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Weilroder Gazette Jan./Feb. 2016

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36 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · Weihnachten 2015 / <strong>Jan</strong>uar / <strong>Feb</strong>ruar <strong>2016</strong><br />

Wappen sind mehr als „bunte Bildchen“ und<br />

13 Ortsteile, 13 Wappen, 13 Geschichten, eine interessanter als die andere: Die <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> hat mit Gregor<br />

Weilrod. Die <strong>Weilroder</strong><br />

<strong>Gazette</strong> beginnt mit dieser<br />

Ausgabe eine neue kulturhistorische<br />

Serie: „Die 13<br />

<strong>Weilroder</strong> Ortsteile und<br />

ihre Wappen“. Alle kommen<br />

dran, der Reihe und<br />

dem Alphabet nach. Es soll<br />

dabei um die Entstehungsgeschichte<br />

der früher wie<br />

heute identitätsstiftenden<br />

Wappen gehen. Niemand<br />

könnte die Geschichte und<br />

Geschichten besser für unsere<br />

Leser aufbereiten wie<br />

Gregor Maier, der Leiter<br />

des Kreisarchivs. Heute<br />

heißt es „A wie Altweilnau".<br />

Und es gibt gleich eine kleine<br />

Sensation. In der nächsten<br />

Ausgabe, so viel sei<br />

schon verraten, geht es nach<br />

Cratzenbach. Nun aber hat<br />

Gregor Maier das Wort:<br />

„Wappenbelustigung“ – unter<br />

diesem Titel veröffentlichte<br />

der Gelehrte Samuel<br />

Wilhelm Oetter im 18. Jahrhundert<br />

seine Forschungen<br />

zur Heraldik, die bis heute<br />

ein Standardwerk sind. Man<br />

darf den Titel nicht falsch verstehen:<br />

Oetter machte sich<br />

nicht über Wappen lustig.<br />

„Belustigung“ meint so viel<br />

wie „Unterhaltung“. Beim Betrachten<br />

der Wappen sollten<br />

Das Wappen der Gemeinde<br />

Altweilnau von 1953: zwei<br />

blaubewehrte rote Leoparden<br />

in goldenem Feld.<br />

die Leser auf unterhaltsame<br />

Art und Weise einen Einblick<br />

in die Geschichte erhalten.<br />

Wappen sind mehr als bunte<br />

Bildchen oder willkürliche<br />

Logos. In den Wappen unserer<br />

Orte spiegelt sich deren<br />

vielfältige Geschichte.<br />

Teil 1: Altweilnau<br />

Das Altweilnauer Gemeindewappen<br />

kennt jeder –<br />

schließlich prangt es unübersehbar<br />

am Torturm: die zwei<br />

roten Leoparden (das ist der<br />

heraldische Fachausdruck<br />

für ein schreitendes Raubtier,<br />

auch wenn es wie ein<br />

Löwe aussieht) mit blauen<br />

Klauen und blauer Zunge auf<br />

goldenem Grund.<br />

Man möchte meinen, dass<br />

das ein seit dem Mittelalter<br />

hergebrachtes, altes und traditionsreiches<br />

Wappen sei.<br />

Das ist richtig und falsch zugleich:<br />

Es ist ein altehrwürdiges<br />

Wappen – aber eigentlich<br />

gar nicht das Wappen<br />

von Altweilnau.<br />

Die Grafen von Diez als<br />

Herren über Altweilnau,<br />

hatten sich 1336 mit großem<br />

Eifer und „mit Beziehungen“<br />

darum bemüht, für die Ortschaft<br />

zu Füßen ihrer Burg<br />

Stadtrechte zu erhalten.<br />

Das blieb erfolglos – aber<br />

auch als „Möchtegern-Stadt“<br />

führte der Burgflecken Altweilnau<br />

immerhin ein eigenes<br />

Siegel.<br />

Dessen ältester Abdruck von<br />

1573 zeigt als Bild die Schutzpatronin<br />

der alten, 1864 abgerissenen<br />

Altweilnauer Pfarrkirche,<br />

die heilige Katharina<br />

von Alexandrien. In der rechten<br />

Hand hält Katharina ihr<br />

Marterwerkzeug, das Rad,<br />

in der Linken das Wappen<br />

der Stadtherren: zwei Leoparden.<br />

Dieses Siegel führte die Gemeinde<br />

Altweilnau bis ins<br />

20. Jahrhundert hinein. Allerdings<br />

verlor im Laufe der<br />

Jahrhunderte die heilige<br />

Katharina, wodurch auch<br />

immer, ihr Rad und von dem<br />

Wappen derer von Diez – sei<br />

es aus Unverständnis, sei es<br />

aus Schlamperei –, blieb am<br />

Ende nur noch eine Frauenfigur<br />

übrig, mit der man nichts<br />

rechtes mehr anzufangen<br />

wusste.<br />

Als die Gemeinde, Altweilnau<br />

wie viele andere Orte in<br />

unserer Gegend, sich Anfang<br />

der 1950er Jahre ein Wappen<br />

Das Wappen der Grafen von<br />

Diez in der Marienkirche in<br />

Ortenberg. Glasmalerei um<br />

1420/30. – Foto: Gerhard<br />

Gräf<br />

geben wollte, griff man daher<br />

nicht auf das Siegelbild<br />

zurück, sondern besann sich<br />

auf das Wappen der Stadtherren,<br />

denen Altweilnau seine<br />

Entstehung und Entwicklung<br />

verdankte.<br />

Gisela Stumm: Den Seelenspiegel ab und zu putzen<br />

Altweilnauer Autorin legt ihr achtes Werk vor: „Herzgestöber" beschreibt die zahlreichen Facetten der Liebe<br />

Altweilnau. Gisela Stumm Herzenswunsch jedes Menschen<br />

Zeit, in der Gefühle Bände ohne Happy End und oder<br />

hat ihr achtes Büchlein mit<br />

ist, gehen ihre Texte sprechen. Darin hat sie den wenigstens die Hoffnung<br />

Gedichten veröffentlicht: auch so nah. Mit diesem „Seelenspiegel“ platziert, darauf? Und so verschenkt<br />

„Herzgestöber“ heißt es, Lyrik-Heft möchte sie vom der geputzt werden will, um Gisela Stumm letztlich ihr<br />

um Liebe geht es. Für Gisela<br />

Stumm ist Liebe nicht<br />

nur Begehren, Leidenschaft<br />

oder gar der Befehl der Hormone,<br />

sondern ein tief im<br />

Weltgeschehen ablenken und<br />

den Menschen als Gegenpol<br />

die Liebe anbieten. Das Titelbild<br />

„Starke Gefühle“ von<br />

Marie von <strong>Jan</strong>, passt zu diesen<br />

sich vom Ballast zu befreien.<br />

Im zweiten nimmt sie die<br />

vielen Facetten der Liebe<br />

unter die Lupe. Im Kapitel<br />

Traumtänzer lässt sie Träu-<br />

Herz. „Dein ist mein Herz“,<br />

lautet das vierte Kapitel. Es<br />

lässt den Mond lächeln, lässt<br />

heimkehren und endlich die<br />

Umarmung zu. „Herzgestö-<br />

Herzen ruhendes Gefühl<br />

Worten der Liebe. me offenbaren, die sich dann ber“, ISBN 978-3-7386-5690-<br />

der Zuneigung. Und weil genau<br />

dieses Gefühl doch der<br />

Stumm teilt ihr Buch in vier<br />

Kapitel, das erste gehört der<br />

doch nicht erfüllen. Doch<br />

was wäre Stumm’sche Lyrik<br />

9 Preis 4,99 Euro , als E-Book<br />

3,49 Euro. (msc)

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