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Cruiser im März 2016

Break The Chains Kampagne 2016: Alle Infos! Ausserdem: Warum das Nachtleben (noch) nicht tot ist und wie man mit homophober Musik Kasse macht.

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8 NEWS<br />

KOLUMNE 9<br />

National & International<br />

Weissbergs Weissheiten<br />

NEWS<br />

Ab Fab kommt ins Kino<br />

Viel verrät der eben erschiene Trailer noch<br />

nicht, aber wir stossen schon jetzt mit den<br />

beiden Ladys an: Zum kommenden ersten Kinofilm<br />

von «Absolutely Fabulous» wurde<br />

jetzt der erste Ausschnitt veröffentlicht – er<br />

zeigt Jennifer Saunders und Joanna Lumley<br />

be<strong>im</strong> Schlürfen von Cocktails und mit Männern<br />

am Strand und auf einer Yacht. Etwas<br />

anderes hätten wir auch kaum erwartet. Gemäss<br />

dem Onlinemagazin «Quer.de» soll das<br />

ganze Ensemble der einst so populären Serie<br />

mit dabei sein. Als Gaststars sind erneut Kate<br />

Moss, Emma Bunton und Lulu, sowie erstmals<br />

Harry Styles, Kelly Hoppen und K<strong>im</strong><br />

Kardashian zu sehen. Auch auf Chris Colfer<br />

und Joan Collins soll man sich freuen dürfen!<br />

Drehbeginn war <strong>im</strong> letzten Herbst an der<br />

Französischen Riviera – wann der Film in die<br />

Kinos kommt, ist noch unklar; der Starttermin<br />

wurde bereits mehrmals verschoben.<br />

Wer macht mir das Weisse-B(l)usen-<br />

Kompl<strong>im</strong>ent?<br />

Es gibt ein paar Sachen, die können nur Männer<br />

so schön machen. Jedenfalls gegenüber <strong>Cruiser</strong>-<br />

Kolumnistin Marianne Weissberg. Aber dafür<br />

brauchts ein wenig schwulen Esprit!<br />

Homo-Ehe spaltet Italien<br />

Erst <strong>im</strong> vergangenen Jahr verurteilte<br />

der Europäische Gerichtshof<br />

für Menschenrechte Italien wegen<br />

Missachtung der Rechte Homosexueller.<br />

Abhilfe ist schwer, das Thema<br />

spaltet Bevölkerung und Regierung.<br />

Die katholische Kirche Italiens leistet seit jeher<br />

erbitterten Widerstand gegen die Homo-Ehe.<br />

Daran ändert auch der Versuch von<br />

Papst Franziskus nichts, die harte Haltung<br />

des Vatikan gegenüber gleichgeschlechtlichen<br />

Partnerschaften aufzuweichen. Wie tief<br />

das Misstrauen in der Bevölkerung verankert<br />

ist, hat die Autorin Bettina Gabbe eindrücklich<br />

in der «Südwest-Presse» dargelegt.<br />

«Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens<br />

den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn<br />

zu urteilen», hatte Papst Franziskus <strong>im</strong> Juli<br />

2013 bei seiner ersten fliegenden Pressekonferenz<br />

auf dem Rückflug von Rio de Janeiro<br />

gesagt. Genützt hats nicht viel: Italien wurde<br />

2015 wegen mangelnder Anerkennung der<br />

Rechte Homosexueller durch den Europäischen<br />

Gerichtshof für Menschenrechte<br />

(EGMR) in Strassburg verurteilt. Die katholische<br />

Kirche befürchtet, das geplante Gesetz<br />

könne die Ehe zwischen heterosexuellen<br />

Partnern schwächen. Familien würden ohnehin<br />

zu wenig gefördert, meint der ehemalige<br />

Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz,<br />

Kardinal Camillo Ruini. Es gebe<br />

viel wichtigere Probleme, wie etwa die verbreitete<br />

Armut. Verglichen damit seien die<br />

Rechte von Homosexuellen irrelevant. Der<br />

Streit hat sich jüngst wieder entzündet, als<br />

das Thema Adoption <strong>im</strong> Parlament diskutiert<br />

wurde; um diese annehmbar zu machen,<br />

wird eine verstärkte Ablehnung von<br />

Leihmütterschaften erwogen. Als möglich<br />

gilt auch, die Entscheidung über die Adoption<br />

nach zweijähriger Probezeit den Jugendgerichten<br />

zu überlassen.<br />

VON Marianne Weissberg<br />

N<br />

eulich wollte ein Techtelmechtel-Ex<br />

mit mir befreundet bleiben. Ich sagte:<br />

BEFREUNDET?! Also dafür habe ich<br />

ganz andere Massstäbe als jenes bisschen<br />

Bümseln! Und ja, ich war befremdet, denn wer<br />

mit mir befreundet sein möchte, muss sich anstrengen.<br />

Und ich mich genauso. Es ist quasi<br />

Liebe ohne überflüssige Körpersäfte, dafür mit<br />

all dem Rest, was eigentlich in einer Beziehung<br />

stattfinden sollte, es aber meist nicht tut: BEI-<br />

DERSEITIGE BEGEISTERUNG UND ZU-<br />

NEIGUNG. Für eine Freundschaft minus gibts<br />

doch das doofe Facebook.<br />

«Für eine Freundschaft<br />

minus gibts doch das doofe<br />

Facebook. »<br />

Also gut, ich habe auch Exen, die jetzt<br />

meine liebsten Freunde sind. Gaaanz wenige.<br />

Mit denen war ich schon während der<br />

Liebe echt befreundet. Sie waren klug, lustig,<br />

loyal, wussten, was ich gerne ass, hüteten<br />

die Goofen, das Meersäuli, den Hund<br />

und montierten Lampen. (Das einzige, was<br />

ich nicht selber kann.) Heute koche ich für<br />

sie Hühnersuppe, wenn sie Grippe und Liebeskummer<br />

haben. Wir reden auch mal<br />

kurzzeitig nicht mehr miteinander, dann<br />

greife ich freundschaftskummrig zum Telefon<br />

und rufe wieder an. Oder sie mich. Wie<br />

gesagt, es sind WENIGE. Einer, mit dem ich<br />

jahrelang zusammen war, wurde nie mein<br />

Freund danach. Weil er es währenddessen<br />

NIE war. Und einer, der sich schl<strong>im</strong>m benahm,<br />

fantasierte eine Freundschaft herbei,<br />

für danach. Weil er dann plötzlich alle<br />

menschlichen Qualitäten vorweisen würde,<br />

die er nicht mal in der Promotionsphase besass?<br />

Wie kam er bloss auf diese Anmassung?<br />

Schmock!<br />

Doch was sind eigentlich die ganz kleinen<br />

Dinge, die beweisen, dass man sich<br />

freundschaftlich heiss liebt? Die da: Ein<br />

Freund sagte gestern be<strong>im</strong> Auswärtslunch,<br />

bei dem wir uns tausend Dinge erzählten:<br />

«Du bist eine der wenigen Frauen, die eine<br />

weisse Bluse tragen können. Du siehst darin<br />

so frisch und toll aus.» Ein Mann, der darüber<br />

nachdenkt, dass ich in einer WEISSEN<br />

BLUSE perfekt aussehe, ist ein fantastischer<br />

Freund!! Raten Sie mal, ob schwul oder<br />

nicht? Logo. Ich liebe ihn. Und das sagte ich<br />

ihm auch.<br />

Und das führt mich zum Dilemma beste<br />

Freundin. Sowas hatte ich selten, denn<br />

(unlesbische) Frauen sind praktisch ungeeignet<br />

als verlässliche Freundinnen. Haben<br />

sie einen (neuen) Macker, ist ihnen egal, was<br />

die (beste) Freundin tut oder gar braucht.<br />

Und sie machen nie das Weisse-Bluse-Kompl<strong>im</strong>ent,<br />

loben nie ein schönes Dekolleté,<br />

weil sie das nicht sehen wollen an einer anderen<br />

Frau, sprich Konkurrentin. Verglichen<br />

mit meinen guten Männer-Freunden sind sie<br />

komplett unentspannt. Sorry Ladies, aber es<br />

ist so. Da können wir in Sachen Freundschaft<br />

eben noch viel lernen von Männern.<br />

Natürlich nicht bei allen, denn wie gesagt,<br />

Das will Frau Weissberg: Weisse Bluse,<br />

viele Perlenketten und ihren besten,<br />

schwulen Freund!<br />

einige sind freundschaftsunkompatibel. Vorallem,<br />

wenn sie sich als brunzblöde Heteromacker<br />

profilieren wollen. Jedenfalls bei mir,<br />

vielleicht haben ja andere Frauen kleinere<br />

Ansprüche? Und so findet halt doch noch<br />

jeder T(r)opf das passende Deckeli!<br />

Marianne Weissberg<br />

ist Buchautorin, Kolumnistin und Scheffin<br />

ihres eigenen Literaturlabels EditionVOLLREIF<br />

www.marianneweissberg.ch<br />

www.vollreif.ch<br />

CRUISER MÄRZ <strong>2016</strong> CRUISER MÄRZ <strong>2016</strong>

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