Sankt Oswald Baunach - Pfarrei St. Oswald, Baunach

Gleich darauf hat ihm der Herr Kastner ßambt zweyen Gerichtsschöffen
daß Löhben abgekündet, wie daß er den nächstkünftigen Sambstag vom
Löhben durch das Schwährt zum Tohte hingerichtet werten solle, und ihm
auch sein Urteil vergeleßen worten. Da aber die großen und erschröcklichen
Punkt sein kamen, er alle weil gesagt, daß sey nich allßo noch dieß,
er zur Antwort gab, da ihm der Herr Kastner daß Löhben abgekündigt, er
derschräcke davor gahr nicht, es läg ihm nix daran, ob er gleich 9 biß 10
Simra Korn mehra äß oder nicht und den Herrn Kastner gebeten, ihm zu
erlauben, mit all seinen Schuldnern abzurächnen, daß auch Herr Kastner
versprochen, daß anderndags mit all seinen Schuldnern abgerechnet und
all seine Breif in Ortnung gebracht und dabey mitsambt seinem Weyb und
Kindern sambt seiner Mutter Uhrlaub und abschit genohmen und zu
seinem abschit ihm ein abschröckliches Liht gesungen, da alles, was darin
wahr, laut geschrihen und geweihnt, er aber nicht und dabey seinen
zweyen Söhnen befohlen, wie daß sie ihrer Mutter gehorßam sollten sein
und ihnen auch die Kedten vorgeweist, daran er lag und gesagt: Sehet her,
wie jetzt euer Vater daligt; hütet euch davor und seit eürer Mutter
gehorsam und auch zu seiner Mutter gesagt: Gehöret her, meine Mutter,
wisset ihr noch, wie ihr mihr oft vorgeworfen, ihr müßet all eure Kinder
lassen begraben. Jetzt ist es wahr, am Sambstag muß ich sterben und hat
sich härter gestellt als sein weyb und Kinder und hat siner Frauw befallen,
was sie in allem zu thun hat. Am Freytag da hat er sich mit dem Herrn
Pfarer vereinigt und zu dem Herrn Pfarer gesagt: Herr Pfarer, wißet ihr, wie
daß Evangeliub lautet: Ermahne deine Brüter; das sollt der Herr Pfarer mihr
auch ermahnt haben.
Da es ein erschröckliches Wohrt wahr, da der Herr Pfarer sehr geweint und
ist desselben Tags aber gleich auf Bamberg geritten, um gnad für dießen
Jörg Übel' gebedten, aber nix erhalten. Hat auch zu seiner Frau gesagt:
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