ME TA R - Freie Universität Berlin
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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 9<br />
den Arbeit am Beispiel einer Sportarena in <strong>Berlin</strong> untersucht.<br />
Im Allgemeinen versteht man unter Globalisierung die Intensivierung und Verdichtung<br />
weltweiter ökonomischer, sozialer und kultureller Beziehungen (vgl. u.a. NOLLER 1999:<br />
85; HÄUßERMANN/ROOST 2000: 79). Internationale Kommunikations- und Wirtschaftsbeziehungen<br />
sowie ihre Intensivierung stellen keine neue Entwicklung dar, sondern sind<br />
als Phase eines langfristigen sozialen Prozesses zu verstehen (vgl. REHFELD 1999: 225;<br />
HÄUßERMANN/ROOST 2000: 79). Der Begriff "Globalisierung" charakterisiert eine starke<br />
quantitative Erweiterung und Intensivierung von globalen Kommunikations- und Wirtschaftsbeziehungen<br />
– "eine quantitative Steigerung, die in eine neue Qualität umschlägt"<br />
(HÄUßERMANN/ROOST 2000: 79). Entscheidend ist die fortschreitende Veränderung der<br />
Organisation sozialer und ökonomischer Beziehungen in räumlicher Perspektive: Globalisierung<br />
umschreibt einen Prozess der Transformation des Zusammenhangs zwischen<br />
Territorium und der Organisation sozio-ökonomischer Beziehungen (vgl.<br />
BATHELT/GLÜCKLER 2002: 263) sowie die Veränderung des raum-zeitlichen Koordinationssystems,<br />
auch als "time-space compression" (Zeit-Raum-Kompression) bezeichnet<br />
(vgl. u.a. HÄUßERMANN/ROOST 2000: 81). Die Verringerung räumlicher Distanzen<br />
durch die Verbreitung und Vernetzung sehr leistungsfähiger Kommunikationstechnik<br />
sowie kurze Übertragungszeiten von Informationen führen zu einer globalen Vernetzung<br />
von Aktivitäten und zu gegenseitigen Abhängigkeiten. Folge ist das Entstehen eines<br />
weltweiten Wirtschaftsraumes sowie einer neuen Sphäre jenseits der Nationalstaaten,<br />
eines transnationalen Raumes (ebd.; BATHELT/GLÜCKLER 2002: 265). Globalisierung<br />
wird deshalb auch mit tendenziell grenzenlosen Strömen und Flüssen von Kapital, Gütern,<br />
Menschen und Ideen bzw. Information in Verbindung gebracht. CASTELLS (1994) prägte<br />
dafür den Begriff des "space of flows".<br />
Der Globalisierungsbegriff reflektiert drei verschiedene, gegenwärtige Prozesse: Zum<br />
einen gibt er die realen qualitativen Veränderungen in der Art, dem Ausmaß und der<br />
Intensität der sozialen und ökonomischen Beziehungen wieder (vgl. KELLY 1999: 379).<br />
Zum anderen dient der Begriff der Konzeptionierung des Wandels sowie "als Interpretationsschlüssel<br />
für die Welt und die sich herausbildende neue internationale Ordnung"<br />
(MATTELART 1995, zit. in NOLLER 1999: 87). Weiterhin zeugt Globalisierung von einem<br />
veränderten Weltverständnis, das die Endlichkeit und Begrenztheit der einen Welt<br />
wahrnimmt (vgl. NOLLER 1999: 87), sowie von einem gesteigerten Bewusstsein über<br />
diesen Prozess (vgl. STRATMANN 1999: 134). Globalisierung ist damit selbst als Idee im<br />
weltweiten Umlauf (vgl. KELLY 1999: 380). Letztlich ist Globalisierung nicht bloß eine<br />
grundlegende Veränderung der Rahmenbedingungen, sondern auch das "Ergebnis<br />
strategischen Handelns von Akteuren" (BATHELT/GLÜCKLER 2002: 265). Neben den<br />
Nationalstaaten sind dies insbesondere die internationalen bzw. transnationalen Konzerne<br />
und Nicht-Regierungsorganisationen.<br />
"Internationalisierung" kann man als die "geographische Ausbreitung von Aktivitäten über<br />
nationale Grenzen hinweg" verstehen (BATHELT/GLÜCKLER 2002: 265). Gerade der<br />
Bereich Sport bietet zahlreiche Beispiele für die Ausbreitung von Sportarten. Es verwundert<br />
heute kaum noch, dass in vielen Sportarten Weltmeisterschaften und kontinentale<br />
Meisterschaften ausgetragen werden. In der Literatur werden die Begriffe Internationalisierung<br />
und Globalisierung nicht immer eindeutig unterschieden. Beide Begriffe spiegeln<br />
die geographische Ausbreitung sozio-ökonomischer und kultureller Aktivitäten und die<br />
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