zds#21
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Historie<br />
6<br />
1920<br />
2014<br />
Text: Armin Simon<br />
Foto: Kay Michalak<br />
Auf dem westlichen Gipfel des Bremer Dünenrückens,<br />
dem sogenannten Steffensberg, entsteht zu Beginn des<br />
2. Jahrtausends eine kleine Siedlung samt Kirche – außerhalb<br />
der Stadtmauer, die entlang von Jakobi- und Hankenstraße<br />
zum Fangturm verläuft. Erst 1305 bekommen auch<br />
die BewohnerInnen der „Steffensstadt“ das Bürgerrecht<br />
und werden in die neue, nun bis zum Stephanitorsbollwerk<br />
reichende Stadtbefestigung einbezogen. Trotzdem bleibt<br />
das Viertel mehr oder weniger eigenständig, geprägt von<br />
engen Gässchen mit kleinen Häuschen, in denen Handwerker,<br />
Fischer und Fuhrleute wohnen.<br />
Ausnahme ist die Faulenstraße, deren westlicher Teil ab<br />
der Doventorstraße bis 1929 noch Hafenstraße heißt<br />
(Foto: Blick stadtauswärts). Mit dem Bau der neuen Hafen-<br />
anlagen im Westen entwickelt sie sich zu einer der meistbefahrenen<br />
Achsen Bremens – eine Geschäftsstraße mit<br />
Kaufhäusern und drei Straßenbahnlinien.<br />
Das kleinteilige Gassen- und Gängeviertel westlich von<br />
Vor Stephanitor fällt schon in den 1930 ern dem Bau der<br />
„Westbrücke“ (Stephanibrücke) zum Opfer. Die katastrophale<br />
Bombennacht vom 18./19. August 1944 macht<br />
schließlich auch den Rest des Viertels dem Erdboden<br />
gleich. Der Wiederbebau rings um die Stephanikirche<br />
erfolgt mit Wohnblöcken im Stil der Nachkriegszeit; in<br />
diesem Zug wird 1962 auch die Faulenstraße gekappt.<br />
Historisches Foto: Bildarchiv Brodelpott,<br />
Sammlung Beckmann