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Mauritiushof Natur Magazin März 2016

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Diese wirken u. a. einem Überschießen der Immunantwort entgegen,<br />

weswegen sie in der Behandlung von Allergien zum Einsatz kommen<br />

könnten.<br />

Vermutlich seinem hohen Gehalt an polyphenolischen Verbindungen ist<br />

die antioxidative Wirkung des Austernseitlings zuzuschreiben; er wirkt<br />

somit einerseits prophylaktisch gegen die Bildung maligner Tumoren und<br />

therapeutisch gegen entzündliche Prozesse.<br />

Höchst bemerkenswert erwies sich die cholesterinsenkende Wirkung von<br />

Extrakten aus dem Austernseitling, die bereits zur Markteinführung eines<br />

Präparats führte. Ein in klinischer Anwendung stehender<br />

Cholesterinsenker, das Lovostatin, leitet sich von Pleurotus-Arten ab.<br />

Ein aus dem Austernseitling isoliertes Antibiotikum erwies sich hoch<br />

wirksam gegen Staphylokokken. Es dient als Reserve-Antibiotikum bei<br />

Vorliegen multiresistenter Staphylokokken-Stämme, die infolge<br />

unsachgemäßer Antibiotika-Therapie und allzu großzügigem Einsatz<br />

(insbesondere in der Futtermittelindustrie und Tierhaltung) leider stark im<br />

Vormarsch sind.<br />

Der Austernseitling ist auch für den nichtkommerziellen Züchter die wohl<br />

unkomplizierteste und lohnendste Wahl. Wunderbar einfach lässt sich mit<br />

ihm handhaben und experimentieren, denn der Pilz stellt keine großen<br />

Ansprüche an das Substrat, und das Beimpfen erfolgt nach der<br />

"Holzhammermethode" nicht minder erfolgreich als im raffiniert<br />

ausgestatteten Labor: einen Buchenklotz mit sporenreifen Austernpilzen<br />

einreiben, etwaige Ritzen mit Lamellen befüllen- und fertig! Nun braucht<br />

es nur noch einen geeigneten Standort und ein bis zwei Jahre Geduld.<br />

Schneller und noch einfacher geht es mit einem käuflich erworbenen<br />

Kulturansatz. Man erhält Säcke mit myzeldurchwachsenem Substrat und<br />

die genauen Angaben des Herstellers zum weiteren Procedere. Hier kann<br />

fast nichts schiefgehen. Neben solchen des Austernseitlings sind Ansätze<br />

w e i t e r e r S e i t l i n g s - A r t e n e r h ä l t l i c h ; a u c h d e n b e s o n d e r s<br />

wohlschmeckenden Kräuter-Seitling (Pleurotus eryngii) kann man<br />

solchermaßen von der eigenen Scholle ernten. Mehr was fürs Auge als<br />

für den Gaumen sind Exoten wie der Zitronengelbe Seitling (Pleurotus<br />

citrinopileatus, Abb. 12) und der Flamingo-Seitling (Pleurotus<br />

salmoneostramineus, Abb. 13). Prinzipiell sind aber auch sie durchaus<br />

essbar.<br />

Abb. 12:

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