pdf-Datei - Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V.
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che, die weniger betreten werden, auch zu erhalten<br />
und nicht umzugestalten.<br />
Im Einzugsbereich der Gleisharfe (EB 3A) wurden<br />
einzelne Flächen von zuvor z. T. dicht gewachsenen<br />
Sträuchern befreit. Dabei wurde stellenweise auch<br />
der Oberboden abgeschoben bzw. mit der Entfernung<br />
der Gehölze aufgerissen. Hier wurden regelmäßige<br />
Monitoringflächen eingerichtet, die bereits<br />
zweimal (2006, 2007) untersucht werden konnten.<br />
Dabei konnte festgestellt werden, dass sich die bemerkenswerten<br />
Offenland-Ruderalgesellschaften,<br />
die gefährdete Arten mit ursprünglichem Schwerpunkt<br />
in Trockenrasen enthalten, auf den Flächen<br />
binnen kürzester Zeit erheblich ausgebreitet haben.<br />
Auch hier haben sich die Pflegemaßnahmen somit<br />
bewährt. Zukünftig sollte auf noch weiteren Flächen<br />
der Gehölzbewuchs entfernt werden und der Boden<br />
teilweise abgeschoben werden.<br />
Abb. 40: Alte Gleisanlagen im Landschaftspark sind wertvolle<br />
Flächen für Flora und Fauna.<br />
Die wertvollsten Offenlandabschnitte des gesamten<br />
Landschaftsparkes Nord finden sich im Bereich<br />
EB 6. Hier sind die größten Bestände und Vorkommen<br />
von gefährdeten Arten vorhanden. Durch die<br />
Gehölzentfernung und stellenweise Beseitigung der<br />
obersten Bodenschichten haben sich diese Arten<br />
und weitere bemerkenswerte Sippen mit ihren Vegetationstypen<br />
(erneut) ausgebreitet und erheblich<br />
im Bestand zugenommen. Hierzu zählt auch eine<br />
Hundsflechtengesellschaft, welche hier flächenhaft<br />
vorkommt wie auf kaum einer anderen <strong>Ruhrgebiet</strong>sbrache.<br />
Daher sind auch hier die Pflegemaßnahmen<br />
als vollkommen gelungen zu betrachten. Das jetzt<br />
bestehende Nebeneinander aller Sukzessionsstadien<br />
bedingt eine hohe Artenvielfalt und ermöglicht<br />
seltenen Arten nicht nur das Überleben, sondern<br />
den Aufbau von stabilen Populationen. Vor diesem<br />
Hintergrund sollten auch Bereiche, die durch Hochstaudenfluren<br />
aus Arten wie Riesen-Goldrute dominiert<br />
werden, in Teilabschnitten geduldet werden.<br />
Lediglich das Eindringen in die ganz offenen Flächen<br />
sollte unterbunden werden. Ansonsten ist auch<br />
für diese Fläche eine weitere Freistellung empfehlenswert.<br />
Abb. 41: Das Silber-Fingerkraut (Potentilla argentata) gehört zu<br />
den bemerkenswerten Blütenpflanzen des Landschaftsparkes.<br />
Unter den gefährdeten und bemerkenswerten Arten,<br />
die von den Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
im Landschaftspark profitiert haben, sind besonders<br />
das Große und Kleine Tausendgüldenkraut<br />
(Centaurium erythraea, Vorwarnliste NRW; C. pulchellum,<br />
Rote Liste NRW gefährdet), das Kleine<br />
Filzkraut (Filago minima, Rote Liste NRW gefährdet<br />
– in Massenbeständen in EB 6), das Silber-<br />
Fingerkraut (Potentilla argentea, Rote Liste Rhein-<br />
<strong>Ruhrgebiet</strong> gefährdet) und das Echte Labkraut (Galium<br />
verum, Vorwarnliste NRW) zu nennen. Als bemerkenswertester<br />
Neufund gelang ein Nachweis<br />
des Deutschen Filzkrautes (Filago vulgaris, Rote<br />
Liste NRW stark gefährdet u. von Naturschutzmaßnahmen<br />
abhängig).<br />
38 Jahresbericht 2007