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WIEDERENTDECKT:<br />
ALDOUS HUXLEY<br />
»Schöne neue Welt«<br />
Ob »Schöne neue Welt« tatsächlich<br />
der Wiederentdeckung bedarf,<br />
das lassen wir einmal dahin<br />
gestellt sein. Schließlich war der<br />
Roman lange Pflichtlektüre in<br />
Oberstufenkursen und ist es zum<br />
Teil noch. Aber bedarf nicht Vieles,<br />
was man als Teenager lesen<br />
musste, einer erneuten Lektüre?<br />
Und man kann es sich ja auch bequem<br />
machen und vorlesen lassen.<br />
<strong>Das</strong> würde ich in diesem Fall<br />
befürworten, denn die Hörbuchausgabe<br />
in einer Neuübersetzung<br />
zum 50. Todestag Huxleys kann<br />
einen erneuten Zugang schaffen.<br />
Der Ansatz des Romans ist bekannt,<br />
es geht um eine neue<br />
Welt. Und zwar um eine Welt<br />
ohne Gewalt. In ferner Zukunft<br />
ist die ideale Gesellschaft geformt:<br />
Künstlich reproduzierte,<br />
genmanipulierte Menschen –<br />
1932, als der Roman geschrieben<br />
wurde, eine medizinisch vollkommen<br />
abwegige Idee – sind<br />
mit Hilfe von Gehirnwäsche und<br />
Drogen glückliche Konsumenten.<br />
Nur der Alpha Bernard Marx<br />
scheint von einer unbestimmten<br />
Sehnsucht nach Freiheit getrieben<br />
zu sein. Ein Besuch in einem<br />
der wenigen verbliebenen Reservate,<br />
in denen noch das alte,<br />
unperfekte Leben geführt wird,<br />
könnte ihn von seinem Unbehagen<br />
heilen – oder etwa nicht?<br />
Aldous Huxley (1894 – 1963) war<br />
ein englischer Schriftsteller und<br />
Journalist, ein scharfzüngiger<br />
Zeitkritiker und begeisterter<br />
Reisender.<br />
Nach dem Welterfolg seines zum<br />
Sprichwort gewordenen Romans<br />
»Schöne neue Welt« (seinerseits<br />
ein Shakespeare-Zitat aus dem<br />
»Tempest«) zog er 1937 nach Kalifornien,<br />
wo er zusammen mit<br />
H. Osmond mit Meskalin experimentierte<br />
und das Wort »psychedelisch«<br />
erfand.<br />
Dankenswerter Weise wird der<br />
dystopische Roman in der Hörbuchausgabe<br />
von einem Vollblutschauspieler<br />
gelesen und<br />
die Lesung ist vollständig. Der<br />
1961 in Berlin geborene Sprecher<br />
Matthias Brandt studierte Schauspiel<br />
an der Hochschule für Musik<br />
und Theater in Hannover und war<br />
anschließend an verschiedenen<br />
Theatern engagiert, darunter am<br />
Bayerischen Staatsschauspiel,<br />
am Schauspielhaus Zürich, am<br />
Schauspielhaus Bochum und am<br />
Schauspiel Frankfurt. Seit 2000<br />
ist Brandt in zahlreichen Fernsehund<br />
Kinorollen zu sehen. 2010<br />
übernahm er in der Serie Polizeiruf<br />
110 die Rolle des Kommissars<br />
Hanns von Meuffels. Für seine<br />
darstellerische Leistung wurde<br />
er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet,<br />
so mit der Goldenen<br />
Kamera in der Kategorie Bester<br />
deutscher Schauspieler, dem<br />
Bambi und 2012 mit dem Bayerischen<br />
Fernsehpreis als Bester<br />
Schauspieler der Kategorie Serien<br />
und Reihen.<br />
KINDERBUCH:<br />
A.F. HARROLD<br />
»Amandas<br />
unsichtbarer<br />
Freund«<br />
Rudger ist Amandas bester<br />
Freund. Gut, es gibt ihn nicht,<br />
aber niemand ist schließlich perfekt.<br />
Als Amanda Rudger in ihrem<br />
Kleiderschrank entdeckt, ist ihr<br />
sofort klar: <strong>Das</strong> ist der Beginn<br />
einer wunderbaren Freundschaft!<br />
Anders als Amandas Schulfreunde,<br />
die nie draußen spielen, um<br />
ihre ordentlichen Kleider nicht<br />
schmutzig zu machen, weicht<br />
Rudger fortan nicht von Amandas<br />
Seite. Einen herrlichen Sommer<br />
lang bauen sie ein Lager im Garten,<br />
jagen die Katze und erleben<br />
die wildesten Abenteuer. Rudger<br />
ist eben perfekt – und dass nur<br />
Amanda ihn sehen kann, ist erst<br />
recht ein Vorteil, findet sie. Bis<br />
der geheimnisvolle Mr. Bunting<br />
auftaucht: Auch er kann Rudger<br />
offenbar sehen – und er führt<br />
irgendetwas Schreckliches im<br />
Schilde. Rudger hat furchtbare<br />
Angst vor ihm. Amanda ahnt,<br />
dass sie schnell herausfinden<br />
müssen, was Mr. Bunting verbirgt<br />
– und dass ihnen nur wenig<br />
Zeit dazu bleibt …<br />
A.F. Harrold, Jahrgang 1975, wurde<br />
in England für seine Gedichte<br />
und Geschichten bereits mit<br />
Schreibstipendien und Preisen<br />
ausgezeichnet. Er schreibt für<br />
Kinder und Erwachsene und organisiert<br />
in Schulen Lesungen,<br />
Poetry-Slams und Workshops,<br />
wenn er nicht gerade an seinem<br />
nächsten Roman arbeitet. In seiner<br />
Freizeit ist A.F. Harrold immer<br />
auf der Suche nach Büchern, auffallenden<br />
Hüten und guten Ideen.<br />
Amandas Geschichte ist für<br />
Leute ab 10 Jahren geschrieben.<br />
Erschienen bei heyne>fliegt, 273<br />
Seiten und Illustrationen von<br />
Emily Gravett. Kostenpunkt 12,99<br />
Euro.
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