Weilroder Gazette Jan./Feb. 2016
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34 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · November/Dezember 2015<br />
Das „Quintett der Hochbetagten" brachte<br />
es dieses Jahr im Fünfkampf auf 463 Jahre<br />
Seniorenbeirat ehrt beim Senioren-Advent „80plus“ die ältesten Teilnehmer - besinnliches, buntes Programm<br />
Weilrod. 418 <strong>Weilroder</strong> haben<br />
„die 8 vorne stehen“ und<br />
waren deshalb zur alljährlichen<br />
„Ü80“-Party im Advent<br />
eingeladen, zum dritten<br />
Mal ins Hasselbacher Kulturforum.<br />
Seniorenbeiratschefin<br />
Sigrid Buhlmann erinnerte<br />
bei der Begrüßung an die Anfänge<br />
der Tradition vor acht<br />
Jahren. Damals habe noch<br />
das Dorfgemeinschaftshaus<br />
in Niederlauken gepasst. Mit<br />
der Zeit habe es bei den betagten<br />
Herrschaften aber so<br />
viel Nachwuchs gegeben,<br />
dass man ins größere Hasselbacher<br />
Kulturforum umziehen<br />
musste. Und auch das<br />
war wieder gut gefüllt, denn<br />
117 Senioren waren gekommen.<br />
Schön sei auch, dass<br />
diesmal aus allen Ortsteilen<br />
Gäste gekommen seien, so<br />
Buhlmann. Buhlmann lobte<br />
die alten Herrschaften für<br />
ihre Mobilität. Es sei immer<br />
wieder schön zu sehen, wie<br />
viele von ihnen an den zahlreichen<br />
Veranstaltungen,<br />
Ausflügen und Reisen des Seniorenbeirates<br />
teilnehmen.<br />
Wieder hatten der Seniorenbeirat<br />
weder Kosten noch<br />
Mühen gescheut, der „Generation<br />
80 plus“ am Beginn<br />
des Advents ein paar besinnliche<br />
Stunden zu bereiten. Einige<br />
Gäste, die gerade 80 Jahre<br />
alt geworden waren, gaben<br />
natürlich die „Nesthäkchen“,<br />
andere dagegen nähern sich<br />
bereits der „9“ und es gab<br />
auch viele, die selbst da „dicke<br />
drüber“ waren. Überschläglich<br />
dürften da wieder<br />
locker 10000 Lebensjahre<br />
beisammen gesessen haben,<br />
wobei es immer spannend<br />
ist, wer zur Bescherung nach<br />
vorne gerufen wird, denn:<br />
Der Nikolaus freut sich, die fünf ältesten Teilnehmer des Seniorenadvents<br />
unterm Tannenbaum beschenken zu können. Es<br />
sind in diesem Jahr (v.li.) Erwin Fenchel (91), Else Kilb (95),<br />
Hildegard Sorg (93), Johanna Rühl (93) und Erwin Schwarz<br />
(91). Foto: as<br />
Zum festen Programm dieses<br />
besonderen Seniorennachmittags<br />
gehört, dass die fünf<br />
Ältesten im Saal geehrt werden.<br />
In diesem Jahr waren<br />
das Else Kilb (95), Johanna<br />
Rühl (93) und Hildegard<br />
Sorg (93). Erwin Fenchel<br />
und Erwin Schwarz wurden<br />
ebenfalls aufgerufen, mit 91<br />
waren sie die Junioren im<br />
Quintett der Hochbetagten.<br />
Den Senioren sollte es wieder<br />
an nichts fehlen. Die Tische<br />
waren vorweihnachtlich und<br />
liebevoll geschmückt, es gab<br />
drei Sorten Kuchen und auch<br />
am Kaffee herrschte kein<br />
Mangel. Dafür sorgten schon<br />
die Damen vom Seniorenbeirat,<br />
denen Bürgermeister<br />
Axel Bangert auch diesmal<br />
wieder mit der Kaffeekanne<br />
zur Hand ging. Parlamentschef<br />
Götz Esser war in diesem<br />
Jahr nicht im Service<br />
eingeteilt, denn er spielte<br />
im Posaunenchor die Tuba<br />
und schlüpfte später auch<br />
noch in die Rolle des Nikolauses,<br />
zierte sich zunächst<br />
aber etwas. Lieber hätte er<br />
im Lehnstuhl weiter Zeitung<br />
gelesen, gab dann aber doch<br />
dem Lockruf – „nur das eine<br />
Mal noch, komm’ lieber Nikolaus“<br />
– von Tatjana Später<br />
nach: „Also gut, des eine Ma’<br />
noch...!“<br />
Die „Riedelbacher Spatzen“<br />
eröffneten das Programm<br />
mit Liedern zum Advent,<br />
Gabi Siebert las Besinnliches<br />
Renu Bös erfreute die Senioren<br />
mit einem original thailändischen<br />
Tanz. Foto: as<br />
und Renu Bös erfreute die<br />
Senioren mit einem thailändischen<br />
Tanz. Daniel Maurer<br />
begeisterte nun schon zum 2.<br />
Mal mit seinen Jongleur künsten.<br />
Musikalisch wechselten<br />
sich auf der Bühne der Posaunenchor<br />
Weilnau, der Chor<br />
„Just für five“ und der MGV<br />
Eintracht Hasselbach ab.<br />
Axel Bangert und Götz Esser<br />
hatten die Gäste zu Beginn<br />
begrüßt und ihnen Spaß bei<br />
den folgenden Stunden gewünscht.<br />
Beide unterstrichen<br />
die Bedeutung der Arbeit des<br />
Seniorenbeirates und freuten<br />
sich, dass es so viele noch so<br />
aktive Senioren in Weilrod<br />
gibt.<br />
Bangert war nachdenklich.<br />
Die Flüchtlingsproblematik<br />
zeige, wie sehr die Welt<br />
aus den Fugen geraten ist<br />
und wie wichtig es sei, dass<br />
es Menschen gebe, die sich<br />
ehrenamtlich dafür engagieren,<br />
dass es den Flüchtlingen<br />
etwas besser gehe. Zum<br />
Glück sei in Weilrod nichts<br />
von der Ablehnung zu spüren,<br />
die ihnen andernorts<br />
entgegenschlage. Bangert rief<br />
die Senioren auf, sich mit ihrer<br />
Lebenserfahrung in die<br />
Flüchtlingshilfe einzubringen.<br />
Parlamentsvorsteher<br />
Götz Esser sagte, Weilrod<br />
könne mit recht stolz darauf<br />
sein, 418 Menschen über 80<br />
Jahre in seinen Grenzen zu<br />
haben, die so fit und unternehmungslustig<br />
sind. Der<br />
Adventsnachmittag, vorbereitet<br />
und durchgeführt vom<br />
äußerst aktiven Seniorenbeirat<br />
sei eine Form der Wertschätzung<br />
des Alters. Die<br />
Gemeinde Weilrod trage da<br />
gerne ihren Teil zum Gelingen<br />
bei. (as)