Die Geschichte in die Eigenen Hände nehmen
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sich der revolutionären L<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> der Schweiz<br />
Was, ausgehend vom Programm der<br />
unerbitterliche Len<strong>in</strong>‘sche Pr<strong>in</strong>zipientreue, welche<br />
<strong>in</strong> der Schweiz noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, aber zielbewusste<br />
anzuschliessen.<br />
neuen Internationale, eigentlich als e<strong>in</strong>e<br />
<strong>die</strong> Vertuschung von Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten<br />
kommunistische Bewegung. <strong>Die</strong> Wurzel und <strong>die</strong><br />
Selbstverständlichkeit betrachtet werden könnte,<br />
und <strong>die</strong> Unterdrückung der Kritik von unten, von<br />
Schule <strong>die</strong>ser kommunistischen Bewegung liegt <strong>in</strong><br />
„In der Fabrik habe ich mich schnell an das Klima<br />
war zu jener Zeit <strong>in</strong>nerhalb der L<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> der<br />
den Massen, nicht zuliess – angesichts davon, dass<br />
der Zimmerwalder L<strong>in</strong>ken, deren Geist auch bei<br />
der Arbeiter, an <strong>die</strong> Arbeiterbewegung, gewöhnt,<br />
Schweiz heftig umstritten. <strong>Die</strong> organisatorischen<br />
Platten e<strong>in</strong>e sehr e<strong>in</strong>flussreiche Gruppe vertrat“,<br />
uns <strong>in</strong> der Schweiz verbreitet war“, stellte Kascher<br />
habe an e<strong>in</strong>em Streik teilgenommen, trat <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Forderungen Leonie Kaschers, <strong>in</strong>sbesondere<br />
er<strong>in</strong>nert sich Kascher.<br />
ihre Organisation am Gründungskongress der<br />
Gewerkschaft und später – im Sommer 1916 – <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Abspaltung der Parteil<strong>in</strong>ken von den<br />
Kom<strong>in</strong>tern vor. Den Bezug zur Zimmerwalder<br />
Sozialdemokratische Partei der Schweiz e<strong>in</strong>. Mir war<br />
Sozialdemokraten und <strong>die</strong> Gründung e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Die</strong> zentralen Forderungen Leonie Kaschers am<br />
L<strong>in</strong>ken stellte sie nicht nur über <strong>die</strong> revolutionäre<br />
klar, dass nur der revolutionäre Kampf des Proletariats<br />
e<strong>in</strong>heitlichen revolutionären kommunistischen<br />
Gründungskongress – vollständiger Bruch mit dem<br />
Politik her. Zentral sowohl für Zimmerwald als auch<br />
der echte Weg zu se<strong>in</strong>er Befreiung ist. Sofort habe<br />
Partei <strong>in</strong> der Schweiz, werden sich erst 1921<br />
Reformismus – wurden aber trotzdem zwei Jahre<br />
für <strong>die</strong> von Kascher vertretene Kommunistische<br />
ich mich der l<strong>in</strong>ken Seite der Sozialdemokratischen<br />
durchsetzen. Und <strong>die</strong>s nur deshalb, weil es <strong>die</strong> SP<br />
später von den Parteil<strong>in</strong>ken und <strong>in</strong>sbesondere von<br />
Partei ist das Stellen der Machtfrage: „Wir wussten<br />
Partei angeschlossen, <strong>die</strong> zusammen mit dem<br />
vehement ablehnen wird, Mitglied <strong>in</strong> der Dritten<br />
Fritz Platten übernommen, und <strong>die</strong> ehemaligen<br />
schon, es gibt e<strong>in</strong> Ziel – <strong>die</strong> Eroberung der Macht“,<br />
Jugendbund damals <strong>die</strong> Plattform verteidigte, <strong>die</strong><br />
Internationale zu werden.<br />
Parteil<strong>in</strong>ken <strong>in</strong>nerhalb der Sozialdemokraten<br />
brachte Kascher am Gründungskongress der<br />
von Wladimir Iljitsch Len<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Konferenzen der<br />
fusionierten mit der bestehenden Kommunistischen<br />
Dritten Internationale hervor. <strong>Die</strong>se sei aber<br />
äussersten L<strong>in</strong>ken Seite <strong>in</strong> Zimmerwald und Kiental<br />
Eigentlich hätte Leonie Kascher gar nicht am<br />
Partei. Da <strong>die</strong> opportunistischen Strömungen am<br />
unweigerlich mit praktischen Forderungen und<br />
vorgeschlagen worden war. Unter der ständigen<br />
Kongress teil<strong>nehmen</strong> sollen. Offizielle Vertretung<br />
Kongress doch relativ stark waren, war es denn auch<br />
Tagesforderungen verknüpft: „Aber <strong>die</strong> Schweizer<br />
Leitung von Wladimir Iljitsch und mit se<strong>in</strong>er<br />
der Schweiz an der Gründungstagung war nicht<br />
alles andere als klar, ob sich <strong>die</strong> Kommunistische<br />
Arbeiterschaft begnügt sich nicht mit <strong>die</strong>sen<br />
unermüdlichen, geduldsamen Hilfe den Mitgliedern<br />
etwa <strong>die</strong> Kommunistische Partei der Schweiz,<br />
Internationale überhaupt gründen sollte. „Es kam<br />
allgeme<strong>in</strong>en Zielen, sie sucht e<strong>in</strong>e klar umschriebene<br />
der schweizerischen Partei, besonders der Jugend,<br />
als deren Sprecher<strong>in</strong> Kascher auftrat, sondern<br />
zur heftigen Debatte“, schreibt Kascher <strong>in</strong> ihren<br />
Parole, sie ist praktisch, sie will wissen, wozu sie <strong>in</strong><br />
haben wir e<strong>in</strong>en permanenten, grundsätzlichen<br />
<strong>die</strong> Parteil<strong>in</strong>ken der Sozialdemokraten. Fritz<br />
Memoiren. „Ich näherte mich Len<strong>in</strong> und fragte,<br />
den Kampf tritt. <strong>Die</strong> <strong>die</strong> Massen beschäftigenden<br />
Kampf gegen <strong>die</strong> opportunistischen Strömungen <strong>in</strong><br />
Platten, Sitzungsleiter des Gründungskongresses<br />
ob ich mit den E<strong>in</strong>wänden gegen Eberle<strong>in</strong> (Gegner<br />
Fragen waren erstens der Achtstundentag, zweitens<br />
der Partei geführt, und wir arbeiteten <strong>in</strong>mitten der<br />
und damals noch L<strong>in</strong>ksoppositioneller <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Gründung der Kom<strong>in</strong>tern, Anmerkung<br />
<strong>die</strong> Teuerung und <strong>die</strong> Unzufriedenheit mit den<br />
Massen.“<br />
der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz,<br />
der Redaktion) auftreten dürfe. Len<strong>in</strong> hat mir das<br />
ökonomischen Verhältnissen. Wir haben e<strong>in</strong>e Parole<br />
war empört, dass Leonie Kascher überhaupt<br />
Wort gegeben und ich trat zum zweiten Mal auf<br />
formuliert: Beschlagnahme der Lebensmittel und ihre<br />
1. <strong>Die</strong> Gründung der Kom<strong>in</strong>tern<br />
am Kongress auftreten sollte, unter vielen<br />
(nach dem Auftritt für den Bruch mit der SP <strong>in</strong><br />
Verteilung, nicht nach dem Besitz, sondern nach dem<br />
Teil<strong>nehmen</strong>den hatte sie zudem als L<strong>in</strong>ksradikale<br />
der Schweiz, Anmerkung der Redaktion), gegen<br />
Bedarf, unter der Kontrolle der Arbeiterschaft. <strong>Die</strong>se<br />
„Was wir von der Zimmerwalder L<strong>in</strong>ken gelernt<br />
den Ruf, e<strong>in</strong>e Abenteurer<strong>in</strong> zu se<strong>in</strong>. Wladimir<br />
<strong>die</strong> Verschiebungstaktik. Len<strong>in</strong> hat <strong>die</strong> Frage nicht<br />
zwei Parolen schienen uns für <strong>die</strong> Schweizer Arbeiter<br />
haben, ist, Massenaktion zu verlangen, und zwar<br />
Iljitsch Len<strong>in</strong> <strong>in</strong>sistierte aber, dass Kascher am<br />
von vornhere<strong>in</strong> beantwortet, obwohl er sich stark für<br />
entsprechend e<strong>in</strong>greifend, es war etwas anderes<br />
nicht <strong>in</strong> weiter Zukunft, sondern schon <strong>in</strong> dem<br />
Kongress teil<strong>nehmen</strong> dürfe, und so wurde sie zum<br />
<strong>die</strong> Gründung der Kommunistischen Internationale<br />
als das, was man sonst aufgestellt hat. Sie trugen,<br />
gegenwärtigen Moment.“<br />
Kongress zugelassen:<br />
äusserte. Ich habe über <strong>die</strong> Erwartungen der Arbeiter<br />
besonders <strong>die</strong> zweite, e<strong>in</strong>en sozialistischen Stempel,<br />
der weit entfernten Schweiz erzählt (...). (Deren)<br />
und ihre Verwirklichung bedeutete e<strong>in</strong>en Kampf mit<br />
Im März 1919, am Gründungskongress der<br />
„Len<strong>in</strong> hat mir erklärt, dass ich am Kongress als<br />
Hoffnungen darf man nicht betrügen. (...) Uns hat<br />
der kapitalistischen Gesellschaftsordnung.“<br />
Dritten Internationale, griff Leonie Kascher <strong>die</strong><br />
Vertreter<strong>in</strong> der Kommunistischen Gruppe mit<br />
Len<strong>in</strong> unterstützt und wir haben gesiegt.“<br />
als opportunistisch wahrgenommene Politik<br />
beratender Stimme teil<strong>nehmen</strong> werde und fragte,<br />
Es war klar, dass e<strong>in</strong>e Politik der Massenaktionen,<br />
der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz,<br />
ob ich den Vortrag über unsere Arbeit halten und<br />
Zur Tat schreiten, praktisch werden – <strong>die</strong>s waren,<br />
e<strong>in</strong>e Politik der Praxis vom Staat nicht unbeantwortet<br />
beziehungsweise deren l<strong>in</strong>ken Flügel an, welche<br />
mit ihm an den Sitzungen des Kongresses auftreten<br />
<strong>die</strong> für damals ke<strong>in</strong>eswegs selbstverständlichen,<br />
blieb. Zum Zeitpunkt des Kongresses lebte Leonie<br />
ebenfalls am Kongress beteiligt war. Was sie forderte,<br />
könne. Mit Freude habe ich <strong>die</strong>sem Vorschlag<br />
Kernpunkte der Politik Kaschers. Sie war als<br />
Kascher nicht mehr <strong>in</strong> der Schweiz; sie wurde vor<br />
war der Bruch mit dem Opportunismus und<br />
zugestimmt. Da ich wusste, dass am Kongress von<br />
Mitbegründer<strong>in</strong> Teil der ersten Kommunistischen<br />
dem Kongress aus der Schweiz ausgewiesen.<br />
Reformismus, war <strong>die</strong> Abspaltung der revolutionär<br />
der Parteil<strong>in</strong>ken der Sozialdemokraten Platten<br />
Partei der Schweiz, welche aus der „Gruppe<br />
ges<strong>in</strong>nten Genossen von der Sozialdemokratischen<br />
anwesend se<strong>in</strong> werde, habe ich ihn gefragt, ob ich über<br />
Forderung“ hervorg<strong>in</strong>g und vor allem <strong>in</strong> Zürich aktiv<br />
2. <strong>Die</strong> Sozialistische Jugendorganisation<br />
Partei. Was sie forderte war – prägnant formuliert –<br />
<strong>die</strong> me<strong>in</strong>es Erachtens zu vorsichtige, opportunistische<br />
war; deren Politik war geprägt von e<strong>in</strong>er militanten,<br />
revolutionäre Praxis.<br />
Taktik Plattens berichten müsse; mit noch grösserer<br />
radikalen L<strong>in</strong>ie. „Neben der Sozialistischen Partei<br />
Am 9.12.1918 erfolgte <strong>die</strong> Verfügung des<br />
Freude hörte ich das harte ‚Ja‘ Len<strong>in</strong>s. Es war jene<br />
und der Sozialistischen Jugendorganisation existiert<br />
Bundesrates: Leonie Kascher, geboren <strong>in</strong> Warschau,<br />
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