DER KONSTRUKTEUR 9/2016
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01 Wer könnte zum Thema Sinne<br />
der Smart Factory ein besserer<br />
Gesprächspartner sein als<br />
Bernhard Müller, Geschäftsleitung<br />
Industrie 4.0 der Sick AG?<br />
Martina Heimerl<br />
Mit Industrie 4.0 zieht Intelligenz in die Fabriken ein. Basis dafür sind Informationen, sprich<br />
Daten. Im Prinzip beginnt also alles bei den Datenerfassern, den Sinnesorganen der Technik.<br />
Grund genug für uns, den Sensorspezialisten Sick in Waldkirch zu besuchen, um in die Welt<br />
der Sensorik 4.0 einzutauchen.<br />
„Flexibilisierung ist ein ganz großes Thema“, sagt Detlef Deuil und<br />
nennt das Stichwort „Losgröße 1“. „Die Anlagen, die Maschinen<br />
müssen flexibel auf das jeweilige einzelne Produkt reagieren<br />
können, also müssen wir auch Flexibilität in die Sensorik hineinbringen.“<br />
Und genau das macht der Sensorspezialist jetzt mit Sick<br />
<strong>KONSTRUKTEUR</strong>E MÜSSEN GERÄTE<br />
KÜNFTIG NOCH BREITER UND NOCH<br />
LEISTUNGSFÄHIGER AUFSTELLEN<br />
AppSpace. „Was wir dort dem Markt, sprich OEMs und Integratoren,<br />
anbieten“, erklärt Detlef Deuil, „ist ein Freiraum innerhalb der<br />
Geräte, in dem Anwender ihre Sensorapplikation programmieren<br />
können. So können sie ihre Applikation flexibel umrüsten.“ Im Prinzip<br />
funktioniert das wie beim Smart Phone – eine Hardware, die<br />
mithilfe von Apps verschiedenste Funktionen erfüllen kann.<br />
DIE SACHE MIT <strong>DER</strong> SOFTWARE<br />
Industrie 4.0 verlagert also auch für Sensorhersteller den Schwerpunkt:<br />
„Wir als Firma Sick werden natürlich damit auch ein Stück<br />
weit Software-Anbieter werden“, sagt Detlef Deuil. Aber es hat auch<br />
seine Grenzen. Bernhard Müller erklärt: „Analytik-Software,<br />
Sensor-Software, das ist unser Thema. Aber übergeordnete Industrie-Software,<br />
wo man ein ERP-System und ein Kunden/Lieferanten-<br />
System zusammenbringt, das ist nicht unser Business.“ Hier kooperiert<br />
der Sensorlieferant daher mit Software-Spezialisten, wie u. a.<br />
Axoom. Bernhard Müller erklärt: „Axoom hat vom Maschinenbauer<br />
Trumpf die Aufgabe bekommen, für den Anlagenbetreiber ein Software-Cockpit<br />
zu generieren, das ihm alle relevanten Daten derart<br />
mundgerecht darbietet, dass er sofort sieht: Wie geht es meinem<br />
System? Sind meine Kosten im Griff? Ist der Materialfluss optimiert?<br />
Hat meine Maschine den Husten? Dieses Cockpit zu schaffen,<br />
diese Transparenz der Fabrik zu schaffen – das glaube ich ist<br />
der Inbegriff von Industrie 4.0“, sagt Bernhard Müller. Und Sick hat<br />
die Sensorik, die das ermöglicht. Im Rahmen der Kooperation<br />
schafft der Sensorspezialist bei seinen Produkten die Treiber für die<br />
Kundensysteme und hilft dabei, die Sensorik zu integrieren.<br />
NEUE GESCHÄFTSMODELLE<br />
Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Software-<br />
Schwerpunkt – was verlangen die Veränderungen generell von<br />
Sensorherstellern und wie wird Sick dem gerecht? „Unsere<br />
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