VANGARDIST MAGAZINE - Issue 57 - The Fat Issue
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der einschlägigen Suchbegriffe der explizite Wunsch<br />
nach etwas mehr Fett auf den Rippen weit vor dessen<br />
Gegenteil angesiedelt ist. Statistisch wird in Europa<br />
und Nordamerika drei Mal öfter nach chubby<br />
als nach skinny gesucht, wenn es um den Konsum<br />
von pornographischem Material im Netz geht.<br />
Die perverse Logik<br />
des Leistungswahns<br />
Das heißt jetzt nicht, dass wir alle in Wahrheit auf<br />
fette Schenkel und Bierbäuche stehen, aber es bedeutet,<br />
dass die simple Formel, wonach schlank und<br />
sportlich gleich sexuell attraktiv ist und umgekehrt,<br />
so einfach nicht stimmen kann. Offensichtlich gibt<br />
es eine Menge Leute, die ein bisschen Fett ziemlich<br />
anmacht, das aber öffentlich nicht unbedingt zugeben<br />
wollen. Weil das irgendwie etwas ist, was sich<br />
nicht schickt. Die perverse Logik des allgemein herrschenden<br />
Leistungswahns lässt einen nämlich ganz<br />
schnell in der Loser-Ecke stehen, wenn man sich als<br />
jemand deklariert, der es nicht unbedingt nur mit den<br />
ganz den wettbewerbsorientierten Overachievern<br />
hält. Klingt irgendwie krank? Ist es auch. Überhaupt,<br />
wenn man bedenkt, dass wir uns doch gesellschaftlicher<br />
Zustände rühmen, die in sexueller<br />
Hinsicht ausgesprochen liberal sind. Vorbei die<br />
Zeit der patriarchalischen, katholischen Fickkomplexe.<br />
Jeder wie er mag, egal mit wem und wie oft.<br />
Der Teufelskreis der Konvention<br />
Die bittere Wahrheit ist, dass wir uns zwar von den