ME TA R - Freie Universität Berlin
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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 41<br />
Mittels "cross promotion", "cross marketing" und der Schaffung von Synergien können die<br />
Unternehmen nicht nur Wertschöpfungsketten bauen, sondern auch die Markenloyalität<br />
der Kunden erhöhen (vgl. ROOST 2000a: 101; SASSEN/ROOST 2000: 19). Die Unternehmen<br />
haben durch die vertikale und horizontale Expansion den Vorteil, eigene Symbole<br />
und Marken über verschiedene Plattformen und Kanäle zu verbreiten. Diese als "branding"<br />
bezeichnete Strategie, d.h. der gezielte Aufbau einer Marke bzw. Markenidentität, ist<br />
ein wichtiger Bestandteil der strategischen Ausrichtung. Die mit den erfolgreichen Marken<br />
gewonnene Popularität und Vertrautheit können im Sinne des "cross promotion" auf<br />
andere Produkte übertragen werden (vgl. HANNIGAN 2003: 353; LAW/HARVEY/KEMP<br />
2002: 298): "[...] it is the product name and the symbolic associations it carries that attract<br />
new consumers and establish its value as a commodity sign" (WHITSON 1998: 68, zit. in<br />
HANNIGAN 2002: 182). Prominentes Beispiel ist der Disney-Konzern. Doch längst nicht<br />
alle Unternehmen der Freizeit- und Unterhaltungs-branche legen Wert darauf, sich auf<br />
solche Weise zu vermarkten, obwohl sie die entsprechenden Produkte und Kanäle<br />
besitzen (vgl. LAW/HARVEY/KEMP 2002: 298).<br />
Abschließend sind noch drei Aspekte zu erwähnen: die wachsende Standardisierung und<br />
Homogenisierung der Produkte; die Zusammenarbeit in der Freizeit- und Unterhaltungsbranche;<br />
der Sport- und Medienkomplex.<br />
Die aufgeführten Strategien des "cross promotion" und "cross ownership" bzw. der<br />
Schaffung von Synergien durch vertikale und horizontale Expansion gehen mit einer<br />
gewissen Standardisierung der Produkte für immer mehr und größere Märkte einher.<br />
Allerdings kann keine Rede davon sein, dass dies auf die Vereinheitlichung der Konsumkulturen<br />
und Märkte hinausliefe. Neben den erkennbaren Homogenisierungs-tendenzen<br />
bemühen sich die Unternehmen um die Vermarktung regional und national abgestimmter<br />
Produkte (vgl. SASSEN/ROOST 1999: 145; HÄUßERMANN/ROOST 2000: 84). Außerdem<br />
erhöht das weltweite Engagement der Unternehmen den Grad der Komplexität, da<br />
die Rechts-, Buchhaltungs-, Management- und Marketingsysteme ver-schiedener Länder<br />
nicht zwangsläufig kompatibel sind (vgl. SASSEN/ROOST 2000: 19).<br />
Das Bild der Freizeit-, Unterhaltungs- und Medienbranche, insbesondere im globalen<br />
Maßstab, wird von den Übernahmen und Fusionen der sich bekämpfenden Unternehmen<br />
geprägt. Diese Tatsache täuscht aber zuweilen darüber hinweg, dass neben den bestehenden<br />
Rivalitäten der Unternehmen ein dichtes und weit verzweigtes Netz gemeinsamer<br />
Aktivitäten in Form von strategischen Allianzen und joint-ventures existiert. Gerade in der<br />
Freizeit-, Unterhaltungs- und Medienbranche gibt es unterschiedliche Inhalte, Formate<br />
und Kanäle, um die Inhalte zu transportieren, sowie die Möglichkeit, denselben Inhalt in<br />
unterschiedlichen Formaten und auf verschiedenen Kanälen zu vermitteln. Zwar kontrollieren<br />
einige Konzerne zu einem hohen Grad die Produktion und Distribution der<br />
Produkte. Aber bei weitem sind die Wertschöpfungsketten der Unternehmen nicht<br />
vollständig, was sich z.T. aus der Biographie der Unternehmen ergibt. Deshalb bestehen<br />
innerhalb der Freizeit-, Unterhaltungs- und Medienbranche mannigfaltige Beziehungen,<br />
die über die Zeit, innerhalb und zwischen den Kontinenten und je nach dem vertriebenen<br />
Produkt bzw. Inhalt variieren (vgl. LAW/HARVEY/KEMP 2002: 279-280). So sind u.a.<br />
einige Schlüsselelemente von Wertschöpfungsketten in gemeinsamen Besitz von<br />
Unternehmen: "In this sense, conglomerates can be viewed as reasonably distinct supply<br />
chains in their own right, the functioning of which depends not only on the integrity of the<br />
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