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ME TA R - Freie Universität Berlin

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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 15<br />

Einrichtungen profitieren ("a rising tide does not lift all ships")(HANNIGAN 1998: 143;<br />

2002: 191). Sportarenen können sich zwar als Attraktion einer Stadt etablieren. Insgesamt<br />

aber dürften sie als weiche Standortfaktoren nur eine untergeordnete Rolle bei der<br />

Standortentscheidung von Unternehmen einnehmen. Hinsichtlich des Image einer Stadt<br />

entwickeln Sportarenen nur eine mittelbare Wirkung, da sie die infrastrukturelle Voraussetzung<br />

für den Erfolg von Sportvereinen oder erfolgreichen Veranstaltungen sind (vgl.<br />

BACH 2000: 130 ff.; AUSTRIAN/ROSENTRAUB 2002; SCHLOSSBERG 1996). Denn<br />

eher als Sportarenen entfalten Sportvereine eine identitätsstiftende und das Image<br />

fördernde Funktion: "Above all else though, the one thing that spurs development and<br />

economic trickledown is a winning team, which puts fans in the seats and brings their<br />

money to the neighborhood. No amount of steel and concrete can guarantee that"<br />

(SCHLOSSBERG 1996: 175).<br />

2.1 SPOR<strong>TA</strong>RENA: FREIZEITIMMOBILIE UND KUNSTWELT<br />

Raumplanerisch sind Sportarenen als Freizeitgroßanlagen vor allem wegen ihres Einzugsgebiets,<br />

Flächenanspruchs, Verkehrsaufkommens und ihrer Nutzungsmischung<br />

relevant. In den letzten Jahren erlangten sie auch Bedeutung im Zuge der Revitalisierung<br />

von Brachflächen, besonders in Innenstadtnähe. Für Sportarenen kann man auf Grund<br />

der Komplementärnutzungen, den so genannten Mantelnutzungen, wie etwa Einzelhandel,<br />

Gastronomie und Hotellerie, von etwa 3,5 bis 15 ha Gesamtfläche ausgehen. Dabei<br />

fallen Stellplätze für Pkw besonders ins Gewicht. (vgl. FOCKENBERG et al. 1998: 12;<br />

HATZFELD 1997: 292) Freizeitgroßanlagen bedingen meist auch ein hohes Verkehrsaufkommen,<br />

so dass es vor und nach Veranstaltungen teilweise zu erheblichen An- und<br />

Abfahrtsbewegungen kommt. Bei Sportarenen geht man von einer Spitzenbelastung von<br />

bis zu 15.000 Pkw je Veranstaltung aus (vgl. FOCKENBERG et al. 1998: 23). Insgesamt<br />

rechnet man je nach Kapazität der jeweiligen Arena mit mindestens 500.000 Besuchern<br />

jährlich. Bei einer Zuschauerkapazität von bis zu 20.000 und etwa 200 Veranstaltungen<br />

im Jahr können dies aber auch mehr als 2 Mio. Besucher sein.<br />

Für den Makrostandort der Sportarenen erweisen sich demnach folgende Standortfaktoren<br />

als ausschlaggebend:<br />

• ein hohes Bevölkerungspotenzial im Umkreis von etwa 50 km und damit ein hohes<br />

Nachfragepotenzial,<br />

• die Konkurrenzsituation zu anderen Veranstaltungsstätten sowie<br />

• eine überregionale, leistungsfähige Verkehrsanbindung (vgl. FALK 2004: 329;<br />

VORNHOLZ 2000: 13 f.; BACH 2000: 36; NEUMANN 1998: 85; ILS 1994: 30).<br />

Entscheidend für den Mikrostandort sind<br />

• ein ausreichendes Flächenpotenzial für die Erstansiedlung und spätere Erweiterungen<br />

sowie für Stellplätze,<br />

• eine leistungsfähige Verkehrsanbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und<br />

das Individualverkehrsnetz,<br />

• die Eigenschaften der Liegenschaft (Zuschnitt, Kosten des Erwerbs, Verfügbarkeit,<br />

Bebaubarkeit, Nutzungseinschränkungen, Bodenbeschaffenheit usw.)<br />

sowie<br />

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