pdf-Datei - Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V.
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� Oedipoda caerulescens, Blauflügelige Ödlandschrecke<br />
(RL NRT 1): bereits 2003 in einigen Exemplaren<br />
nachgewiesen, in den beiden folgenden<br />
Jahren sehr zahlreich an den offenen, trockenen<br />
Stellen nahe des Süd- und Südwestufers sowie<br />
einzeln am Westufer.<br />
� Phaneroptera falcata, Sichelschrecke: nahe des<br />
Süd- und Südwestufers in lockeren Populationen<br />
(2-3 Tiere/m 2 ).<br />
� Pholidoptera griseoaptera, Gewöhnliche Strauchschrecke:<br />
an den Waldrändern und in Brombeerbeständen<br />
zerstreut.<br />
� Tettigonia viridissima, Großes Heupferd: einzeln in<br />
Staudensäumen und auf Brombeerbeständen am<br />
Westrand des Gebietes.<br />
� Tetrix undulata, Gewöhnliche Dornschrecke: einzelne<br />
in allen Uferbereichen sowie in den Grünland-Pionierfluren<br />
nahe des Südwestufers.<br />
Aus zoogeographischer Sicht sind insbesondere<br />
die Nachweise der thermophilen (wärmeliebenden)<br />
Blauflügeligen Ödlandschrecke und der sich in NRW<br />
stark ausbreitenden Sichelschrecke von Bedeutung.<br />
Abb. 32: Das östliche Ufer des Haubachses ist aus biologischer<br />
Sicht am wertvollsten, leidet aber unter zunehmenden Verbuschung.<br />
Libellen<br />
Stichprobenkontrollen an den Kleingewässern am<br />
Ostufer und dem Haubachsee selber erbrachten<br />
2007 Nachweise der Weidenjungfer (Lestes viridis),<br />
des Kleinen Grantauges (Erythromma viridulum),<br />
der Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum),<br />
der Gemeinen Pechlibelle (Ischnura elegans), der<br />
Gemeinen Flussjungfer (Gomphus pulchellus), der<br />
Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), der<br />
Königlibelle (Anax imperator) und des Großen Blaupfeils<br />
(Orthetrum cancellatum).<br />
Amphibien<br />
Kontrollen am Heideweiher erbrachten Nachweise<br />
des Teichmolches und des Kleinen Wasserfrosches<br />
(Rana lessonae; FFH 4). Die Population des Kleinen<br />
Wasserfrosches besteht nur aus wenigen dutzend<br />
Tieren.<br />
Wasservögel<br />
In den Jahren 2006 und fortgeführt 2007 wurde eine<br />
Untersuchung im Hinblick auf die Wasservogelfauna<br />
am Haubach- und Wildförstersee durchgeführt.<br />
In dem rund 130 ha großen Untersuchungsgebiet 13<br />
Arten von Wasservögeln nachgewiesen werden. Neben<br />
ungefährdeten Arten wie Bleßralle (maximal 6<br />
Brutpaare), Graugans (maximal 4 Brutpaare), Höckerschwan<br />
(2 Brutpaare), Kanadagans (bis zu 70<br />
Brutpaare im Bereich der 6-Seen-Platte, für das untersuchte<br />
Gebiet mindestens 8), Nilgans (maximal 2<br />
Brutpaare), Rostgans (maximal 1 Brutpaar) und<br />
Stockente (maximal 9 Brutpaare), konnten folgende<br />
Arten der Roten Liste angetroffen werden:<br />
Der im Ballungsraum als stark gefährdet eingestufte<br />
und im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie geführte<br />
Eisvogel kommt mit einem Brutpaar am Haubachsee<br />
vor. Da eine geeignete Brutmöglichkeit im<br />
untersuchten Bereich selbst nicht nachgewiesen<br />
werden konnte, ist bislang unklar, ob der am Haubachsee<br />
beobachtete Eisvogel nicht am benachbarten<br />
Wambach brütet, wo in einem Steiluferabschnitt<br />
eine Eisvogelbrutröhre nachgewiesen werden konnte.<br />
Möglicherweise handelt es sich bei diesem Brutplatz<br />
aber um ein weiteres Eisvogelpaar, das andere<br />
Gewässer als Jagdhabitat nutzt, so dass auch am<br />
Haubachsee selbst ein Brutplatz vorhanden ist.<br />
Der von Naturschutzmaßnahmen abhängige<br />
Graureiher konnte mit maximal 3 Brutpaaren im Gebiet<br />
nachgewiesen werden. Die kleine Kolonie befand<br />
sich auf der Landzunge zwischen den beiden<br />
untersuchten Seen. Maximal 6 Brutpaare des für<br />
NRW von Naturschutzmaßnahmen abhängigen<br />
Haubentauchers konnten im Gebiet angetroffen<br />
werden. Die auf der Vorwarnliste geführte Reiherente<br />
kam mit maximal 2 Brutpaaren im Gebiet vor, und<br />
zwar im Haubachsees, wo sie offene, ungestörte<br />
Wasserflächen findet. Das Auftreten als Brutvogel<br />
hier im Gebiet passt gut zur allgemeinen Ausbreitungstendenz<br />
dieser Art. Die Teichralle, die in der<br />
Vorwarnliste für NRW geführt wird, konnte lediglich<br />
2006 nachgewiesen werden, wobei nicht sicher angegeben<br />
werden kann, ob die Art lediglich Nahrungsgast<br />
im Gebiet ist, oder mit maximal einem<br />
Brutpaar im Untersuchungsraum brütet.<br />
32 Jahresbericht 2007