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Cruiser im März 2016

Break The Chains Kampagne 2016: Alle Infos! Ausserdem: Warum das Nachtleben (noch) nicht tot ist und wie man mit homophober Musik Kasse macht.

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10 NEWS<br />

Thema 11<br />

National & International<br />

Homophobie in der Musik<br />

NEWS<br />

Die unsägliche «Ehe-Initiative» der CVP wurde bachab geschickt!<br />

Knapp war es am Abst<strong>im</strong>mungswochenende.<br />

Und spannend; so sehr hat die <strong>Cruiser</strong>-<br />

Redaktion selten bei Abst<strong>im</strong>mungen mitgefiebert,<br />

<strong>im</strong> Minutentakt wurden Sofort-<br />

Nachrichten mit den aktuellsten Zahlen unter<br />

der Redaktion ausgetauscht. Dann endlich:<br />

Die Lobby-Arbeit von Pink Cross, dem<br />

Verein «Pro Aequalitate» und diversen anderen<br />

Verbänden, Vereinen und Privatpersonen<br />

hat Früchte getragen: Die Initiative<br />

zur Abschaffung der Heiratsstrafe wurde abgelehnt<br />

– ergo auch die in unseren Augen<br />

falsche Definition von «Ehe» der CVP. So<br />

hätten die Folgen bei einem «Ja» fatale Auswirkungen<br />

haben können: «Ehe» wäre in der<br />

Verfassung ausdrücklich als Lebensgemeinschaft<br />

zwischen Mann und Frau definiert<br />

worden, der Gesetzgeber hätte damit keine<br />

Möglichkeit mehr gehabt, die Eheschliessung<br />

zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren<br />

zu ermöglichen. Die CVP gab sich nach<br />

der Niederlage kämpferisch und droht: «Erneut<br />

wurde kein Systementscheid für die Be-<br />

Ein Kuss schreibt Geschichte<br />

seitigung der Heiratsstrafe getroffen. Das<br />

Ständemehr ist ein Erfolg und ein klares<br />

Zeichen für die gemeinsame Besteuerung.<br />

Getragen wurde die Initiative von unseren<br />

Mitgliedern und Sympathisantinnen. Die<br />

CVP wird sich auch in Zukunft gegen die<br />

Heiratsstrafe einsetzen». Ui! Da haben wir<br />

GEMEINSAM<br />

WEITER<br />

aber Angst! Wir denken eher, dass die CVP<br />

sich künftig um andere Angelegenheiten<br />

kümmern muss – beispielsweise um weiteren<br />

Wählerschwund. Und so richtig fürchten<br />

muss sich die CVP vor Pink Cross: Der Dachverband<br />

der Community fordert nämlich per<br />

sofort die Einführung der Zivi-Ehe für alle.<br />

Als erster Seemann nach einer langen Tour<br />

von einem kanadischen Schiff zu gehen, wird<br />

unter Seeleuten als grosse Ehre betrachtet.<br />

Und «Der Erste» hat noch ein anderes Privileg:<br />

Das umjubelte Von-Bord-Gehen endet<br />

traditionell damit, dass der Seemann seine<br />

Liebste küsst.<br />

Nun war das zum ersten Mal in der kanadischen<br />

Seefahrtsgeschichte anders. Das<br />

Los, durch das entschieden wird, wer der<br />

glückliche ist, löste einen historischen Moment<br />

aus: Der erste, der nach mehr als acht<br />

Monaten auf See in der Karibik die «HMCS<br />

Winnipeg» verliess, war Master Seaman Francis<br />

Legrae. Und der hat keine Liebste, sondern<br />

einen Partner, Corey Vautour. Soweit, so gut.<br />

(Noch vor wenigen Jahren wäre es übrigens<br />

absolut unmöglich gewesen, offen schwul der<br />

Marine zu dienen). Und nun also das: Francis<br />

Legra ging von Land und … küsste unter dem<br />

Jubel der Menge seinen Geliebten. «Ich musste<br />

255 Tage auf diesen Kuss warten. Es hat sich<br />

grossartig angefühlt», sagte er danach dem<br />

kanadischen Fernsehsender CBC.<br />

Diffamierung als<br />

Pop-Phänomen<br />

Homophobie hat <strong>im</strong> Hip-Hop eine lange Tradition. Dass sich die Rap-Szene<br />

des schwulenfeindlichen Jargons als Stilmittel nicht mehr unwidersprochen<br />

bedienen kann, ist ein Verdienst des zunehmenden Protests. Erste schwule<br />

Rap-Stars mischen die Hetero-Welt des Hip-Hop gründlich auf.<br />

VON Thomas Borgmann<br />

E<br />

inen Sturm der Entrüstung löste <strong>im</strong><br />

November letzten Jahres der Norddeutsche<br />

Rundfunk (NDR) mit der<br />

Nominierung Xavier Naidoos zum deutschen<br />

Vertreter be<strong>im</strong> nächsten Eurovision<br />

Song Contest aus. Die ohne Publikumsbeteiligung<br />

getroffene Entscheidung wurde in<br />

der Presse und in den sozialen Medien so<br />

massiv kritisiert, dass der NDR die<br />

ESC-Teilnahme Naidoos schon zwei Tage<br />

danach wieder zurück nahm. Dabei war der<br />

Fernsehsender eigentlich stolz darauf, dass<br />

es ihm gelungen war, einen der erfolgreichsten<br />

deutschsprachigen Pop-Musiker<br />

für die Eurovisions-Arena zu gewinnen.<br />

Schliesslich kneifen die bekannten Stars<br />

aus Angst vor der Niederlage fast <strong>im</strong>mer<br />

vor dem Wettbewerb. Naidoo aber polarisierte<br />

schon lange mit seinem teils kruden<br />

christlich-fundamentalistischen Gedankengut.<br />

Vor allem der Vorwurf der Homophobie<br />

mobilisierte die überwiegend queere<br />

Fangemeinde des ESC zum massiven Protest<br />

gegen Naidoos Teilnahme.<br />

Hintergrund dieses Vorwurfs ist das<br />

Album «Gespaltene Persönlichkeit», das<br />

Naidoo zusammen mit dem Rapper Kool Savas<br />

als das Duo Xavas <strong>im</strong> September 2012<br />

herausbrachte. Der Song «Wo sind sie jetzt»,<br />

der am Ende des Albums als sogenannter<br />

«hidden track» auftaucht, brachte dem ➔<br />

«Und dann fick ich euch in den<br />

Arsch so wie ihr’s mit den<br />

Klein’ macht.»<br />

Xavier Naidoo: Schmusebarde mit extrem homophoben Ansichten.<br />

Bild: Naidoo Records<br />

CRUISER MÄRZ <strong>2016</strong> CRUISER MÄRZ <strong>2016</strong>

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