KulturFenster Nr. 05|2013 - Oktober 2013
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Neues<br />
Bereits im Dezember 1970 hat Gottfried<br />
Veit in der „Tiroler Volkskultur“, dem damaligen<br />
Mitteilungsblatt des Verbandes Südtiroler<br />
Musikkapellen und Vorgänger des<br />
heutigen „<strong>KulturFenster</strong>s“, eine Artikelserie<br />
unter dem Titel „Die Blasmusik – Studie<br />
über die geschichtliche Entwicklung der geblasenen<br />
Musik“ veröffentlicht. Diese Artikelserie<br />
wurde anschließend im Innsbrucker<br />
Verlag „Edition Helbling“ in Buchform<br />
veröffentlicht und diente seither als interessantes<br />
und hilfreiches Nachschlagewerk.<br />
Da das Buch heute seine Aktualität verloren<br />
hat und mittlerweile auch vergriffen<br />
ist, war bereits seit einiger Zeit die Idee zu<br />
einer Neuauflage geboren. Im Laufe der<br />
Überarbeitung sollte sich jedoch bald herausstellen,<br />
dass es notwendig war, die Texte<br />
vollständig neu zu gestalten. Nicht nur die<br />
Einteilung der einzelnen Kapitel wurde geändert,<br />
sondern auch die Inhalte wurden<br />
ergänzt, erklärt der Autor im Vorwort des<br />
neuen Buches: „Dadurch entstand ein fast<br />
völlig neues Kompendium über verschiedene<br />
Themen der geblasenen Musik.“<br />
Diese umfangreiche Publikation wurde nun<br />
im DVO-Verlag unter dem Titel „Die Blas-<br />
„Die Blasmusik“<br />
Gottfried Veit über die Meilensteine in der geschichtlichen<br />
Entwicklung der Blas- und Bläsermusik<br />
musik – Meilensteine in der geschichtlichen<br />
Entwicklung der Blas- und Bläsermusik“<br />
veröffentlicht. Der Titel soll einerseits den<br />
Bezug zu seinem Vorgänger wahren und<br />
andererseits zeigen, dass es sich um eine<br />
gründlich überarbeitete Ausgabe des „alten“<br />
Blasmusik-Buches handelt. Gottfried<br />
Veit spannt einen geschichtlichen Bogen<br />
von der vorchristlichen Zeit bis zum militärischen<br />
und zivilen Blasmusikwesen der<br />
Gegenwart. Ein Verzeichnis der verwendeten<br />
und weiterführenden Literatur, ein<br />
detailliertes Stichwortverzeichnis und ein<br />
ausführliches Personenverzeichnis erleichtern<br />
die Handhabung dieses Nachschlagewerkes<br />
der Blasmusik, das sich dadurch<br />
für jedes einschlägige Bücherregal wärmstens<br />
empfiehlt.<br />
Stephan Niederegger<br />
Das Standardwerk über die „geblasene<br />
Musik“ von Gottfried Veit kommt in<br />
überarbeiteter Form wieder auf den Markt.<br />
Im ersten Moment mag das für manche ein<br />
Kulturschock sein, andere mögen die Nase<br />
rümpfen oder unverständlich den Kopf schütteln.<br />
Aber warum eigentlich?<br />
Die Bläser machen doch nichts anderes<br />
als das, was sie seinerzeit gelernt haben: Viele<br />
von ihnen haben ihre musikalische Laufbahn<br />
in Blasorchestern ihrer Heimat begonnen,<br />
einige spielen heute immer noch in einer<br />
Blaskapelle. Mit Marschmusik sind sie daher<br />
von Kindesbeinen an vertraut – und sie<br />
sind und bleiben Blasmusiker. Und das war<br />
schließlich auch der Beweggrund für diesen<br />
außergewöhnlichen Tonträger, erklärt Ulrich<br />
Haider, der stellvertretende Solohornist und<br />
Initiator des Projekts. Dass Lorin Maazel, der<br />
neue Chefdirigent der Münchner Philharmoniker,<br />
und Zubin Mehta dirigieren, gibt dem<br />
Projekt eine zusätzliche Note. Der Reinerlös<br />
der CD kommt der Orchesterakademie<br />
der Münchner Philharmoniker zugute, die<br />
besonders begabte Nachwuchsmusiker<br />
fördert. Daraus erklärt sich auch der Titel<br />
des Tonträgers: „Für uns Ehrensache“. Andreas<br />
Hofmeir, Tubist von LaBrassBanda<br />
und Professor am Mozarteum Salzburg, war<br />
selbst Absolvent dieser Akademie. Deshalb<br />
war es auch für ihn „Ehrensache“, bei der<br />
Philharmonie-Blaskapelle mitzumachen.<br />
Die Maestri und sämtliche Musiker haben<br />
auf ein Honorar verzichtet.<br />
„Es ist ein musikalisches Abenteuer, und<br />
ich bin sehr glücklich, dass ich zugesagt<br />
habe.“ (Lorin Maazel)<br />
„Die Musik ist herrlich, und die Musiker<br />
spielen das mit einer Virtuosität, das ist<br />
verblüffend.“ (Zubin Mehta)<br />
Aufgenommen wurden die Märsche nicht<br />
im Münchner „Gasteig“, dem Kultur-, Bildungs-<br />
und Tagungszentrum, sondern im<br />
altehrwürdigen Münchner Hofbräuhaus. Die<br />
Liste der 18 Märsche liest sich wie das „Who<br />
is Who“ der Marschliteratur. Und dass für die<br />
Musiker auch dort höchste Qualität zählt, hört<br />
man zweifellos, wenn in der CD-Titelauswahl<br />
mit bayerischen, böhmischen und österreichischen<br />
Märschen – von A wie „Alte Kameraden“<br />
bis W wie „Weiß Blau Marsch“ - sowie<br />
einem amerikanischen („Hands Across<br />
„Für uns Ehrensache“<br />
Die Bläser der Münchner Philharmoniker spielen Märsche<br />
the Sea“ von John Philip Sousa) etwa ein<br />
Soloposaunist den Nachschlag spielt. Die<br />
Märsche wurden bei einem Konzert Anfang<br />
März im Münchner Hofbräuhaus präsentiert.<br />
Wer sich selbst den „Erzherzog-Albrecht-Marsch“<br />
oder den „Mars der Medici“<br />
von den Münchner Philharmonikern anhören<br />
will, dem kann diese CD empfohlen werden.<br />
Stephan Niederegger<br />
Ein Bekenntnis zur Marschmusik<br />
– die CD der Bläser der Münchner<br />
Philharmoniker<br />
32<br />
<strong>KulturFenster</strong>