pdf-Datei - Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V.
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die noch in mehrere Einzelparameter unterteilt werden,<br />
werden dabei in 100 m-Abschnitten (<strong>Station</strong>ierung<br />
von der Mündung bis zur Quelle) bewertet. Die<br />
Bewertungsspanne reicht von 1 (naturbelassen) bis<br />
7 (vollständig verändert). Zusätzlich wurden die<br />
Querbauwerke kartiert (Abb. 24). Der untere Abschnitt<br />
in Nähe der Wohnsiedlungen erwies sich als<br />
anthropogen stärker beeinträchtigt als der obere<br />
Abschnitt, der durch unbebautes Gebiet fließt und<br />
vor nicht allzu langer Zeit renaturiert bzw. naturnah<br />
gestaltet wurde. Aber auch hier sind keinesfalls alle<br />
Parameter als günstig zu bewerten.<br />
Grundlagenerhebungen im Bereich des bereits<br />
naturnah gestalteten Baches erbrachten Vorkommen<br />
pflanzengeographisch bemerkenswerter Arten<br />
wie Kohldistel (Cirsium oleraceum) und Ruhrwurz<br />
(Pulicaria dysenterica). Zahlreiche Wasserpflanzenarten,<br />
die insgesamt im <strong>Ruhrgebiet</strong> eine Rückgangstendenz<br />
zeigen, konnten am Bach oder den<br />
benachbarten Gräben, Teichen, Sumpfstellen und<br />
Feuchtwiesen festgestellt werden. Einige gefährdete<br />
Arten weisen allerdings auch auf Anpflanzungen<br />
bzw. Ansaaten hin (z. B. ein Vorkommen des Zittergrases,<br />
Briza media), so dass der naturschutzfachliche<br />
Wert etwas zwiespältig zu sehen ist. Allein die<br />
strukturelle Verbesserung der Landschaft lässt je-<br />
doch die Maßnahmen höchst positiv bewerten. Ausgedehnte<br />
Weidengebüsche im Wechsel mit Kopfweidenreihen<br />
und umfangreichem Grünland prägen<br />
vor allem im südlichen Abschnitt das Gebiet des<br />
Bruchgrabens. Das bachbegleitende Grünland ist<br />
zwar nicht nährstoffarm, enthält aber noch Zeiger<br />
nährstoffarmer Standorte, z. B. Hunds-Straussgras<br />
(Agrostis canina), so dass hier durchaus Bereiche<br />
erkennbar sind, für die sich eine weitere Nutzungsextensivierung<br />
(jetzige Nutzung insbesondere durch<br />
Spaziergänger mit Hunden) anbieten würde. Im<br />
nördlichen Abschnitt ist der Bruchgraben noch eng<br />
in sein Bachbett eingebunden. Hier dominieren vor<br />
allem Hochstaudenfluren und Gebüsche.<br />
b) Mülheim an der Ruhr<br />
In Mülheim sind Grünlandextensivierungen im NSG<br />
„Saarner Aue“ und Kompensation im Duisburg-<br />
Mülheimer Wald als Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt<br />
worden. Die 2004 beispielhaft aufgegriffenen<br />
Maßnahmen wurden hinsichtlich ihres Erfolges weiter<br />
überprüft sowie die Einrichtung und Betreuung<br />
von weiteren Monitoringflächen vorgenommen. In<br />
beiden Fällen zeigten sich gegenüber den vorhergehenden<br />
Erhebungen keine wesentlichen Veränderungen.<br />
Abb. 24: Ausschnitt aus der Gewässerstrukturgütekartierung des Bruchgrabens. Kartiert und bewertet werden in 100 m Abschnitten<br />
Gewässersohle, differenziert nach Gewässerumfeld (links und rechts), Uferstruktur (links und rechts), in der Mitte von links nach rechts:<br />
Querprofil, Sohlenstruktur, Längsprofil und Laufentwicklung. Güteklassen: 1 = naturnah, 2 = bedingt naturnah, 3 = mäßig beeinträchtigt,<br />
4 = deutlich beeinträchtigt, 5 = merklich geschädigt, 6 = stark geschädigt, 7 = übermäßig geschädigt.<br />
26 Jahresbericht 2007