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Anstifter 3, 2015 der Stiftung Liebenau

Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

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Editorial<br />

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />

in diesem Sommer gab es wohl kaum eindringlichere Bil<strong>der</strong> als die <strong>der</strong> Flüchtlinge an Europas Grenzen. Diese<br />

Menschen brauchen zunächst einmal unsere Hilfe. Unterkunftsmöglichkeiten für die neu Ankommenden werden<br />

ebenso fieberhaft gesucht wie Arbeitsmöglichkeiten für diejenigen, die schon einige Monate hier sind. Auch die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sieht sich in <strong>der</strong> Verantwortung zu helfen – im Sinne ihres <strong>Stiftung</strong>sauftrags und im Sinne ihrer<br />

Menschlichkeit. Dabei sehen wir nicht nur die Notwendigkeit zur Akuthilfe, son<strong>der</strong>n möchten gemeinsam mit den<br />

Partnern im Gemeinwesen auch mittel- und langfristig nachhaltige Angebote entwickeln.<br />

Konkrete Hilfe wird schon jetzt in vielen Bereichen im <strong>Stiftung</strong>sverbund geleistet – und die bisherigen Erfahrungen<br />

zeigen, dass die Hilfe wirkt. Im Berufsbildungswerk Adolf Aich werden seit mehreren Jahren unbegleitete<br />

min<strong>der</strong>jährige Flüchtlinge betreut, die hier zunächst vor allem das Leben in Deutschland kennen lernen. In <strong>der</strong><br />

Wohngruppe begegnen sie an<strong>der</strong>en Jugendlichen im Alltag, finden Anschluss und erhalten – sobald über ihren<br />

Aufenthaltsstatus entschieden ist – auch Hilfen zur beruflichen Integration. Auch die St. Gallus-Hilfe hat im<br />

September unbegleitete Min<strong>der</strong>jährige aufgenommen, die im Rahmen <strong>der</strong> Jugendhilfe betreut werden. Die jungen<br />

Menschen sind in bestehenden Gruppen untergebracht, um die Entstehung sozialer Kontakte und damit eine<br />

Integration zu erleichtern. In beiden Bereichen sind weitere Plätze in Planung.<br />

Ein entscheiden<strong>der</strong> Schlüssel zur Integration ist Arbeit. Zusammen mit den örtlichen Helfernetzwerken versuchen<br />

wir, <strong>der</strong>zeit freie Stellen in unseren Dienstleistungsgesellschaften mit Flüchtlingen zu besetzen. Auch im Bereich<br />

<strong>der</strong> gemeinnützigen Arbeitsgelegenheiten gibt es Anknüpfungspunkte, gerade in den Pflegeheimen im Verbund<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Seit einigen Monaten sind Asylbewerber in den Wohnbereichen tätig. Sie leisten großartige<br />

Hilfe in <strong>der</strong> sozialen Betreuung, zum Beispiel als Unterstützung beim Essen-Anreichen, beim Spazierengehen o<strong>der</strong><br />

beim Spielen. Für einzelne hat sich daraus bereits eine berufliche Perspektive entwickelt. Das Institut für Soziale<br />

Berufe hat gerade einen Qualifikationskurs für Altenpflegehelfer begonnen, an dem auch eine große Zahl von<br />

Flüchtlingen teilnimmt.<br />

Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist im <strong>Stiftung</strong>sverbund zurzeit nicht einfach. Dennoch prüfen wir an unseren<br />

Standorten gemeinsam mit Landratsämtern und Gemeinden, ob leer stehende o<strong>der</strong> leer werdende Räumlichkeiten<br />

für Flüchtlinge angeboten werden können. Auf diese Weise haben wir bereits 14 Plätze für Familien<br />

einrichten können und planen weitere.<br />

Was wir aber auch wissen: Mit Wohnraum und Arbeitsgelegenheit allein ist es nicht getan. Fehlende Sprachkenntnisse<br />

erschweren noch das Zusammenarbeiten, kulturelle Barrieren beeinträchtigen die Integration <strong>der</strong> neu Angekommenen.<br />

Diese Hin<strong>der</strong>nisse können nur überwunden werden, wenn sich viele zusammentun: Politik, Behörden,<br />

Unternehmen und Bürger, Profis und Ehrenamtliche. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.<br />

Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

Wie ist Ihre Meinung?<br />

Die Vorstände <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> freuen sich auf Ihre Rückmeldung: vorstand@stiftung-liebenau.de

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