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W+M Regional Sachsen-Anhalt

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8 | <strong>W+M</strong> <strong>Regional</strong> Cluster Chemie und Bioökonomie<br />

SmartMembranes GmbH<br />

Feinste Filter aus Halle<br />

Die SmartMembranes GmbH bietet ein weltweit einzigartiges<br />

Produkt: Membrane mit feinsten und extrem symmetrischen<br />

Poren in Honigwabenstruktur, die Nanopartikel oder Viren und<br />

Bakterien herausfiltern können. Nur das junge Unternehmen<br />

aus Halle (Saale), das sich im Technologiepark weinberg campus<br />

niedergelassen hat, beherrscht die Technologie, diese Poren mit<br />

höchster Präzision zu fertigen.<br />

Siliziummembrane der SmartMembranes GmbH.<br />

Die Gründerinnen von SmartMembranes Monika Lelonek (l.)<br />

und Dr. Petra Göring (r.).<br />

Die neuartigen Membrane aus Aluminiumoxid<br />

oder Silizium zeichnen sich<br />

durch ihre Symmetrie und Einheitlichkeit<br />

der Poren aus. Form und Größe können<br />

durch ein spezielles, von SmartMembranes<br />

entworfenes elektrochemisches<br />

Ätzverfahren genau eingestellt werden. Die<br />

kleinsten Poren weisen einen Durchmesser<br />

von nur 20 Nanometern auf, so dass<br />

sich selbst winzigste Bestandteile herausfiltern<br />

lassen. Die Einheitlichkeit der Poren<br />

mit Schwankungen beim Durchmesser<br />

von höchstens zehn Prozent – das kann nur<br />

das 2009 gegründete Unternehmen aus der<br />

Universitätsstadt liefern.<br />

Das Unternehmen produziert nicht nur<br />

die Membranen individuell nach Kundenwunsch,<br />

sondern erforscht und entwickelt<br />

auch neue Prozesse und Produkte<br />

zur Erzeugung von porösen Materialien<br />

und Oberflächen. Die Nanotechnologie<br />

fordert zwar<br />

hohe Forschungs- und Entwicklungskosten,<br />

gilt aber<br />

weltweit als Zukunftstechnologie.<br />

„Unsere Produkte<br />

finden Anwendung in der<br />

Sensorik sowie in der Diagnostik“,<br />

erklärt Monika Lelonek,<br />

eine der beiden Gründerinnen<br />

der SmartMembranes<br />

GmbH. Die Membrane lassen<br />

sich aber auch für die Gasund<br />

Flüssigfiltration einsetzen<br />

sowie als Schutzmembran<br />

gegen Kontaminationen,<br />

etwa durch Staub, Bakterien<br />

oder Viren.<br />

So bestechend die innovative<br />

Produktidee klingt – das bisher<br />

in seinen Anwendungsmöglichkeiten<br />

kaum bekannte<br />

Verfahren musste von den<br />

beiden Gründerinnen der<br />

SmartMembranes GmbH,<br />

den Chemikerinnen Monika Lelonek und Dr.<br />

Petra Göring, mit viel Durchhaltevermögen<br />

im Markt eingeführt werden.<br />

Vor sechs Jahren gründeten die beiden Naturwissenschaftlerinnen<br />

das Start-up in der<br />

Saalestadt. Zuvor hatten beide unabhängig<br />

in ihrer wissenschaftlichen Arbeit bereits<br />

die Vorzüge des Ätzverfahrens zur Herstellung<br />

von Filtern nachgewiesen. In der<br />

ersten Nano-Entrepreneurship-Academy<br />

lernten sich die beiden Unternehmerinnen<br />

kennen und entdeckten das gemeinsame<br />

Know-how – die Geburtsstunde der Smart-<br />

Membranes GmbH, deren Gründungsprozess<br />

von dem Fraunhofer-internen Gründerprogramm<br />

„FFE – Fraunhofer fördert<br />

Existenzen“ unterstützt wurde.<br />

Noch handelt es sich bei den Membranen<br />

um einen Nischenmarkt. Inzwischen hat sich<br />

das Unternehmerinnen-Duo aber international<br />

vernetzt. Axela, Inc., ein innovatives<br />

Unternehmen der kanadischen Life-Science-<br />

Branche, setzt die Membrane in Biochips<br />

ein, um DNA-Abschnitte mit einem Fluoreszenz-Scanner<br />

zu identifizieren. Die Hybridisierungszeit,<br />

also die Dauer des Andockens<br />

der gesuchten DNA an die vorher aufgebrachten<br />

Fängermoleküle, wurde mit den<br />

Membranen aus Halle auf ein Zwanzigstel<br />

reduziert. Weitere Anwender der halleschen<br />

Filter rekrutieren sich aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen, darunter beispielsweise<br />

Gassensorik, Drug-Delievery, Zellkultivierung<br />

oder Durchflusssensorik.<br />

www.smartmembranes.de<br />

Fotos: SmartMembranes GmbH (oben), M. Behne, behnelux.de (unten)

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