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Köln 08<br />
FOTO: MARC KERSTEN<br />
NIE GANZ ANGEKOMMEN<br />
Die Kampagne „Say No to Faceism“ ist am 3. Mai mit einer Fotoausstellung, Videopräsentation<br />
und Podiumsdiskussion im Kölner Zeughaus24 vorgestellt worden. Die von einem schwulen<br />
Roma mitinitiierte Aktion wendet sich gegen Diskriminierung von hier geborenen Menschen<br />
aufgrund ihrer Hautfarbe oder als „ausländisch“ empfundenen Gesichtszüge. Auf den Fotos<br />
posieren sie mit ihrem deutschen Personalausweis vor einem Background, wie bei Verhaftungen<br />
in den USA. Die Idee zu dem Projekt kam Gianni Johannes Jovanovic (Foto, li.) und seinen<br />
Mitstreitern, weil sie sich wiederholt darüber geärgert hatten, danach gefragt zu werden,<br />
woher sie stammten. „Ich habe dann irgendwann gesagt: Ich komm aus Kaufland“, so der<br />
junge Kölner, der sich auch im Pride Salon engagiert. Der zur Eröffnung gekommene schwule<br />
Bürgermeister von Köln, Andreas Wolter, betonte: „Das beste Mittel gegen Xenophobie ist,<br />
sich kennen zu lernen und dadurch Ängste abzubauen!“<br />
www.faceism.de<br />
SICHER EINE FEHLENTSCHEIDUNG!<br />
Der Bundestag hat im Mai mit großer Mehrheit die nordaf<strong>rik</strong>anischen Staaten Algerien, Marokko<br />
und Tunesien in die Liste der vermeintlich „Sicheren Herkunftsländer“ aufgenommen. Asylbewerber<br />
aus diesen Ländern würden dadurch standardmäßig abgelehnt und abgeschoben, es sei denn<br />
sie könnten eine Verfolgungssituation schlüssig nachweisen. Die Oppositionsparteien und Verbände<br />
wie der LSVD hatten die geplante Gesetzesänderung scharf kritisiert und unter anderem auf die<br />
strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen in allen drei Ländern verwiesen. Nicht alle Abgeordneten<br />
der Großen Koalition stimmten für die Regelung: Unter anderem votierte die Kölner SPD-Abgeordnete<br />
Elfi Scho-Antwerpes mit „Nein“, ebenso wie ihre Kölner Abgeordnetenkollegen Matthias<br />
Birkwald von der Linkspartei sowie die Grünen Volker Beck und Katharina Dröge. Für die umstrittene<br />
Eingruppierung stimmten folgende Kölner Abgeordnete: Karsten Möring, Heribert Hirte, Gisela<br />
Manderla (jeweils CDU), Martin Dörmann, Rolf Mützenich und Karl Lauterbach (jeweils SPD). Nun<br />
muss noch der Bundesrat zustimmen, in dem die rot-grün regierten Länder eine Mehrheit haben.<br />
FOTO: ELFI SCHO-ANTWERPES<br />
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