Verzierungen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere colorierter<br />

Stickerei unter e<strong>in</strong>em Glase auf dem<br />

Deckel, ungefähr 8 Zoll lang, 5 Zoll<br />

breit und 6 Zoll hoch; e<strong>in</strong>e kurze<br />

neue Tabakspfeife mit e<strong>in</strong>em biegsamen,<br />

von Pferdehaaren geflochtenem<br />

Rohre, hörnernem Abgusse<br />

und schmalem weißem porzellanenem<br />

Kopfe, mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en colorierten<br />

Bilde, e<strong>in</strong>en Hirsch und<br />

Laubwerk darstellend, nebst neusilbernem<br />

Beschlage; e<strong>in</strong>e ältere Tabakspfeife<br />

mit Weichselrohr, weißem<br />

porzellanenem Kopfe und<br />

Abgusse, so wie neusilbernen Deckel<br />

zum Aufstecken; zwei Aufsätze<br />

zu Pfeifenröhren von schwarzem<br />

Horn und zwei Pfeifenstöcher von<br />

Rehbe<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Paquet von ungefähr<br />

¾ Pfund Tabak im blauen Papier;<br />

e<strong>in</strong>e fast neue Kappe von schwarzem<br />

Tuche; e<strong>in</strong> Rasiermesser mit<br />

Schleifste<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e sehr alte englische<br />

zweigehäusige silberne Taschenuhr<br />

mit arabischen Zahlen auf dem Zifferblatte,<br />

durch ihre sehr converse<br />

Form besonders kenntlich; an Gelde<br />

10 bis 15 Thaler, aus 1Louid’or<br />

und Thalerstücken von 1/3 usw. bestehend.<br />

Jeder, welcher zur Entdeckung des<br />

Thäters oder Wiederbeschaffung<br />

der gestohlenen Gegenstände beitragen<br />

kann, wird aufgefordert, uns<br />

oder der nächsten Polizei-Behörde<br />

davon sofort Anzeige zu machen<br />

und wegen des Ankaufes gewarnt.<br />

<strong>Schwerte</strong>, den 13. September 1837,<br />

Königl. Gerichts-Commissio.<br />

6<br />

Fortsetzung unserer Reise durch<br />

das Tagesgeschehen:<br />

4. 1. 1909<br />

Zur Teilnahme am Frankfurter Gesangswettstreit<br />

der deutschen Männergesangvere<strong>in</strong>e,<br />

der bekanntlich<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Jahr dort stattf<strong>in</strong>det, haben<br />

sich, wie bereits berichtet, alle<strong>in</strong><br />

26 rhe<strong>in</strong>isch-westfälische Vere<strong>in</strong>e<br />

gemeldet.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Anzahl hiesiger Sänger<br />

wird an dem großen „Sängerkrieg“<br />

teilnehmen, und zwar <strong>die</strong> „Ruhrtaler“<br />

und mehrere Mitglieder des<br />

MGV „Cäcilia“, <strong>die</strong> sich dem <strong>Dortmunder</strong><br />

Lehrergesangvere<strong>in</strong> angeschlossen<br />

haben. Hoffentlich werden<br />

unsere heimischen Sänger <strong>in</strong><br />

Frankfurt mit Ehren bestehen.<br />

6. 1. 1909<br />

Am morgigen Tage kann <strong>die</strong> Lehrer<strong>in</strong><br />

Frl. Ludwig auf e<strong>in</strong>e 25jährige<br />

Tätigkeit als Jugenderzieher<strong>in</strong> zurückblicken.<br />

21 Jahre wirkt <strong>die</strong> Jubilar<strong>in</strong><br />

bereits mit größtem Erfolge an<br />

der hiesigen kath. Volksschule,<br />

während sie vordem 3 Jahre <strong>in</strong> Hallenberg<br />

und 1 Jahr als Hauslehrer<strong>in</strong><br />

auf e<strong>in</strong>em gräflichen Gut <strong>in</strong> Böhmen<br />

tätig gewesen war. Wir sprechen<br />

Frl. Ludwig, <strong>die</strong> sich nicht nur<br />

bei ihren zahlreichen früheren und<br />

jetzigen Schüler<strong>in</strong>nen, sondern<br />

auch <strong>in</strong> der gesamten Bürgerschaft<br />

der größten Beliebtheit erfreut, zu<br />

ihrem morgigen Ehrentage unsere<br />

besten Glückwünsche aus; möge sie<br />

noch recht lange Jahre dem verantwortungsvollen<br />

Beruf der Jugenderziehung<br />

widmen können.<br />

10. 1. 1909<br />

Nachdem <strong>die</strong> <strong>in</strong> früheren Jahren geübte<br />

Gepflogenheit , während des<br />

W<strong>in</strong>terhalbjahres <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Kompanien besondere Festlichkeiten<br />

zu veranstalten, zu Gunsten e<strong>in</strong>es<br />

geme<strong>in</strong>samen Festes sämtlicher<br />

Kompanien beseitigt worden ist,<br />

wird am Samstag, dem 16. Februar,<br />

der Bürgerschützenvere<strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>terfest feiern. Für dasselbe ist<br />

e<strong>in</strong>e Militärkapelle gewonnen worden,<br />

und verspricht der Abend,<br />

recht genussreich zu werden. Das<br />

eigene Lokal des Vere<strong>in</strong>s, der Schützenhof,<br />

konnte wegen se<strong>in</strong>er nicht<br />

leichten Heizbarkeit und der w<strong>in</strong>terlichen<br />

Temperatur leider nicht <strong>in</strong><br />

Betracht kommen, und so ist das<br />

städtische Lokal, der Freischütz gewählt<br />

worden, der den Festteilnehmern<br />

<strong>die</strong> Benutzung der Straßenbahn,<br />

auch <strong>die</strong> Rückfahrt<br />

ermöglicht.<br />

11. 1. 1909<br />

E<strong>in</strong>e ergötzliche Szene spielte sich<br />

vor dem hiesigen Schöffengericht<br />

ab. Der Pferdehändler Josef Rosenberg<br />

aus Gelsenkirchen, e<strong>in</strong> Zigeuner,<br />

hatte sich wegen Betruges zu<br />

verantworten. Am 10. Juli v.J. hatte<br />

er dem Landwirt Krämer <strong>in</strong> Westhofen<br />

e<strong>in</strong> Pferd zum Preise von 750<br />

Mark verkauft. Krämer tauschte<br />

se<strong>in</strong> Pferd e<strong>in</strong> und gab noch 350<br />

Mark heraus. 100 Mark hielt er als<br />

Sicherheit zurück. Das Pferd, das als<br />

höchstens 5 jährig und fehlerfrei<br />

verkauft wurde, erwies sich als 9<br />

jährig und „dämpfig“, weshalb der<br />

Käufer Anzeige erstattete. Der Angeklagte<br />

machte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em heimatlichen<br />

„deutsch“ <strong>die</strong> ergötzlichsten<br />

Anstrengungen, um sich re<strong>in</strong> zu<br />

waschen. Se<strong>in</strong>e 5 Stammesgenossen,<br />

welche ihn auf der damaligen<br />

Geschäftstour begleitet hatten, hatte<br />

er als Entlastungszeugen mitgebracht.<br />

Das Gericht schenkte aber den Angaben<br />

des Geschädigten und der bei<br />

dem Kauf zugegen gewesenen Zeugen<br />

aus Westhofen Glauben und<br />

verurteilte den Angeklagten zu 100<br />

Mark Geldstrafe.<br />

12. 1. 1909<br />

Sehr unruhig ist es heute Nacht auf<br />

der Hüs<strong>in</strong>gstraße gewesen. Zwi-

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