Schweine-Welt-2015-Dezember-web-blaettertest
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Blick in einen der Abferkelställe. Hinter den Volumendosierern<br />
ist die Nasenbelüftung (oranges Rohr).<br />
seines Schwiegervaters für die<br />
Schreinerlehre entschieden. Das<br />
Rüstzeug zum Landwirt wollte ihm<br />
Sonja’s Vater Hans Heindl bei der<br />
praktischen Arbeit vermitteln. Durch<br />
den plötzlichen Tod des damaligen<br />
Betriebsleiters im Jahr 2003 haben<br />
Sonja und Günther ihre Anstellungen<br />
aufgegeben und den elterlichen Hof<br />
übernommen. Zuvor haben beide in<br />
Abendkursen tieferen Einblick in die<br />
Abläufe eines landwirtschaftlichen<br />
Betriebs erhalten. Zusammen mit<br />
Sonja’s Mutter Lisal Heindl, die sich<br />
vor allem um den Abferkelstall kümmert,<br />
bewirtschaften sie seitdem<br />
gemeinsam den Hof.<br />
Zwei Jahre später ist aus dem Bullenmaststall<br />
ein Ferkelaufzucht- und Vormaststall<br />
entstanden. In den darauffolgenden<br />
Jahren wurde der Betrieb<br />
auf Gruppenhaltung der tragenden<br />
Das Deckzentrum. Die Sauen sind Besucher gewohnt<br />
und bleiben ganz ruhig.<br />
Sauen umgestellt. Als Haltungsform<br />
haben sich die Betriebsleiter für<br />
Selbstfangbuchten entschieden, da<br />
so jedes Schwein eine ungestörte<br />
Fress- und Rückzugsmöglichkeit hat.<br />
Aus Platzgründen mussten im Deckzentrum<br />
und Jungsauenbereich<br />
Korbbuchten eingebaut werden. Insgesamt<br />
befinden sich jetzt etwa 125<br />
Zuchtsauen im geschlossenen System<br />
auf dem Betrieb.<br />
Bei den Fütterungskomponenten setzen<br />
die Betriebsleiter auf selbst<br />
erzeugte Produkte und geringen<br />
regionalen Zukauf. Aus Überzeugung<br />
wird gentechnikfrei gefüttert und<br />
auch entsprechend vermarktet. Die<br />
Feldwirtschaft auf den 85 Hektar<br />
erfolgt in fünfgliedriger Fruchtfolge:<br />
Wintergerste, Winterweizen, Winterraps,<br />
Soja und Mais. Die Tierfütterung<br />
erfolgt stallspezifisch über Volumendosierer<br />
und Breiautomaten. Da<br />
Günther eine gute Kondition der<br />
Sauen sehr wichtig ist, bekommen<br />
konditionsschwächere Tiere während<br />
der Fütterung eine Extraportion<br />
per Hand vorgelegt. Da die Mastschweine<br />
ausschließlich an regionale<br />
Metzgereien vermarktet werden, ist<br />
der Anteil von Gerste in der Relation<br />
ziemlich hoch. Auf Mais in Vor- und<br />
Endmast wird vollkommen verzichtet.<br />
Totzdem erreicht der Betrieb<br />
durchschnittliche Masttagszunahmen<br />
von etwa 840 Gramm.<br />
Pro Gruppe werden maximal 18<br />
Sauen gehalten. Diese sind im Dreiwochen-Rythmus<br />
organisiert. Es sind<br />
feste Gruppen, in welche die Jungsauen<br />
je nach Bedarf integriert werden.<br />
Die Eingliederung erfolgt laut<br />
Familie Kurz ohne nennenswerte Probleme.<br />
Die Jungsauen stammen aus<br />
Im Flatdeck tummeln sich gesunde, gut genährte,<br />
und frisch wirkende Ferkel.<br />
4<br />
In der Vormast zeigen die Tiere schon ihr Potenzial.<br />
<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong>