Sankt Oswald Baunach - Pfarrei St. Oswald, Baunach
Sankt Oswald Baunach - Pfarrei St. Oswald, Baunach
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um die Weinberge und der Geistliche, oft hoch zu Roß, sang die vier Evangelien.<br />
Beim dritten Altar hielt er vor dem Evangelium eine Ansprache.<br />
Nach der Prozession zogen die Gläubigen zur Magdalenenkapelle, wo die<br />
Verse und Oratorien der hl. Magdalena gesungen wurden, und schließlich<br />
zurück in die Pfarrkirche, wo der Segen mit dem Allerheiligsten gegeben<br />
wurde. Am Abend bildete sich erneut eine Prozession, die um den Markt<br />
zog, wobei an den Altären die Versikel des hl. Urban gesungen wurden.<br />
Um die Zeit der Eisheiligen trugen die Häcker Bilder und <strong>St</strong>atuen des Heiligen<br />
hinaus in die Weinberge, damit er diese vor Frost schütze.<br />
Schon am Mittwoch nach Ostern begeht die <strong>Baunach</strong>er Bevölkerung noch<br />
heute die Gedächtnisfeier ihres "<strong>St</strong>adtheiligen" Überkum mit Messen und<br />
Hochamt auf der Magdalenenkapelle.<br />
Fronleichnam war schon bald ein Fest mit weltlichem Akzent. Außer mit<br />
Gottesdiensten und einer Prozession wurde das Fest schon im 17. und 18.<br />
Jahrhundert auch mit Gewehrsalven der '"Ausschüsser" und Böllerschüssen<br />
gefeiert. Fahnenträger, Vorbeter und Vorsänger, Himmelträger und<br />
Musikanten bezogen ein beachtliches "Zehrgeld" aus der Gemeinde- und<br />
Kirchenkasse.<br />
Das Kirchweihfest, das nach dem Dreißigjährigen Krieg an Martini gefeiert<br />
wurde, und das Magdalenenfest feierte <strong>Baunach</strong> mit ähnlichem Aufwand.<br />
Auch für die Wallfahrten nach Vierzehnheiligen, nach Rattelsdorf an Peter<br />
und Paul, nach Breitengüßbach an Michaeli und nach Lauter an Laurenzi<br />
gaben Gemeinde- und Kirchenkasse bis 1820 beachtliche Zuschüsse.<br />
Heute existiert von all diesen Wallfahrten nur noch die nach Vierzehnheiligen,<br />
jeweils im September.<br />
Daneben begeht die <strong>Baunach</strong>er Gemeinde noch Bittgänge nach Dorgen-<br />
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