KulturFenster Nr. 06|2014 - Dezember 2014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vorweg<br />
Verändertes Management in<br />
den Musikkapellen<br />
Den Verein im Team mutig und kompetent in eine gute Zukunft führen<br />
Gelassenheit und Mut einerseits,<br />
aber auch Kompetenz sind<br />
wichtige Voraussetzungen für eine<br />
zukunftsorientierte Vereinsarbeit, meint<br />
VSM-Verbandsobmann Pepi Fauster.<br />
Wenn wir in eine Musikkapelle hineinschauen,<br />
die vielen Mitglieder sehen, ihre<br />
Trachten, die Instrumente und unterschiedlichen<br />
Aufgaben, die verschiedensten Tätigkeiten,<br />
das Jahresprogramm vorgestellt<br />
bekommen, erfahren, wie viel Geld zu verwalten<br />
ist, dann merken wir, wie vielfältig<br />
und komplex ein solcher Verein geworden<br />
ist. Wir können inzwischen wirklich von<br />
einem kleinen oder mittleren „Unternehmen<br />
Musikkapelle“ sprechen.<br />
Jedes Unternehmen braucht Führung,<br />
braucht Personen, die die Geschicke „in<br />
die Hand nehmen“. Das ist Management<br />
(italienisch maneggiare = handhaben; lat.<br />
manus = Hand).<br />
Es gilt, sich in die Bereiche der Planung,<br />
Organisation, Koordination, Führung und<br />
Kontrolle hineinzudenken. Den Verantwortlichen<br />
stellen sich dabei eine Vielzahl von<br />
Fragen: Wo soll es eigentlich hingehen?<br />
Welches sind die musikalischen bzw. die<br />
organisatorischen Ziele? Wie kommt man<br />
dorthin, wie erreicht man sie? Welche Wege<br />
sollen beschritten werden? Wer macht mit?<br />
Wer übernimmt Verantwortung? Was tun,<br />
wenn es einmal einen Konflikt gibt oder<br />
wenn die Motivation zum Mitmachen im<br />
Keller ist? Wie wird im Verein untereinander<br />
kommuniziert, mit welchen Mitteln,<br />
auf welche Art? Wie finanziere ich die vielen<br />
Ausgaben? U.v.a.m.<br />
Neben solchen Fragen geht es um die<br />
verschiedenen Aufgabenbereiche, diese<br />
einerseits als Ganzes, aber auch im Detail<br />
zu sehen, die eigenen Tätigkeiten im<br />
Verein zu reflektieren und zu positionieren,<br />
mit Budgetierungen und Kostenkontrollen<br />
vertraut zu sein, Rechtsgrundlagen<br />
zu kennen, die Vereinsarbeit zu vermarkten,<br />
Medien richtig einzusetzen, Veranstaltungen<br />
erfolgreich zu planen und durchzuführen,<br />
usw..<br />
Wir können mit Recht behaupten, dass<br />
die Leitung einer Musikkapelle heutzutage,<br />
im Vergleich zu früher, um ein Vielfaches<br />
anspruchsvoller, schwieriger und<br />
vor allem zeitaufwendiger geworden ist.<br />
Damit hängt ein Auftrag an uns zusammen:<br />
Wie können wir das Management<br />
einer Musikkapelle so gestalten, dass wir<br />
auch in Zukunft noch Menschen finden,<br />
die sich dieser Aufgabe widmen?<br />
Dass sich niemand mehr vorne hinstellt,<br />
geht nicht. Dass einer oder eine die ganze<br />
Verantwortung allein trägt, auch nicht. Das<br />
heißt, dass viele Mitglieder der Musikkapelle<br />
sich einbringen und ihre Fähigkeiten<br />
im sozialen, technischen oder analytischen<br />
Bereich dem Verein zur Verfügung<br />
stellen sollten. Teamarbeit ist gefragt. Aufgabenbereiche<br />
sollen genau verteilt, Kompetenzen<br />
in Aus- und Weiterbildungen erworben<br />
werden.<br />
Zu guter Letzt sind sowohl die Freude<br />
am Mitgestalten als auch die Gewissheit,<br />
dass der Einsatz zur persönlichen Bereicherung<br />
eines jeden beiträgt, maßgebliche<br />
Triebfedern. Ich bin mir sicher, dass mit<br />
einer bestimmten Gelassenheit, mit Mut<br />
und Kompetenz das Management in einer<br />
Musikkapelle, sie sicher in die Zukunft zu<br />
führen, gelingt. Vorbilder zum Nachahmen<br />
gibt es in unseren Reihen schon viele.<br />
Pepi Fauster, Verbandsobmann<br />
<strong>Nr</strong>. 06 | <strong>Dezember</strong> <strong>2014</strong> 31