KulturFenster Nr. 05|2013 - Oktober 2013
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Blasmusik International<br />
17. „World Music Contest“<br />
in Kerkrade<br />
Blasmusik-Festival der Superlative<br />
Die Königliche Harmonie „Sainte Cécile“ aus Eijsden unter der Leitung von Jan Cober ging als Siegerin aus dem diesjährigen<br />
WMC in Kerkrade hervor.<br />
Kaum ein Blasmusik-Festival hat so viele<br />
Superlative wie der „World Music Contest“<br />
(WMC) auf sich vereint: „Olympiade“ und<br />
„inoffizielle Weltmeisterschaft“ sind nur<br />
zwei von ihnen.<br />
Was 1951 in der 50 000 Einwohner<br />
zählenden Stadt Kerkrade im Süden der<br />
Niederlande als internationaler Wettbewerb<br />
begann, ist heute ein unvergleichbares<br />
Großereignis, zu dem sich alle vier<br />
Jahre im Juli Musiker aus aller Welt hingezogen<br />
fühlen.<br />
Im Mittelpunkt stehen an den vier Wochenenden<br />
die Wettbewerbe in der Konzertmusik<br />
in der Rodahalle und im Theater<br />
sowie die Marsch- und Showwettbewerbe<br />
im Stadion des niederländischen Erstligisten<br />
Roda Kerkrade. Südtiroler Musikkapellen,<br />
die je nach eigenem Schwerpunkt<br />
in beiden Sparten gute Chancen<br />
für vordere Plätze haben, gehörten bisher<br />
kaum zu den Gästen des WMC, im Gegensatz<br />
zu Trentiner Kapellen wie Mezzocorona<br />
und Rovereto, die sich heuer recht<br />
gut behaupteten. Kapellen der Leistungsstufe<br />
D sollten in der 2. Division der Konzertwertungsspiele<br />
im Theater durchaus<br />
mithalten können.<br />
In der höchsten Division, der sogenannten<br />
„Konzertabteilung“, war ein Programm<br />
von 45 bis 60 Minuten reiner Musik vorzutragen,<br />
wozu auch das Pflichtstück „Sinfonia<br />
Resurrectionis“ von Vaclav Nelhybel<br />
gehörte. Sieger wurde wie schon 2009 die<br />
Königliche Harmonie „Sainte Cécile“ aus<br />
Eijsden, südwestlich von Maastricht, unter<br />
Leitung von Jan Cober. Ihr Selbstwahlprogramm<br />
bestand aus der Komposition<br />
„Bachseits“ des deutschen Johannes Stert<br />
und aus Auszügen des „Petruschka“-Balletts<br />
von Igor Strawinsky. Sicher sind in der<br />
„Konzertabteilung“ die Grenzen zwischen<br />
Amateur- und Berufsmusik fließend, aber<br />
„Sainte Cécile“ ist trotzdem ein „normaler“<br />
Ortsverein geblieben, der z.B. auch<br />
regelmäßig die Fronleichnamsprozession<br />
begleitet. Etwa ein Viertel der 120 Orchestermitglieder<br />
auf der Bühne waren Berufsmusiker,<br />
die allerdings durchweg ihre<br />
Wurzeln im Verein haben und bei großen<br />
Anlässen immer wieder mitspielen. Berühmtestes<br />
Beispiel: Es-Klarinettist Arno<br />
Piters, heute Soloklarinettist im Concertgebouw-Orchester<br />
Amsterdam.<br />
Zahlreiche Videos der Show-Vorführungen<br />
in Stadion und auch von einigen<br />
Konzerten aus der Rodahalle sind bei<br />
YouTube zu finden. Weitere Infos unter<br />
www.wmc.nl<br />
Joachim Buch<br />
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