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rik Köln Mai 2015

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Film<br />

FOTO: ALAMODE FILM FOTO: MISSINGFILMS<br />

Kino<br />

DER SOMMER DER LIEBE AUF FRANZÖSISCH<br />

Irgendwie scheint es bei Filmschaffenden<br />

gerade Trend zu sein, Liebesgeschichten<br />

zwischen zwei Frauen zu<br />

inszenieren, die in der Vergangenheit<br />

spielen und von denen eine Carol<br />

heißt. Oder in diesem Falle Carole,<br />

denn „La Belle Saison“ spielt in<br />

Frankreich im Jahre 1970 und befasst<br />

sich mit der Liebesgeschichte zweier<br />

sehr unterschiedlicher Frauen.<br />

Delphine (Izïa Higelin) ist 25 und vom<br />

Land. Auf einem Bauernhof im Frankreich<br />

der 70er bedeutet das in der Regel<br />

ein Leben voll harter Arbeit und Entbehrungen.<br />

Der Kontrast zu Carole (Cécile<br />

de France) könnte fast nicht größer sein,<br />

denn diese lebt als aktive Frauenrechtlerin<br />

in Paris und kämpft für Gleichberechtigung,<br />

gleiche Löhne und das Recht auf<br />

Familienplanung und Abtreibung. Sie ist<br />

außerdem 35. Dass Carole sich selbst<br />

wie selbstverständlich für heterosexuell<br />

hält und es die jüngere Delphine ist,<br />

die sich ihrer Homosexualität sicher ist,<br />

widerspricht dem gängigen Klischee derartiger<br />

Coming-out-Geschichten im Kino.<br />

Andere Stereotypen bedient Regisseurin<br />

Catherine Corsini dann allerdings gerne<br />

(Frankreich, Sommer, Landschaft, Homophobie),<br />

was nicht immer nur schlecht<br />

sein muss, den Film aber teilweise<br />

etwas vorhersehbar macht. Dass man<br />

ihn sich dennoch gerne ansieht, ist den<br />

beiden Hauptdarstellerinnen zu verdanken,<br />

die in oft langen Einstellungen<br />

unglaublich echt und unverfälscht rüberkommen.<br />

Ihr Lachen ist ansteckend und<br />

die vermittelten Gefühle sind äußerst<br />

glaubhaft und nachvollziehbar.<br />

So lässt man sich gerne ein auf diesen<br />

Film, der zeigt, dass eine Beziehung<br />

zwischen zwei Menschen sich nicht<br />

unbedingt nur daran messen lässt, ob<br />

sie von Dauer ist, sondern auch daran,<br />

ob die Beteiligten schlussendlich an ihr<br />

gewachsen sind und durch sie zu besseren<br />

Menschen wurden. •am<br />

Kino<br />

DESIRE WILL SET YOU FREE<br />

Ein klubbiger Szenefilm, wie er zur Jahrtausendwende<br />

hätte rauskommen können. Hier zeigt Regisseur Yony<br />

Leyser das wilde und verdrogte Berlin.<br />

Zur Geschichte: Der junge Schriftsteller Ezra verbringt seine<br />

Tage damit, pseudophilosophische Gespräche mit seinen<br />

Freunden zu führen, Drogen zu nehmen und durch die queeren<br />

Underground-Klubs der Stadt zu ziehen. In einer Bar trifft<br />

er auf Sascha, einen russischen Stricher, verliebt sich in ihn<br />

und nimmt ihn mit auf seine Reise durch die hedonistische<br />

Hauptstadt. Sascha ist überwältigt von den neuen Bildern<br />

und Erfahrungen, in der es scheinbar keine Grenzen gibt ...<br />

Gut zu wissen: In Gastauftritten sind u. a. Peaches,<br />

Blixa Bargeld, Rosa von Praunheim, Nina Hagen und<br />

Rummelsnuff zu sehen.<br />

Kino<br />

DER ERSTE<br />

SCHWARZE KÜNSTLER<br />

Der Film „Monsieur Chocolat“ erzählt<br />

die wahre Geschichte von Raphaël<br />

Padilla, der im 19. Jahrhundert unter<br />

dem Namen Chocolat in Frankreich<br />

populär wurde.<br />

Der Auf der Suche nach neuem Talent<br />

entdeckt der Clown George Footit<br />

(James Thiérrée) den aus der Sklaverei<br />

entflohenen Chocolat (Omar Sy), der mit<br />

einem kleinen Wanderzirkus durchs Land<br />

reist. Die beiden Außenseiter freunden<br />

sich an und entwickeln eine gemeinsame<br />

Bühnenshow, die schnell zum<br />

Erfolg wird. Footit und Chocolat werden<br />

landesweit bekannt. Doch der große<br />

Ruhm treibt nicht nur einen Keil in die<br />

Freundschaft der beiden, sondern zieht<br />

auch die Aufmerksamkeit der Polizei auf<br />

sich. Chocolat muss feststellen, dass<br />

er viele Feinde hat, die den Erfolg eines<br />

schwarzen Künstlers nicht dulden …

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