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Anstifter 3, 2015 der Stiftung Liebenau

Der Anstifter ist die Hauszeitschrift der Stiftung Liebenau mit Themen aus den Bereichen Altenhilfe, Behindertenhilfe, Bildung, Gesundheit, Familie und Dienstleistungen.

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Langeweile hat keine Chance<br />

Wie Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ihre Ferien auf dem Hegenberg verbringen<br />

von Anne Oschwald<br />

HEGENBERG – Sachte Radio-Musik dringt aus einem Fenster. Ansonsten<br />

ist es ruhig und beschaulich in Hegenberg. Die Sommerferien haben<br />

Halbzeit. Ein Grund zu schauen, wie die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, die bei<br />

<strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe wohnen, die sechs Wochen schulfreie Zeit gestalten.<br />

In <strong>der</strong> Wohnung St. Kolumban ist es ganz still. Gegen<br />

14 Uhr kommen die vier jungen Leute aus ihren Zimmern.<br />

Claudia erzählt, dass sie dort Musik höre, döse<br />

o<strong>der</strong> schlafe. Die 17-Jährige findet es nach drei<br />

Wochen Ferien schon etwas langweilig. Die 21-jährige<br />

Rika hingegen findet Ferien gut und schimpft<br />

schon über ihre Pflichten in <strong>der</strong> Schule. George ist<br />

neu in <strong>der</strong> Gruppe und sehr zurückhaltend. Später<br />

erzählt <strong>der</strong> junge Mann aus Ludwigsburg, dass es ihm<br />

gut gefällt in <strong>der</strong> Gruppe in Hegenberg.<br />

Plötzlich scheint <strong>der</strong> Anflug von Langeweile wie weggeblasen,<br />

als alle erzählen, was sie in den Ferien<br />

schon unternommen haben und noch unternehmen<br />

werden. Zum Beispiel gibt es am Dienstag und Donnerstag<br />

ein Ferienprogramm. Ausflüge werden angeboten,<br />

etwa zur Insel Mainau, zum Hopfenmuseum in<br />

Siggenweiler o<strong>der</strong> ins Wellenbad. Auch eine Nachtwan<strong>der</strong>ung<br />

steht auf dem Programm o<strong>der</strong> eine Nacht<br />

im Zelt am Alznacher Weiher. Rund um den Hegen-<br />

berg gibt es die „Furtrunde“ o<strong>der</strong> die „Apfelrunde“.<br />

Beim Stopp gibt es das „Jugendgetränk“. Rika lacht<br />

verschworen, als sie erzählt was es ist: „Das ist Fanta<br />

mit Sprudel.“ George will morgen wegen eines Pakets<br />

zur Post gehen. Später am Nachmittag läuft Gruppenleiterin<br />

Ilona Steinhauser mit Janine und ihm<br />

nach Obereschach. So lernt George den Weg.<br />

Ein Highlight steht den Jugendlichen noch bevor:<br />

eine Woche Zeltlager. Ganz munter werden alle bei<br />

dem Thema. Claudia gesteht: „Da kann ich nicht<br />

schlafen.“ Bereits Tage vorher nimmt sie die Aufregung<br />

gefangen. Dennoch freut sie sich sehr. Zur<br />

Freizeit gehen alle Bewohner <strong>der</strong> Gruppe mit. Auch<br />

die drei, die <strong>der</strong>zeit bei ihren Eltern in Ferien sind,<br />

und Achim, <strong>der</strong> in den Ferien tagsüber in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

in <strong>Liebenau</strong> arbeitet.<br />

Vorschläge, was alles noch eingekauft werden muss,<br />

purzeln nur so über den Tisch: Getränke wie Karamalz,<br />

aber auch Limonade und Süßigkeiten. Am<br />

ersten Tag soll es abends Spagetti geben – einmal<br />

mit Tomaten- und einmal mit Zucchini-Sauce. Am<br />

letzten Abend gehen alle zusammen aus: „Dann<br />

bekomme ich meine Pizza“, freut sich Janine.<br />

Ansonsten müssen die jungen Bewohner in den Ferien<br />

ihre Pflichten wahrnehmen, wie Aufräumen, Spülmaschine<br />

ein- und ausräumen, Schmutzwäsche wegbringen,<br />

frisch gewaschene Socken zusammenfalten.<br />

In diesem Sommer standen auch noch Zimmerumzüge<br />

an. Langeweile hat auch in den langen Ferien<br />

keine Chance in Hegenberg.<br />

In den Ferien ging ein Ausflug zum Beispiel in eine Kunstausstellung nach Bad Schussenried. Foto: privat<br />

36 Kin<strong>der</strong> und Jugend

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