ME TA R - Freie Universität Berlin
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<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 11<br />
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I THEORETISCHE GRUNDLAGEN<br />
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2 FREIZEITIMMOBILIEN UND S<strong>TA</strong>DTENTWICKLUNG<br />
Was verbindet Stadtentwicklung mit Freizeitimmobilien, insbesondere Sportarenen? Vor<br />
dem Hintergrund eines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandels, der u.a.<br />
einen Bedeutungsverlust vieler Innenstädte zur Folge hat, gelten Kunstwelten und<br />
Freizeitgroßeinrichtungen als Hoffnungsträger für die Wiederaufwertung der Innenstädte<br />
bzw. Kernstädte (vgl. HENNINGS 2000b: 73; TURNER/ROSENTRAUB 2002).<br />
Seit den 1980er Jahren kann man einen tiefgreifenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen<br />
und politischen Strukturwandel erkennen, der von räumlichen Restrukturierungsprozessen<br />
begleitet wird. Zu den ökonomischen Veränderungen zählen u.a. die Krise<br />
traditioneller Produktionszweige in der Montan- und Stahlindustrie, die Entstehung<br />
hochtechnologischer Industrien, eine umfassende Tertiärisierung der Wirtschaft sowie<br />
neue, branchenübergreifende Produktionskonzepte und Strategien der Unternehmensführung,<br />
wie etwa die flexible Produktion, das Anpassen an die wechselnde Marktsituation<br />
durch termingerechte Fertigung, die Flexibilisierung der Lieferverflechtungen sowie das<br />
Auslagern von Aktivitäten aus dem Unternehmen, das so genannte Outsourcing. Die<br />
ökonomischen und sozio-ökonomischen Veränderungen bedingen räumliche Umstrukturierungsprozesse.<br />
Kennzeichen dieser Prozesse sind ihre stadtauflösenden Tendenzen,<br />
die letztendlich das Aufgehen der Städte in Stadtregionen bedingen (vgl. MÖSEL 2002:<br />
107). SIEVERTS (1997) prägte dafür den Begriff "Zwischenstadt". Im Einzelnen sind zu<br />
den stadtauflösenden Tendenzen die Suburbanisierung, die Flächenexpansion und die<br />
Nutzungsentmischung zu zählen. In den letzten 40 Jahren hat sich die Siedlungsfläche<br />
Deutschlands in Folge der intra-regionalen Dekonzentration der Bevölkerung, Unternehmen<br />
und Arbeitsplätze verdoppelt. Gerade Einzelhandel und Freizeit haben einen<br />
entscheidenden Anteil an dem nutzungsbezogenen Flächen-wachstum. Gleichzeitig<br />
schreitet die funktionale Entmischung der Siedlungsstruktur als Folge der Suburbanisierung<br />
und des Wachstums der Siedlungsflächen fort. Es entstehen vielerorts separierte,<br />
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