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Die Geschichte in die Eigenen Hände nehmen

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Jüdische Widerstandskämpfer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Warschau 1943<br />

In Er<strong>in</strong>nerung an Fela Kascher (Helena Russezka)<br />

Fela Kascher<br />

Alle drei Schwestern Leonie Kaschers waren politisch<br />

als kommunistische Revolutionär<strong>in</strong>nen<br />

aktiv.<br />

Felicia – oder Fela – Kaszer wurde im Januar<br />

1896 <strong>in</strong> Warschau im vom russischen Zarenreich<br />

besetzten Polen geboren. Sie schloss sich <strong>in</strong> den<br />

1920er Jahren der illegalen kommunistischen<br />

Bewegung <strong>in</strong> Warschau im nun unabhängigen<br />

Polen an. Während ihre Geschwister Polen verliessen,<br />

blieb Fela <strong>in</strong> Warschau. Kurz nach der<br />

Besetzung Warschaus im September 1939 durch<br />

das faschistische Deutschland wurde ihr Mann<br />

Marek Garf<strong>in</strong>kel verhaftet, gefoltert und exekutiert.<br />

Fela Kaszer musste mit ihren zwei K<strong>in</strong>dern<br />

– Hanka und Inka (Cel<strong>in</strong>da) – im Herbst 1940 <strong>in</strong><br />

das Warschauer Ghetto ziehen, <strong>in</strong> welchem <strong>die</strong><br />

jüdische Bevölkerung Warschaus gefangen gehalten<br />

wurde. <strong>Die</strong> noch junge Hanka wurde von<br />

den Nazis bald schon ermordet. Fela entschied<br />

sich, sich dem bewaffneten Untergrundkampf<br />

gegen <strong>die</strong> deutschen Besatzer anzuschliessen und<br />

nahm den Namen ‘Helena Rusiecka’ an. Sie trug<br />

jederzeit Gift auf sich, welches sie im Falle e<strong>in</strong>er<br />

Festnahme e<strong>in</strong>genommen hätte. Mit gefälschten<br />

Papieren verhalf sie vielen Menschen zur Flucht<br />

aus dem Warschauer Ghetto und bewahrte sie<br />

damit vor der Ermordung durch <strong>die</strong> Nazis. Für<br />

ihre zweite Tochter kam <strong>die</strong> Hilfe jedoch zu spät:<br />

Inka wurde Ende 1942 <strong>in</strong>s Konzentrationslager<br />

Trebl<strong>in</strong>ka deportiert und dort ermordet. Fela<br />

nahm als aktive Kämpfer<strong>in</strong> am Aufstand im<br />

Warschauer Ghetto vom April bis Mai 1943 teil.<br />

1955 lebte sie kurzzeitig <strong>in</strong> Moskau, um ihre<br />

schwerkranke Schwester Leonie zu pflegen.<br />

1968 trat sie aus der Polnischen Vere<strong>in</strong>igten Arbeiterpartei<br />

aus Protest gegen <strong>die</strong> rassistische<br />

Märzkampagne aus.<br />

Fela Kascher starb 1992 <strong>in</strong> Warschau.<br />

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