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Mauritiushof Natur Magazin März 2016

Mauritiushof Natur Magazin März/2016

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Die Brennessel war seit alters her unabdingbarer Bestandteil der so genannten<br />

Gründonnerstags- oder Neunkräutersuppe<br />

Je nach Landstrich bestand diese Kräutersuppe oft aus den frischen Trieben des<br />

Scharbockskrauts, Trieben verschiedener Kressearten, Vogelmiere, Schafgarbe,<br />

Gänseblümchen, Giersch, Löwenzahn, Labkraut, Gundelrebe oder anderer regionaler<br />

Wildkräuter.<br />

Der Name Scharbockskraut eines dieser oft gelbblühenden Frühjahrsboten zeugt noch<br />

von der Verwendung dieser Neunkräutersuppe oder Gründonnerstagssuppe<br />

gegen den Skorbut (Vitamin C Mangel), den Scharbock.<br />

Dass genau neunerlei Kräuter zur Zubereitung dieser besonderen Suppe Verwendung<br />

fanden, stammt noch aus alten keltischen Traditionen. Den Kelten war die Zahl drei eine<br />

magische Zahl und drei mal drei Kräuter sollten gegen vielerlei Unheil und Krankheit<br />

besonders wirksam sein. So wurden eben genau neun Kräuter zum Kochen verwendet.<br />

Eigentlich brauchen wir nur vor die eigene Haustüre zu treten, um einige schöne<br />

Frühlingskräuter, die wir alle kennen zur Zubereitung dieser Suppe zu finden:<br />

Denken wir nur an die jungen Triebe der Brennessel, die Blätter des Löwenzahns, die<br />

Blätter und Blüten vom Gänseblümchen, die Vogelmiere und vielleicht die ersten Triebe von<br />

Wegerich und Labkraut - es müssen ja nicht gleich alle neun Kräuter in unsere hauseigene<br />

Kraftsuppe wandern ! Auch 4 oder 5 dieser Kräuter werden unseren Stoffwechsel ankurbeln<br />

und in Schwung bringen !<br />

Hier ein Rezept für unsere Kräutersuppe:<br />

Feingehackte Zwiebel in etwas Butter oder Pflanzenöl andünsten, mit Suppenbrühe<br />

oder Suppenwürfel und Wasser ablöschen, vielleicht etwas Mehl zur Eindickung beigeben.<br />

Erst zum Schluß feingehackte junge Pflanzentriebe der genannten Kräuter dazu geben, nur<br />

kurz aufwallen lassen, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zerkochen. Eventuell kann<br />

man etwas Obers, Rahm, ein gequirltes Ei oder ähnliches beifügen. Auch kann die Suppe<br />

mit dem Pürierstab weiter zerkleinert werden.<br />

Alexander von Humboldt (1769-1859) pflegte alljährlich folgende<br />

Suppe täglich über 2-3 Wochen einzunehmen:<br />

Gundelrebe, Schafgarbenblätter, Gänseblümchen, Brunnenkresse,<br />

Kerbelblätter, Brennessel und Spitzwegerichblätter werden mit<br />

kaltem Wasser rasch abgespült, klein geschnitten, mit kaltem<br />

Wasser angesetzt und einmal ganz kurz zum Aufkochen gebracht.<br />

Die Suppe wird mit etwas, in Butter leicht gebräuntem Mehl angerichtet<br />

und mit gerösteten Schwarzbrotschnitten und Schnittlauch serviert.

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