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VANGARDIST MAGAZINE - Issue 57 - The Fat Issue

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22<br />

ein besonders sportlicher Körper gemeint. Nur 22%<br />

aller Gay-User (und 12% aller Heteros) gaben an, ein<br />

starkes Bedürfnis nach einem Partner zu haben, der<br />

athletischer sei als sie selbst. Geht es ums volle Programm,<br />

dann werden die Zahlen noch krasser: Etwa<br />

die Hälfte aller Same-Sex Nutzer haben sich schon<br />

einmal in jemanden verliebt, den sie bei einer ersten<br />

Begegnung als unattraktiv empfunden haben. Bei<br />

den Heteros ist der Anteil da etwas geringer.<br />

Von Austern und Nacktschnecken<br />

Schönheit ist in jedem Falle Ansichtssache. Es ist<br />

eine zutiefst individuelle Empfindung, die sich nicht<br />

einfach auf die Zahl des Body Mass Index herunter<br />

brechen lässt. Jeder, der auch nur ein bisschen Ahnung<br />

vom guten Leben hat, weiß, dass es oft eine<br />

Frage der Präsentation, des Kontexts und des Willens<br />

ist, ob wir etwas begehren oder angewidert<br />

von uns stoßen. Wir zertreten voller Abscheu eine<br />

Nacktschnecke aber schlürfen mit Begeisterung dieselben<br />

schleimigen Schalentiere wenn sie denn nur,<br />

auf Eis drapiert, aus Frankreich kommen und daher<br />

als Inbegriff des Luxus gelten. Man kann uns billigen<br />

Wein aus dem Supermarkt vorsetzen, uns erzählen,<br />

er wäre das allerfeinste und wir werden überzeugt<br />

sein, noch nie einen so fantastischen Tropfen gekostet<br />

zu haben. Das gleiche gilt für den menschlichen<br />

Körper. Wird er ohne Komplexe präsentiert und ist<br />

man selbst offen für Dinge abseits der Konventionen,<br />

wird man sehr schnell rausfinden, dass es mehr<br />

gibt als Sixpack und Size Zero.<br />

Geile Bilder mit<br />

schönen Menschen<br />

Darum haben wir beschlossen, eine<br />

<strong>Fat</strong>-<strong>Issue</strong> zu bringen. Als progressives<br />

Magazin versuchen wir seit jeher,<br />

Konventionen zu hinterfragen und zu<br />

brechen. Wir haben für diese Ausgabe<br />

ein Shooting mit Models gemacht, die<br />

weit entfernt von dem sind, was man<br />

gemeinhin in diesem Beruf so auf die<br />

Waage bringen darf. Dabei geht es uns<br />

nicht darum, zu zeigen, dass es ok ist,<br />

wenn man nicht entspricht. Wir haben<br />

einfach nur das getan, was wir immer<br />

machen: Geile Bilder mit verdammt<br />

schönen Menschen. Scheißt mit uns<br />

auf Fitnesswahn und Body Shaming.<br />

Progressiv heißt Augen aufmachen,<br />

raus gehen und viel öfter mit schönen,<br />

fetten Menschen vögeln. Das wäre<br />

dann wirklich ein erster Schritt in eine<br />

bessere Welt.

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