08.12.2012 Aufrufe

ME TA R - Freie Universität Berlin

ME TA R - Freie Universität Berlin

ME TA R - Freie Universität Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>ME</strong><strong>TA</strong>R 44c/2004 Sportarenen als Kunstwelten im städtischen Restrukturierungsprozess 21<br />

Abb. 2: Von der "Überlebensgesellschaft" zur "Erlebnisgesellschaft"<br />

(Quelle: QUACK 2001: 24; leicht verändert)<br />

Der Wertewandel hat sich wechselseitig mit sozio-ökonomischen Veränderungen ergeben.<br />

Denn das kollektive Freizeitverhalten beeinflussen zahlreiche Faktoren, wie etwa die<br />

Tertiärisierung der Wirtschaft, veränderte Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt, die<br />

Diversifizierung und Individualisierung der gesellschaftlichen Zeitstruktur in Folge der<br />

Entkoppelung von Betriebszeit und individueller Arbeitszeit, der höhere Bildungsstand<br />

vieler Menschen und der Wandel der sozio-demographischen Struktur (vgl.<br />

FOCKENBERG et al. 1998; HENNINGS 2000b).<br />

Das individuelle Freizeitverhalten wird unmittelbar durch die verfügbare Zeit, das verfügbare<br />

Einkommen, die Mobilität, den Bildungsstand und die berufliche Stellung beeinflusst.<br />

So hat sich die Arbeitszeit in den letzten Jahrzehnten verringert, vor allem die Lebensarbeitszeit<br />

(verlängerte Ausbildung, vorgezogene Verrentung). Gleichzeitig ist sie durch<br />

Teilzeit, Gleitzeit und Schichtarbeit flexibilisiert worden (vgl. MÖSEL 2002: 52). Auch das<br />

durchschnittlich verfügbare Einkommen stieg in der Vergangenheit. Dabei ist ein überproportionaler<br />

Anstieg der Freizeitausgaben im Vergleich zu den Einkommens-steigerungen<br />

zu verzeichnen. Zu beachten ist aber, dass die Freizeitausgaben stark von der wirtschaftlichen<br />

Konjunktur abhängen. Weiterhin sind die zunehmende Motorisierung und Mobilität<br />

für das Freizeitverhalten entscheidend. In den letzten Jahrzehnten ist vor allem die<br />

Zunahme der individuellen Mobilität und der Pkw-Nutzung augenfällig – auch für Freizeitzwecke.<br />

(vgl. FOCKENBERG et al. 1998; AGRICOLA 2001; HENNINGS 2000b)<br />

Die zunehmende Pluralisierung und Individualisierung der Gesellschaft sowie die sich<br />

bildenden Lebensstile hinterlassen auch im Freizeitbereich ihre Spuren: Einst klar<br />

bestimmbare und abgrenzbare Bedürfnisse sind nicht mehr gegeben. Das veränderte,<br />

————————————————— 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!