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pdf-Datei - Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V.

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Abb. 21: Gut entwickelt – das Gewässer am Rande des Hiesfelder<br />

Waldes.<br />

Flora und Vegetation<br />

Aus floristisch-vegetationskundlicher Sicht war<br />

das Gewässer 2007 noch immer im Pionierzustand,<br />

wenn auch einige Arten im Bestand deutlich zugenommen<br />

haben (z. B. Glanzfrüchtige Binse, Juncus<br />

articulatus). Der Randbereich des Gewässers zum<br />

Wald hin ist ebenfalls stark vernässt, so dass sich<br />

hier ausgeprägte und sehr typische Bestände der<br />

Zweizahn-Wasserpfeffer-Gesellschaft (Polygono<br />

hydropiperis-Bidentetum tripartitae) entwickelt haben,<br />

teils auch Dominanzbestände des<br />

Schwarzfrüchtigen Zweizahns (Bidens frondosa).<br />

Amphibien<br />

Am 15.03.2007 konnten insgesamt 60 Laichballen<br />

des Grasfrosches gezählt werden.<br />

Eine Reusenfallenuntersuchung am 30.05.07 (12<br />

Eimerreusen mit 5 Öffnungen, 18 Eimerreusen mit 4<br />

Öffnungen; 59 Flaschenreusen, 191 Reusenöffnungen)<br />

erbrachte Nachweise von 5 Arten mit folgenden<br />

Aktivitätsdichten (= Durchschnittliche Anzahl<br />

der Tiere umgerechnet auf 100 Reusenöffnungen):<br />

Teichmolch 4,2<br />

Teichmolch-Larven 3,7<br />

Fadenmolch 1,0<br />

Erdkröten-Kaulquappen 9,9<br />

Grasfrosch-Kaulquappen 26,7<br />

Wasserfrosch-Jungtier 3,7<br />

Im Sommer kamen auch adulte Wasserfrösche<br />

(>10 Tiere) und deren Larven vor, wobei die Wasserfrösche<br />

überwiegend als Teichfrösche (Rana kl.<br />

esculenta) zu identifizieren waren.<br />

Libellen<br />

Zwei Stichprobenkontrolle 2007 erbrachte Nachweise<br />

von immerhin zwölf Arten, darunter auch eini-<br />

ge Neunachweise sowie z. T. sehr bemerkenswerter<br />

Arten. Nachweislich bodenständig konnten zwei Arten,<br />

für die übrigen Arten ist die Indigenität wahrscheinlich<br />

oder möglich.<br />

Tab. 4: Libellennachweise am neuen Gewässer 2007. Hkl. (Häufigkeitsklasse):<br />

1 = 1-3, 2 = 4-10, 3 = 11-30, 4 = 31-100, 5 = 101-<br />

300; Beob. = Beobachtungen: J = Jungfernflug, P = patrouillierend,<br />

Kä = kämpfende Tiere, T = Tandem, K = Kopula, E = Eiablage;<br />

Bodenständigkeit: x = nachgewiesen, s = sehr wahrscheinlich,<br />

w = wahrscheinlich, m = möglich, k = keine Hinweise.<br />

Art Hkl. Beob. Ind.<br />

Gemeine Binsenjungfer Lestes sponsa 2 m<br />

Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella 4/5 TKE x<br />

Becher-Azurjungfer Enallagma cyathigerum 2 m<br />

Gemeine Pechlibelle Ischnura elegans 3 J x<br />

Blaugrüne Mosaikjungf. Aeshna cyanea 2 PKäE s<br />

Königslibelle Anax imperator 1 PE w<br />

Gemeine SmaragdlibelleCordulia aenea 1 P m<br />

Plattbauch Libellula depressa 2 PE s<br />

Vierfleck Libellula quadrimaculata 1 KäP m<br />

Feuerlibelle Crocothemis erythraea 1 P k<br />

Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum 2 TKE w<br />

Große Heidelibelle Sympetrum striolatum 2 TKE w<br />

7.3 Stadtübergreifende Projekte<br />

7.3.1 Ruhraue<br />

a) Monitoring der Dauerbeobachtungsflächen<br />

Die Dauerbeobachtung der zur Grünlandentwicklung<br />

ehemals eingesäten Ackerflächen auf der<br />

Duisburger Seite erbrachte als Auffälligkeit teils<br />

große Vorkommen der grannenlosen Form des<br />

Glatthafers (Arrhenatherum elatius). Bekannt war<br />

diese auffällige Sippe bisher aus der Rheinaue<br />

Friemersheim (vgl. BUCH & al. 2007). Die Bestände<br />

in der Ruhraue erwiesen sich als noch größer und<br />

an verschiedenen Stellen vorhanden, meist vor Ort<br />

häufiger als der typische Glatthafer. Ob es sich um<br />

ein Überbleibsel aus Einsaaten handelt, bleibt noch<br />

zu klären. Jedenfalls ist diese Form auf der Duisburger<br />

Seite im Grünland eingebürgert. Generell<br />

zeigt die Grünlandentwicklung erhebliche Fortschritte<br />

dahingehend, dass sich die grünlandtypischen<br />

Pflanzenbestände etablieren. Dazu zählt auch das<br />

Auftreten von Magerkeitszeigern wie dem Wiesen-<br />

Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), das in einer<br />

22 Jahresbericht 2007

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