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einigkeit 06/15

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JUGEND<br />

Foto: NGG<br />

„Wer nicht ausbildet , muss zahlen!“<br />

Tarifpolitisch hat die jungeNGG sich ebenfalls<br />

eingebracht: mit Seminaren, eigenständigen<br />

Mandaten in Tarifkommissionen, tarifvertraglichen<br />

Regelungen zur Übernahme<br />

von Ausgebildeten oder z.B. dem bundesweiten,<br />

allgemeinverbindlichen Tarifvertrag<br />

über die Ausbildungsvergütung im Bäckerhandwerk.<br />

Günter Döding, der spätere NGG-Vorsitzende (1.Reihe, 2. von links), beim NGG-Jugendleiterlehrgang in Hustedt, 1957.<br />

Eine weitere wichtige Herausforderung für<br />

die jungeNGG stellte Anfang 2000 die Lage<br />

auf dem Ausbildungsstellenmarkt dar. Langecker:<br />

„Die Situation für junge Menschen,<br />

die einen Ausbildungsplatz suchten, war<br />

alles andere als rosig. Wir haben da mit unserer<br />

Kampagne „WAS IST DAS DENN?“, kurz<br />

WIDD, gegengesteuert und die Arbeitgeber<br />

aufgefordert, mehr auszubilden und die<br />

Politik, endlich die Ausbildungsplatzumlage<br />

einzuführen, nach der Devise ‚Wer nicht<br />

ausbildet, muss zahlen!‘“<br />

bis 18 Jahre, sondern auch über 18-Jährige<br />

unter die Schutz- und Gestaltwirkung des<br />

Gesetzes fielen.<br />

Aus „NGG-Jugend“ wird „jungeNGG“<br />

Doch nicht nur die Gesetzeslage änderte<br />

sich im Laufe der Zeit, sondern auch die<br />

Interessen „der“ Jugend. Joachim Langecker,<br />

ehemaliger, langjähriger Bundesjugendsekretär<br />

bei NGG: „Aus Skatabenden und gemeinsamem<br />

Musizieren wurden irgendwann<br />

‚Flashmob‘ und ‚Jobparade‘. Unsere Jobparade<br />

hat sich 2002 sogar zur größten 1.-Mai-<br />

Demo Deutschlands entwickelt. Aber bei<br />

allen Unterschieden muss man doch sagen:<br />

Das Verbindende war damals wie heute der<br />

politische und gewerkschaftliche Austausch<br />

für ein besseres und mitbestimmtes Leben,<br />

frei nach dem Motto einer der größten Jugendaktionen<br />

2002 in Köln: ‚Her mit dem<br />

schönen Leben!‘ Übrigens: NGG ist nicht nur<br />

die älteste Gewerkschaft, sondern auch die<br />

erste, bei der sich der Wandel im Jugendbild<br />

und in der Jugendarbeit auch in der Namensgebung<br />

manifestierte: Aus der NGG-Jugend<br />

wurde schon in den 1990er Jahren die jungeNGG.“<br />

Foto: NGG<br />

Projektstellen für die Jugend gestellt, eigenständige<br />

Strukturen konnten jedoch erst auf<br />

dem Gewerkschaftstag 2003 durchgesetzt<br />

werden.<br />

Je differenzierter die Interessen der jungen<br />

NGGlerInnen wurden, desto projektorientierter<br />

wurden auch die Aktivitäten der<br />

jungenNGG: Jobparade, Bundesjugendklausurtagungen,<br />

Aktionen gegen Rechts etc.<br />

Überdies wurden auch Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

über Landesbezirksgrenzen hinaus<br />

geschaffen, indem aus den Jugendausschüssen<br />

z.B. die „Nordschiene“ und die „Südschiene“<br />

wurden.<br />

jungeNGG bildet<br />

2003 erschien das erste bundesweite Bildungsprogramm<br />

der jungenNGG. Neben der<br />

allgemeinen politischen Bildung wurden<br />

auch branchenspezifische Seminare angeboten<br />

zur Prüfungsvorbereitung, zur Cocktailzubereitung,<br />

Wein- oder Tabakkunde etc.<br />

Auch auf den alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Sommercamps gingen Wissensvermittlung,<br />

Sport und Spaß Hand in Hand.<br />

Besondere Bedeutung in der Bildungsarbeit,<br />

aber auch der Mitgliederwerbung kommt<br />

den JAV-Seminaren im Bildungszentrum<br />

Oberjosbach (BZO) zu. Hierfür entwickelte<br />

Auch strategisch wurden neue Wege beschritten.<br />

Während zu Anfang oftmals<br />

GewerkschaftssekretärInnen neben ihren<br />

zahlreichen anderen Aufgaben auch für die<br />

Jugendarbeit zuständig waren, entwickelte<br />

sich nicht zuletzt durch Projekte wie das<br />

HoGa-Jugendprojekt die Erkenntnis, dass die<br />

Arbeit der jungenNGG auf neue Füße gestellt<br />

werden musste. Auf dem Gewerkschaftstag<br />

1998 wurde erstmals ein Antrag auf eigene<br />

Titelseite einer Veranstaltungsbroschüre der NGG-Jugend Hamburg für das 2. Quartal 1961<br />

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