14.03.2016 Aufrufe

Mauritiushof Natur Magazin März 2016

Mauritiushof Natur Magazin März/2016

Mauritiushof Natur Magazin März/2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Durch die zunehmende Trockenheit gibt es mehr Risse in der Rinde der Bäume und damit<br />

steigt der Befall durch den Zunderschwamm.<br />

Der Zunderschwamm hat einen weichen Myzelialkern, der herausgeschnitten werden kann.<br />

Dieses Gewölle ist einerseits leicht entflammbar und andererseits entwickelt es eine lange<br />

Glimmdauer. So konnte in früheren Zeiten Feuer leicht entzündet, beziehungsweise auch von<br />

Ort zu Ort transportiert werden. Das Hutfleisch des Zunderschwamms wird gewalkt, wirkt dann<br />

optisch wie Rauhleder und wird zur Herstellung von Hüten, Handtaschen und Zierdeckchen<br />

bis zum heutigen Tag beispielsweise in Rumänien verwendet.<br />

Redaktion:<br />

Frau Prof.Dr. Greilhuber wie beurteilen Sie die Strahlenbelastung unserer heimischen Pilze,<br />

ein leider immer noch aktuelles Thema?<br />

Univ.Prof.Dr. Irmgard Greilhuber:<br />

Ja gerade bei Ihnen im Waldviertel ist das leider weiterhin ein ernstes Thema. Die Intensität<br />

der Strahlenbelastung ist regional stark schwankend. Wo radioaktive Wolken zu Boden<br />

gegangen sind, beziehungsweise auch von der Vegetation abhängig gibt es große<br />

Unterschiede. Gerade Moos bewachsene<br />

Böden sind stärker betroffen.<br />

Verschiedene Pilzarten sind davon auch<br />

stärker betroffen, leider auch der häufig als<br />

Speisepilz verwendete Maronen-Röhrling.<br />

Aber auch hier gilt: die Dosis macht das<br />

Gift !<br />

Redaktion:<br />

Frau Prof.Dr. Greilhuber eine allgemeine<br />

Frage: Wo positionieren wir uns<br />

ÖsterreicherInnen im internationalen<br />

Vergleich in Sachen Pilze? Sind wir<br />

Pilzesser und Pilzfreunde oder gehören<br />

wir eher zu den Pilzmuffeln in Europa?<br />

Univ.Prof.Dr. Irmgard Greilhuber:<br />

Wir liegen in Sachen Pilze etwa in der<br />

Mitte. Es gibt ausgesprochen pilzphobe<br />

Nationen wie zum Beispiel die Briten - hier<br />

finden Sie auch kaum Literatur zum<br />

Kochen und Essen von Pilzen. Zum<br />

anderen auch absolut pilzfreundliche<br />

Nationen wie zum Beispiel die Tschechen<br />

oder Slowaken, wo es fast eine Art<br />

Volkssport ist in den Wald zu gehen und<br />

Pilze zu suchen. Hier ziehen oft ganze<br />

Familien zum Wochenende in die Wälder<br />

aus und suchen nach Pilzen. Auch die<br />

Italiener lieben ihre Pilze. In Österreich<br />

werden immerhin etwa 200 Tonnen<br />

Wildpilze pro Jahr in den Wäldern<br />

gesammelt und in den Handel gebracht, dabei ist der private Eigenverbrauch gar nicht<br />

mitgerechnet oder erfasst. Diese privaten Tonnagen sind schwer erfassbar und unterliegen ja<br />

auch bundesländerspezifischen Sammelbeschränkungen, die sehr unterschiedlich sind und<br />

dann auch mehr oder weniger eingehalten werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!