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Nr. 9 (I-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 9 (I-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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Das Lesekabinett<br />

heute kaum mehr vorstellbar, zum ersten öffentlichen Veranstaltungsort von Lesungen,<br />

Vorträgen, Konzerten und Tanzveranstaltungen. Derartiges fand bisher nur in<br />

den geschlossenen Adelskreisen statt.<br />

Clubhaus, 1920<br />

Turnverein, 1906<br />

Vereinshaus<br />

Welche Nachfolge trat die Stadthalle an?<br />

Kulturveranstaltungen waren auch ein wesentlicher Bestandteil des 1899 errichteten<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> Vereinshauses“ am Kollegienwall. Ein aus katholischen Kreisen heraus<br />

gegründeter Aktienverein (Verein mit wirtschaftlichen Zielen; spätere Aktiengesellschaft)<br />

stand hinter diesem Projekt. Der Wirteverein Osnabrück witterte den Versuch,<br />

der „Aktienbrauerei Osnabrück eine neue möglichst alles beherrschende Absatzquelle<br />

zu verschaffen“. Im Zweiten Weltkrieg wurden sowohl das Haus des Clubs als auch das<br />

Vereinshaus bei Bombenangriffen zerstört. Ihre Nachfolge trat die 1979 in räumlicher<br />

Nähe zum Clubhaus errichtete Stadthalle an.<br />

Was wurde aus den Vereinen?<br />

Die beiden exklusiven <strong>Osnabrücker</strong> Vereine, der Club zu Osnabrück (heute: <strong>Osnabrücker</strong><br />

Club) und der Harmonieclub (1952 Anschluss an den <strong>Osnabrücker</strong> Club), fanden<br />

jedoch rasch Nachahmer. Immer mehr <strong>Osnabrücker</strong> erkannten das Potenzial einer<br />

Vereinsgründung. Sie schlossen sich zusammen, um ihren gemeinsamen Interessen<br />

Gehör zu verschaffen. Mitte des 19.Jahrhunderts kam es zu einem wahren Vereinsboom.<br />

Die Verwaltung versuchte, den Überblick über die Vereinslandschaft zu behalten<br />

und reagierte 1900 mit der Einführung des Vereinsregisters.<br />

Das Vereinsleben wurde vielfältiger und erreichte nun auch breitere Bevölkerungskreise.<br />

„Es ist sowohl Ausdruck als auch Medium innovativer gesellschaftlicher Impulse,<br />

die Aufklärung und Französische Revolution mit sich bringen“, erklärt Heese. In<br />

Osnabrück entstanden erste Frauenvereine (ab 1814), die „Loge zum Goldenen Rad“<br />

(1807), Bürgerverein (1831), „Neue Liedertafel“ (1835), „Verein zur Erhaltung und Beförderung<br />

vaterländischer Schönheiten“ (1835), Kriegervereine (ab 1871), Turnvereine<br />

(ab 1898), Aktienvereine, Bauvereine, Handwerkervereine, Arbeitervereine, Unternehmervereine,<br />

Vorschussvereine u.v.m.<br />

Am Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich daraus Organisationsformen entwickelt, mit<br />

denen wir heute vertraut sind: Politische Parteien, Handwerkskammer, Gewerkschaften,<br />

Kranken- und Sozialversicherungen.<br />

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