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Cruiser im Winter 2012/2013

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News CRUISER Edition <strong>Winter</strong> 12/13<br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Berlin<br />

Auf Kreuzzug gegen kreuz.net<br />

Nach den Hetzartikeln zum Tod von Dirk Bach<br />

in dem extremistischen katholischen Forum<br />

kreuz.net hatte der Bruno Gmünder Verlag die<br />

Initiative «Stoppt kreuz.net» zur Ergreifung der<br />

Macher gestartet. Inzwischen haben die Leiter<br />

der Initiative, David Berger und Sissy Kraus bei<br />

einem Treffen mit der Berliner Staatsanwaltschaft<br />

eine Liste von fünf Namen von mutmasslichen<br />

Mitarbeitern von kreuz.net übergeben.<br />

Der Priester Hendrick Jolie aus dem Bistum<br />

Mainz, der auch Sprecher eines erzkonservativen<br />

Netzwerks katholischer Priester ist, hat<br />

jedoch über die Diözese dementieren lassen,<br />

mit kreuz.net in Verbindung zu stehen. Im Verdacht,<br />

einer der Hintermänner des Hassportals<br />

zu sein, steht nach Meldungen des Spiegel auch<br />

ein deutscher Bischof.<br />

Brüssel<br />

Schwuler Kronprinz in Belgien?<br />

Der belgische Kronprinz Philippe soll ein Liebesverhältnis<br />

mit dem Grafen Thomas de Marchant et<br />

d’Ansembourg haben. Das deutete der TV-Journalist<br />

Fréderic Deborsu in seinem Buch «Question(s)<br />

Royale(s)» an. Deborsu sagt nicht klar heraus: der<br />

Kronprinz ist schwul. Aber eine Reihe von Andeutungen<br />

lassen sich so interpretieren. Die Ehe des<br />

52-jährigen Kronprinzen mit Mathilde d’Udekem<br />

d’Acoz sei arrangiert worden und die vier Kinder<br />

des royalen Paars das Ergebnis künstlicher Befruchtung.<br />

Der Kronprinz und der Graf dementierten<br />

umgehend und versicherten hoch und heilig,<br />

ihre jeweiligen Gattinnen treu zu lieben. Die Belgier<br />

haben seit einem Jahr einen offen schwulen<br />

Premierminister. Ein schwuler Kronprinz würde<br />

ihnen sicher auch nichts ausmachen.<br />

Köln<br />

Rotstift streicht rosa Projekt<br />

Die Stadt Köln will mit einem radikalen Kahlschlag<br />

die drohende Pleite abwenden. 100 Millionen<br />

Euro will Oberbürgermeister Jürgen Roters<br />

(SPD) <strong>im</strong> Etat <strong>2013</strong> einsparen. Unter anderem<br />

will Roters die 750 000 Euro für das Referat für<br />

Lesben, Schwule und Transgender streichen. Das<br />

erst 2010 geschaffene Referat koordiniert die Homo-Politik<br />

der Domstadt, dient als Ansprechpartner<br />

für lesbisch-schwule Organisationen, leistet<br />

Öffentlichkeitsarbeit und vernetzt die internationale<br />

Zusammenarbeit der Kölner Gruppen. Der<br />

Rotstift soll auch be<strong>im</strong> Schul-Essen, der Seniorenarbeit<br />

und Bürgerhäusern angesetzt werden. Das<br />

letzte Wort be<strong>im</strong> Streichkonzert hat der Stadtrat<br />

mit seiner knappen rot-grünen Mehrheit.<br />

London<br />

Niederlage für Kirche<br />

Eine katholische Adoptionsagentur in Grossbritannien<br />

musste <strong>im</strong> Herbst eine weitere juristische<br />

Niederlage einstecken. «Catholic Care»<br />

kämpft seit vielen Jahren dafür, Kinder nur an<br />

Heterosexuelle vermitteln zu dürfen. Das verstösst<br />

aber gegen das Antidiskr<strong>im</strong>inierungsgesetz,<br />

beschied ein Gericht bereits 2009 der<br />

Agentur. Jetzt lehnte ein Gericht auch eine Ausnahmegenehmigung<br />

für die «Catholic Care»<br />

ab. Die Katholiken hatten argumentiert, der<br />

Zwang, auch homosexuelle Adoptiveltern akzeptieren<br />

zu müssen, führe zu einem Spendeneinbruch<br />

und gefährde die Existenz der Agentur.<br />

Um die Arbeit fortsetzen zu können, müsse<br />

die Diskr<strong>im</strong>inierung von Schwulen und Lesben<br />

beibehalten werden. Das Gericht lehnte die Darlegungen<br />

als «nicht stichhaltig» ab.<br />

Paris<br />

Homo-Ehe kommt in<br />

Frankreich<br />

Die französische Regierung hat Anfang November<br />

einen Gesetzentwurf zur Einführung der<br />

Ehe sowie ein gemeinschaftliches Adoptionsrecht<br />

für schwule und lesbische Paare beschlossen.<br />

Der Gesetzentwurf soll Anfang des nächsten<br />

Jahres ins Parlament eingebracht werden.<br />

Die Reform sei ein «Fortschritt für die gesamte<br />

Gesellschaft», sagte der sozialistische Präsident<br />

François Hollande. Wichtige Punkte der<br />

Gleichberechtigung fehlen jedoch in dem Gesetzentwurf.<br />

Entgegen den Wahlversprechen<br />

von Hollande bleiben lesbische Frauen von der<br />

künstlichen Befruchtung ausgeschlossen. Eine<br />

Reihe von Abgeordneten aus Hollandes sozialistischer<br />

Partei haben bereits Änderungsanträge<br />

zum Regierungsentwurf angekündigt.

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