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ME TA R - Freie Universität Berlin

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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 39<br />

Für global agierende Unternehmen bedeutet dies, möglichst auf vielen Märkten,<br />

insbesondere der Triade (USA, EU, Japan), präsent zu sein und gleichzeitig regionale und<br />

kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen. Zwei Beispiele aus dem Konsum- und<br />

Kulturbereich verdeutlichen dies: Handelsunternehmen nehmen auf die regionalen<br />

Besonderheiten bei der Zusammenstellung und Präsentation der Produktpalette Rücksicht.<br />

Ähnlich ist es im Kultur- und Medienbereich: MTV sowie CNN haben eine regional<br />

und national unterschiedliche Zusammenstellung des Programms und Formen der<br />

Präsentation desselben. Hinsichtlich der Standortwahl spielt auch die Branche eine<br />

wichtige Rolle: Während sich global agierende Unternehmen aus dem Konsum- und<br />

Kulturbereich auf die Märkte der Triade konzentrieren, wählen Unternehmen des produzierenden<br />

Sektors weltweit Standorte. (vgl. REHFELD 1999: 233 f.)<br />

Neben den strategischen Fokussen Markterschließung, Effizienzsteigerung und Produktionskosten<br />

verfolgen Unternehmen die Strategie, sich Zugang zu lokalisierten Ressourcen<br />

und Innovationen zu verschaffen. Ziel dieser innovationsorientierten Strategie ist die<br />

Sicherung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Beispielhaft<br />

lässt sich die Ansiedlung ausländischer Unternehmen im Silicon Valley anführen. (vgl.<br />

REHFELD 1999: 235; BATHELT/GLÜCKLER 2002: 274)<br />

Daneben gibt es die Strategie, spezifische Standort- und Wettbewerbsvorteile zu sichern<br />

und vor der Konkurrenz zu verteidigen. Erklärtes Ziel ist die strategische Wettbewerbssicherung<br />

gegenüber Konkurrenten. Dabei treten Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung<br />

oder Erschließung neuer Ressourcen in den Hintergrund. (vgl. BATHELT/GLÜCKLER<br />

2002: 275)<br />

Schließlich gibt es noch eine weitere Strategie: die dauerhafte Kundennähe. Unternehmen<br />

mit dieser Strategie verfügen über Produkte, die auf regionale Märkte ausgerichtet<br />

sind und eine ausgeprägte regionale Einbindung und Kundenorientierung aufweisen (vgl.<br />

REHFELD 1999: 239). Unternehmen mit solchen Produkten müssen "dicht" am Kunden<br />

und seinen Problemen sein, da die Eigenheiten des Produktes keine hohe Standardisierung<br />

ermöglichen. REHFELD (1999) führt das Beispiel eines globalen<br />

Entsorgungsunternehmen auf, das nur auf die jeweiligen lokalen Besonderheiten abgestimmte<br />

Produkte, hier Abwassersysteme, anbieten kann (ebd.). Weitere Beispiele finden<br />

sich im Dienstleistungssektor, so etwa global agierende Unternehmensberatungen.<br />

In der Realität sind diese Idealformen selten anzutreffen. Die erwähnten Strategien<br />

weisen sektorale, funktionale und räumliche Unterschiede auf und werden oft miteinander<br />

kombiniert. Es stellt sich nun die Frage, welche Strategien Unternehmen der Freizeit- und<br />

Unterhaltungsbranche verfolgen? Dieser Frage widmet sich das folgende Kapitel.<br />

3.2 STRATEGIEN GLOBALER KONZERNE DER FREIZEIT- UND UNTERHALTUNGS-<br />

INDUSTRIE<br />

————————————————— 39

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