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Mauritiushof Natur Magazin März 2016

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Wo er saprotroph an liegendem Substrat auftritt, fruktifiziert er mit<br />

entsprechender Vorliebe an den vertikalen Seitenflächen und entwickelt<br />

in solcher Lage den weitaus häufigeren und arttypischen Aspekt (Abb. 7).<br />

Abb. 7:<br />

2012-11-10 Wien 18, Pötzleinsdorfer Schlosspark, reife Fruchtkörper des<br />

Austernseitlings an liegendem Stamm von Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn)<br />

Pilze verfügen über ausgezeichnete räumliche Orientierung. Das<br />

Erkennen räumlicher Lagebeziehungen erfolgt primär über den<br />

Gravitationssinn, der es ihnen ermöglicht, ihre Fruchtkörper so zu<br />

positionieren, dass deren Fruchtschicht in Richtung des Erdmittelpunktes<br />

zeigt, also stets nach unten.<br />

Diese bemerkenswerte Leistung der Pilze wird als Geotropismus<br />

bezeichnet.<br />

Sinn und Zweck der Übung ist, dass die Ausbreitungseinheiten der Pilze,<br />

deren Sporen, ungehindert aus den Strukturen der Fruchtschicht<br />

ausfallen können. Kommt es zu Lageänderungen des Substrats, etwa<br />

durch Stammbruch oder durch Umdrehen eines liegenden Stammes,<br />

werden Pilzfruchtkörper so weit umgeformt, bis deren Fruchtschicht<br />

wiederum nach unten zeigt. Bei den mehrjährigen und oft riesigen<br />

Fruchtkörpern von Porlingen, wie etwa jenen des Zunderschwammes,

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