ME TA R - Freie Universität Berlin
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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 3<br />
1.2 FRAGESTELLUNG UND ZIEL DER ARBEIT<br />
Das Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, welche räumlichen Auswirkungen das global<br />
vermarktbare und standardisierte Konzept von Sportarenen auf die lokale und regionale<br />
Ebene haben. Es erfolgte eine theoretische Aufbereitung des Themas, die durch eine<br />
Fallstudie belegt und ergänzt wird. Am Beispiel der geplanten Sportarena in <strong>Berlin</strong>-<br />
Friedrichshain, die das amerikanische Unternehmen Anschutz Entertainment Group<br />
realisiert und in der ab 2006 der dem Unternehmen gehörende Eishockeyverein <strong>Berlin</strong>er<br />
Eisbären spielen soll, wird untersucht, wie global und international agierende Akteure<br />
bzw. Unternehmen mit ihren Konzepten auf die lokale Ebene einwirken. Sportarenen sind<br />
dabei nur als ein mögliches Konzept, ein mögliches "Produkt" der Unternehmen zu<br />
verstehen. Dies sind die Anknüpfungspunkte, um das Handeln globaler Akteure zu<br />
untersuchen.<br />
Antworten auf folgende erkenntnisleitende Fragen werden gesucht:<br />
• Welche Kräfte stehen hinter der Kunstwelt Sportarena? Wer baut und betreibt die<br />
neu entstehenden Sportarenen?<br />
• Wo werden Sportarenen gebaut (Makro- und Mikrostandort)? Welche Standortfaktoren<br />
sind für Sportarenen entscheidend?<br />
• Welche Bedeutung hat der lokale Kontext für ein global agierendes Unternehmen?<br />
Welche Auswirkungen und Bedeutung haben Aktivitäten solcher Unternehmen auf<br />
die Stadtentwicklung?<br />
Der vorliegenden Arbeit liegt ein gesellschaftszentriertes Raumverständnis zugrunde.<br />
Demnach wird der Raum von gesellschaftlichen Akteuren strukturiert und gestaltet. Für<br />
das Verständnis räumlicher Strukturen wird deshalb die Auseinandersetzung mit den<br />
gesellschaftlichen Kräften, die die materiell-physischen Raumstrukturen formen und<br />
gestalten, notwendig (vgl. KRÄTKE 1995: 14). "Wirtschafts- und Sozialgeographie wird<br />
[...] als Analyse der gesellschaftlichen Produktion und Nutzung räumlicher Arrangements<br />
in historisch bestimmten Formationen der Gesellschaftsentwicklung verstanden [...]. Dabei<br />
ist das Erkenntnisziel vor allem auf sozialökonomische Funktions- und Entwicklungszusammenhänge<br />
bei der Herausbildung und Veränderung von Raumstrukturen gerichtet"<br />
(KRÄTKE 1995: 7). Im Gegensatz zur traditionellen Wirtschaftsgeographie werden über<br />
die Standortmuster von materiellen Objekten (Betriebsstätten, Infrastruktur etc.) hinaus<br />
auch die Interaktionsbeziehungen zwischen ökonomischen und sozialen Akteuren im<br />
Raum thematisiert (ebd.).<br />
1.3 <strong>ME</strong>THODIK<br />
Die Arbeit ist von einer qualitativen Herangehensweise geprägt. Den theoriebezogenen<br />
Kapiteln liegt eine umfassende Literaturanalyse zugrunde. Es werden verschiedene<br />
theoretische Ansätze, wie etwa zur Globalisierung, zu Kunstwelten und zur erlebnisorientierten<br />
Stadtentwicklung, aufgegriffen und mit Sportarenen und ihrer Bedeutung für die<br />
Stadt in einen Zusammenhang gesetzt. Der empirische Teil stützt sich auf eine Zeitungs-<br />
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